Ausbildung als Gerber/in
Hauptschulabschluss
3 Jahre
werktags
Verdienst:
Gerber/in
Deine echte Lederjacke im Schrank ist dein größter Schatz
und auch an deinen Füßen magst du es gerne hochwertig? Kein Wunder, denn echtes
Leder ist nicht nur bei eingefleischten Fans beliebt. Aber wie es hergestellt
wird und welche Arbeitsschritte dafür nötig sind, das wissen die wenigsten. Und
deswegen steht hinter dem Beruf des Gerbers wohl für viele ein dickes, fettes
Fragezeichen. Das soll sich ändern, denn der Beruf ist besonders
traditionsreich. In deiner Ausbildung zum Gerber (oder seit 2015: zur Fachkraft für Lederherstellung und Gerbereitechnik) lernst du alle Prozesse und Maschinen kennen, um aus einer
Tierhaut das edle Material herzustellen. Und weil das nicht nur Köpfchen
sondern auch Körpereinsatz erfordert, verraten wir dir ganz exklusiv: Für die
Ausbildung zum Gerber solltest du topfit sein. :-)



Die Verarbeitung von Leder geht weit in die Geschichte zurück, denn schon in der Steinzeit wurde Tierhaut für unterschiedlichste Gegenstände verwendet. Und weil Tierhaut noch lange kein Leder ist, lernst du in deiner Ausbildung zum Gerber ganz genau, wie die aufwendigen Arbeitsschritte funktionieren. In den ersten Schritten musst du alle Hautbestandteile entfernen, aus denen kein Leder wird. Dazu gehören Haare, Fett und Unterhautbindegewebe. Dies geschieht in der so genannten Wasserwerkstatt. Zudem ist es deine Aufgabe zu schauen, ob die Tierhaut gut konserviert, also haltbar gemacht wurde. So wird verhindert, dass die Tierhaut verwest, schließlich handelt es sich um ein Naturprodukt. Diese Arbeiten erfordern deinen ganzen Körpereinsatz. Da kann es tatsächlich schon mal passieren, dass du nach einem Arbeitstag nass bis auf die Haut bist.
Das eigentliche Gerben der Tierhaut beginnt in deiner Ausbildung zum Gerber also erst nach einer Reihe von Vorbereitungen. Dazu werden unterschiedliche Gerbstoffe, wie zum Beispiel Chrom oder auch verschiedene Baumrinden, verwendet. Diese Gerbstoffe sorgen dafür, dass das Leder strapazierfähig wird. Ein wenig Können in Mathe wäre an dieser Stelle nicht schlecht, denn du musst das richtige Mischungsverhältnis bestimmen. Welche Tierhaut genutzt wird, ist ganz unterschiedlich und hängt natürlich auch vom Zweck der Verwendung ab. Feines Kalbsleder findest du wahrscheinlich eher bei schicken Handtaschen als in einem Geländewagen. Am häufigsten wird wohl die Haut von Rindern für die Herstellung von Leder genutzt, aber auch Ziegen und Schafe sind gute Zulieferer. Diese Häute fallen quasi als Abfall der Fleisch- und Milchproduktion an. Durch eine spezielle Technik kann man aber auch Rindsleder so bearbeiten, dass es in feinster Schlangenoptik glänzt.
Wusstest du schon, dass...
- der Beruf Gerber seit 2015 offiziell „Fachkraft für Lederherstellung und Gerbereitechnik“ heißt?
- bereits die Gletschermumie „Ötzi“ vor 5250 Jahren einen Kalbsledergürtel getragen hat?
- das Nappaleder nach dem Napa Valley in den USA benannt wurde?
- Fußbälle seit der WM 1986 nicht mehr aus Leder sind?
- die Familien in den Serien ALF und Full House Tanner mit Nachnamen heißen? Das ist das englische Wort für Gerber.
Deinen Arbeitsplatz in der Ausbildung zum Gerber findest du
in Industrie- und Handwerksbetrieben. Und weil du natürlich nicht nur praktisch
fit sein sollst, wird dir in der Berufsschule das nötige theoretische Wissen
vermittelt. Weil sich auch ein traditionsreicher Beruf weiterentwickeln muss,
hat sich im Laufe der Jahre auch bei den Gerbern einiges verändert, zum
Beispiel die Berufsbezeichnung. Und was früher per Hand gemacht wurde, wird heute durch
modernste Maschinen erledigt. Trotzdem kannst du in der Ausbildung zum Gerber
nicht auf der faulen Haut liegen, denn trotz aller Maschinen musst du hin und
wieder auch kräftig zupacken können.
- du hochwertige Lederprodukte schätzt.
- Kopfrechnen eine Leichtigkeit für dich ist.
- du handwerkliches Geschick besitzt.
- dich landwirtschaftliche Gerüche stören.
- Maschinengeräusche dich nerven.
- du nicht gern im Team, sondern lieber für dich allein arbeiten willst.
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