Florist/in Berufsbild
Ob Hochzeitsstrauß, Trauerkranz oder saisonale Dekoration – Floristen gestalten mehr als nur Blumensträuße. Wer ein gutes Gespür für Farben, Formen und Kundenwünsche mitbringt, findet in der Ausbildung zum Floristen einen abwechslungsreichen und kreativen Beruf. Hier erfährst du, was dich in der Ausbildung erwartet und welche Perspektiven dir offenstehen.
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Ab dem 1. August 2025 gilt für die Ausbildung zum Floristen eine neue Ausbildungsordnung. Ziel ist es, den Beruf an aktuelle Anforderungen anzupassen – zum Beispiel durch mehr Praxisbezug, digitale Inhalte und Nachhaltigkeit. Gut zu wissen: Die Ausbildungsdauer bleibt bei 3 Jahren, auch das duale System bleibt bestehen.
Das ist neu:
- Gestreckte Abschlussprüfung ersetzt die Zwischenprüfung
- Stärkerer Fokus auf Kundenorientierung und Marketing
- Mehr Inhalte zu Digitalisierung und betriebswirtschaftlichem Denken
- Nachhaltigkeit und Umweltschutz als feste Bestandteile
Floristen und Floristinnen gestalten aus Schnittblumen, Pflanzen und Dekorationsmaterialien kreative Werkstücke – sei es für besondere Anlässe oder den täglichen Verkauf. Neben dem handwerklichen Geschick sind auch ein gutes Auge für Gestaltung, Beratungskompetenz und kaufmännisches Denken gefragt, denn sie beraten Kunden, pflegen Pflanzen und übernehmen kaufmännische Aufgaben.
- Gestalten von Blumensträußen, Gestecken und Pflanzschalen für verschiedene Anlässe
- Dekorieren von Verkaufsflächen und Schaufenstern
- Beratung und Betreuung von Kundinnen und Kunden
- Pflege von Pflanzen und Schnittblumen sowie Durchführung von Pflanzenschutzmaßnahmen
- Verkauf und Kassentätigkeiten
- Bestellung, Annahme und Lagerung von Waren
- Planung und Umsetzung von Marketingmaßnahmen
- Durchführung von Kalkulationen und betriebswirtschaftlichen Aufgaben
- Nutzung digitaler Systeme für Einkauf, Lagerhaltung und Kassensysteme
Die Ausbildung zur Floristin bzw. zum Floristen dauert in der Regel drei Jahre und findet im dualen System statt. Das bedeutet: Du lernst sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule. Während du im Betrieb praktische Fähigkeiten wie das Binden von Sträußen, die Kundenberatung oder den Umgang mit Pflanzen erlernst, vermittelt dir die Berufsschule das nötige Hintergrundwissen – etwa zur Pflanzenkunde, Gestaltung oder Betriebswirtschaft. Am Ende der Ausbildung legst du eine gestreckte Abschlussprüfung ab, die aus zwei Teilen besteht und sowohl praktische als auch theoretische Inhalte abfragt.
Florist-Ausbildung: praktische und theoretische Lerninhalte
Praxis |
Theorie |
- Gestalten von Sträußen, Gestecken, Kränzen und Pflanzschalen
- Anlassbezogene Floristik (z. B. für Hochzeiten, Trauerfeiern, Events)
- Dekorieren von Verkaufsflächen und Schaufenstern
- Pflege und Versorgung von Schnittblumen und Topfpflanzen
- Beratung und Betreuung von Kundinnen und Kunden
- Bedienung von Kassensystemen und Verkaufsgespräche führen
- Warenannahme, -prüfung und Lagerung
- Planung und Durchführung von Marketingaktionen
- Nutzung digitaler Systeme im Arbeitsalltag
- Einhaltung von Hygienestandards und Pflanzenschutzvorgaben
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- Pflanzenkunde und Botanik
- Gestaltungslehre (z. B. Farbenlehre, Formenlehre, Komposition)
- Werkstoffkunde (Materialien, Werkzeuge, Hilfsmittel)
- Grundlagen der Betriebswirtschaft und Kalkulation
- Verkaufs- und Beratungstechniken
- Marketing und Warenpräsentation
- Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Floristik
- Rechtliche Grundlagen (z. B. Arbeits- und Pflanzenschutzrecht)
- Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde
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Wo kann ich meine Ausbildung zum Floristen machen?
- Blumenfachgeschäfte und Gartencenter
- Floristikabteilungen in Baumärkten oder Supermärkten
- Großfloristikbetriebe mit Eventservice
- Friedhofsgärtnereien mit floristischem Angebot
- Zierpflanzenbetriebe mit Verkaufsbereich
Was sind die Voraussetzungen für die Ausbildung zur Floristin?
Um eine Ausbildung als Floristin zu beginnen, musst du keine bestimmten Voraussetzungen erfüllen. Ein Haupt- oder Realschulabschluss wird in der Praxis jedoch häufig vorausgesetzt. Viel wichtiger als Zeugnisnoten sind aber deine persönlichen Stärken: Kreativität, handwerkliches Geschick und Freude am Umgang mit Menschen sind entscheidend, um in diesem Beruf erfolgreich und glücklich zu werden.
Auch die Arbeit mit Pflanzen und Natur sollte dir liegen – ebenso wie körperliches Durchhaltevermögen, denn gerade vor Feiertagen kann es stressig werden. Wenn du dir außerdem vorstellen kannst, auch samstags zu arbeiten, bringst du gute Voraussetzungen mit.
Das solltest du mitbringen:
- Haupt- oder Realschulabschluss
- Kreativität und ein gutes Gespür für Farben und Formen
- Handwerkliches Geschick und sauberes Arbeiten
- Freundlichkeit und Spaß an der Kundenberatung
- Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein
- Interesse an Pflanzen, Natur und Gestaltung
- Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke
- Belastbarkeit – auch bei Feiertags- und Wochenendarbeit
💡Du interessierst dich für Natur und Pflanzen, aber hast mehr Interesse am gärtnern? Dann schau dir die Ausbildung zum Gärtner oder die Ausbildung zum Landschaftsgärtner genauer an!💡
Wie hoch dein Ausbildungsgehalt genau ausfällt, hängt von deinem Ausbildungsbetrieb, deinem Bundesland und von tariflichen Vereinbarungen ab. Azubis in den alten Bundesländern (West) verdienen im Bereich Floristik/Blumeneinzelhandel in der Regel mehr als in den neuen Bundesländern (Ost, ohne Berlin). Die Gehalts-Untergrenze bildet der Mindestlohn für Auszubildende.
Im ersten Ausbildungsjahr verdienen Floristen zwischen 682 und 900 Euro, im zweiten Jahr zwischen 805 und 1.000 Euro und im dritten Jahr 921 bis 1.100 Euro.
Tarif Floristik/Blumeneinzelhandel |
Ausbildungsgehalt (brutto/Monat) |
neue Bundesländer (Ost) - ohne Berlin |
1. Jahr: 682 Euro
2. Jahr: 805 Euro
3. Jahr: 921 Euro
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alte Bundesländer (West) - mit Berlin |
1. Jahr: 900 Euro
2. Jahr: 1.000 Euro
3. Jahr: 1.100 Euro
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Was verdient ein Florist nach der Ausbildung?
Dein Gehalt als Florist richtet sich nach deinem Qualifikationsgrad, der Berufserfahrung, der Position im Betrieb, nach tariflichen Vereinbarungen und auch nach deinem Bundesland.
- Im Westen gilt der Tarif der Floristik-Fachbetriebe und Blumen- und Kranzbindereien. Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung (Tarifgruppe A3, unterste Stufe) für ausgelernte Floristinnen ohne zusätzliche Aufgaben (wie z. B. Kaufmännische Tätigkeiten oder das Anlernen von Azubis) liegt dann bei knapp 2.600 Euro brutto im Monat.
- Im Osten gibt es aktuell keinen gültigen Tarifvertrag - daher gilt häufig nur der gesetzliche Mindestlohn. Demnach würdest du etwa 2.200 bis 2.600 Euro verdienen.
- Das Durchschnittsgehalt von Floristen liegt zwischen 2.400 und 2.700 Euro brutto im Monat. Mit Weiterbildungen und Spezialisierungen kann dein Gehalt auch höher ausfallen.
Karrierestufe |
Gehalt (brutto/Monat) |
Einstieg |
2.200-2.600 Euro |
Durchschnitt |
2.400-2.700 Euro |
Nach der Ausbildung stehen Floristinnen und Floristen viele Wege offen – ob im Handel, bei Veranstaltungen oder in der Selbstständigkeit. Wer motiviert ist und sich weiterbildet, kann beruflich richtig durchstarten.
- Floristmeister
Höherer Abschluss mit Führungsverantwortung – Voraussetzung für die Selbstständigkeit.
- Betriebswirt im Gartenbau
Betriebswirtschaftliche Weiterbildung für Führungspositionen oder Unternehmensgründung.
- Selbstständigkeit
Eigener Blumenladen, Eventfloristik oder mobiler Floristik-Service.
- Spezialisierung
z. B. auf Hochzeitsfloristik, Trauerbinderei, Raumbegrünung oder Eventdekoration.
- Weiterbildung in Gestaltung oder Design
z. B. Florales Design, Farb- und Raumgestaltung, Ausstellungen.
- Tätigkeit im Großhandel oder bei Lieferdiensten
z. B. Einkauf, Warensteuerung oder Schulung von Partnerbetrieben.
- Studium
z. B. im Bereich Garten- und Landschaftsbau, Landschaftsarchitektur, Pflanzen- oder Umweltwissenschaften.
- Berufliche Neuorientierung
z. B. in den Bereichen Gartenbau, Dekoration oder Einzelhandel.

Wenn du dich um eine Ausbildung als Floristin bewirbst, kommt es nicht nur auf gute Noten an – viel wichtiger sind Motivation, Kreativität und ein echter Bezug zum Beruf. Zeige, dass du Spaß am Gestalten hast, gern mit Menschen arbeitest und Interesse an Pflanzen mitbringst.
Darauf solltest du achten:
- Individuelles Anschreiben:
Keine Standardtexte – zeige, warum du dich genau für diesen Beruf und diesen Betrieb interessierst.
- Ordentlicher Lebenslauf:
Lückenlos, übersichtlich und aktuell – idealerweise mit Angabe von Interessen oder Hobbys, die zum Beruf passen (z. B. Gartenarbeit, Dekoration, Handarbeit).
- Saubere und vollständige Unterlagen:
Achte auf Rechtschreibung, gute Lesbarkeit und ein professionelles Layout.
- Persönliche Note:
Zeig im Anschreiben, was dich auszeichnet – z. B. ein Praktikum, floristische Erfahrungen oder Kreativität im Alltag.
- Pünktlichkeit & Auftreten:
Beim Vorstellungsgespräch oder Probearbeiten zählt der erste Eindruck: Sei freundlich, interessiert und gepflegt.
Du solltest Florist/in werden, wenn …
- Deko deine Leidenschaft ist.
- du gerne in Kontakt mit Menschen stehst und sie berätst.
- Blumen und Pflanzen dich begeistern.
Du solltest auf keinen Fall Florist/in werden, wenn …
- ein Bürojob die lieber wäre.
- du kein gutes Farbempfinden hast.
- Allergien gegen Blütenpollen oder Ähnliches dich plagen.