Papiertechnologe/Papiertechnologin: Ausbildung, Gehalt & freie Stellen

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
variierende Arbeitszeiten
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Papiertechnologe/-technologin Berufsbild

Wer stellt eigentlich Papier her? Das machen die Papiertechnologen und Papiertechnologinnen. Sie sind Experten in der Herstellung von Papier, Karton und Pappe. Außerdem steuern und überwachen sie moderne Produktionsanlagen, sorgen für gleichbleibende Qualität und achten auf einen effizienten Einsatz von Rohstoffen und Energie. Alles über die Ausbildung erfährst du hier!

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Was macht ein Papiertechnologe?

Papiertechnologen sind verantwortlich für die gesamte Produktionskette von der Aufbereitung der Faserstoffe bis zum fertigen Papierprodukt. Dazu gehören:

  • Steuern und Überwachen von Papiermaschinen
  • Prüfen von Rohstoffen und Endprodukten
  • Instandhalten und Rüsten der Anlagen
  • Erfassen von Produktionsdaten
  • Optimieren von Produktionsprozessen hinsichtlich Qualität und Energieeffizienz

Sie arbeiten eng mit Kolleginnen und Kollegen aus Labor, Technik und Logistik zusammen und übernehmen zunehmend Aufgaben in der Prozessoptimierung und Digitalisierung.

Wo arbeiten Papiertechnologinnen?

  • Papier- und Kartonfabriken
  • Zellstoffwerke
  • Recyclingunternehmen
  • Hersteller von Hygienepapieren (z. B. Toilettenpapier, Taschentücher)
  • Produzenten von Verpackungsmaterialien
  • Betriebe der industriellen Weiterverarbeitung (z. B. Bedruckung, Beschichtung)

Wie läuft die Ausbildung zum Papiertechnologen ab?

Die Ausbildung zum Papiertechnologen dauert drei Jahre und ist dual aufgebaut. Das heißt, du verbringst Zeit in der Berufsschule, um theoretisches Wissen aufzubauen, was du dann in der Praxis im Betrieb anwenden kannst. Deine Ausbildungsinhalte sind …

  • … Papiererzeugung und -veredelung
  • … Steuerungs- und Regelungstechnik
  • … Mechanik und Wartung von Anlagen
  • … Umwelt- und Arbeitsschutz

Am Ende der Ausbildung steht eine gestreckte Abschlussprüfung, die von der Industrie- und Handelskammer (IHK) abgenommen wird.

Ein typischer Arbeitsalltag als Papiertechnologen-Azubi

  • Früh am Start: Die Frühschicht beginnt meist gegen 6 Uhr. Du schlüpfst in deine Schutzkleidung, meldest dich beim Schichtführer und bekommst einen Überblick über die Aufgaben des Tages.
  • Maschinen-Check: Gemeinsam mit einem erfahrenen Kollegen kontrollierst du die Produktionsanlage – sind alle Werte im grünen Bereich, läuft das System stabil, muss etwas nachjustiert werden?
  • Papier in Bewegung: Wenn die Maschinen laufen, heißt es: konzentriert bleiben. Du entnimmst regelmäßig Proben, misst die Qualität und dokumentierst alles sorgfältig.
  • Wartung & Technik: Bei Störungen lernst du, wie man schnell reagiert – ob Filter tauschen, Walzen reinigen oder kleine Reparaturen durchführen.
  • Mittagspause & Austausch: In der Pause geht's mit den Kolleginnen und Kollegen in die Kantine – Zeit zum Durchatmen und für Fragen an die Profis.
  • Nachbereitung: Gegen Schichtende hilfst du bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten oder bei der Übergabe an die nächste Schicht. Danach heißt es: Feierabend – bis zum nächsten Einsatz.

Was braucht es, um Papiertechnologin zu werden?

Mit einem mittleren Schulabschluss hast du die besten Chancen auf einen Ausbildungsplatz – rechtlich gibt es aber keine Bestimmungen. Du kannst dich also auch mit Hauptschulabschluss bewerben.

Wichtige Schulfächer sind Chemie, Physik, Mathe und Werken/Technik. Wenn du dort gute Noten hast, kommt das bei der Bewerbung gut an!

Diese Eigenschaften solltest du mitbringen:

  • Technisches Verständnis
  • Interesse an Maschinen und Produktionsprozessen
  • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein
  • Bereitschaft zur Schichtarbeit
  • körperliche Belastbarkeit

Wie viel verdient ein Papiertechnologe in der Ausbildung?

Während der Ausbildung erhältst du im ersten Jahr eine Ausbildungsvergütung zwischen 682 und 1.215 Euro, im zweiten Jahr 805 bis 1.279 Euro und im dritten Jahr 921 bis 1.343 Euro brutto im Monat. 

Wie viel du genau verdienst, hängt zum Beispiel davon ab, in welchem Bundesland du arbeitest oder, ob du einen Tarifvertrag hast. Darüber wirst du aber mit deinem Ausbildungsbetrieb sprechen, wenn es so weit ist.

Mehr Infos zum Gehalt

Wie viel verdienen Papiertechnologen nach der Ausbildung?

Wenn du deine Ausbildung abgeschlossen hast, kannst du mit einem Einstiegsgehalt von 2.100 bis 3.000 Euro brutto im Monat rechnen. Durchschnittlich verdienen Papiertechnologen circa 4.000 Euro brutto. Mit viel Berufserfahrung sind aber bis zu 4.500 Euro drin. Wenn du mehr möchtest, solltest du dich weiterbilden.

Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten haben Papiertechnologinnen?

  • Industriemeisterin (Papiererzeugung): Mit dieser Qualifikation kannst du Führungsaufgaben in der Produktion übernehmen, ein Team leiten oder selbst Azubis ausbilden. Die Weiterbildung dauert zwischen zehn und 36 Monaten und du kannst danach bis zu 4.800 Euro brutto verdienen.
  • Staatlich geprüfte Technikerin (Papiertechnik): Als Technikerin analysierst und verbesserst du Produktionsprozesse, entwickelst neue Verfahren oder arbeitest im technischen Management. Die Weiterbildung dauert zwischen zwei und vier Jahre.
  • Studium: Wenn du Lust hast zu studieren, bieten sich die Studiengänge Papiertechnik oder Verfahrenstechnik an. Sie öffnen dir den Weg in die Forschung & Entwicklung, Produktinnovation oder in die technische Leitung. Ein Bachelorstudium dauert in der Regel drei Jahre.

Wie läuft die Bewerbung für die Ausbildung zum Papiertechnologen ab?

Eine gute Bewerbung beinhaltet ein aussagekräftiges Anschreiben, Lebenslauf und relevante Zeugnisse. Achte darauf, deine persönlichen Stärken wie technisches Interesse, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein gezielt hervorzuheben – am besten mit konkreten Beispielen.

So hebst du dich von anderen Bewerbern ab:

  • Praktische Erfahrung sammeln: Ein Schülerpraktikum in einem Papierbetrieb oder ein technisches Hobby (z. B. Modellbau, Werkstattprojekte) zeigen Engagement.
  • Vorwissen beweisen: Wenn du dich bereits mit Produktionsprozessen oder Umwelttechnik beschäftigt hast, bring das ein – etwa im Vorstellungsgespräch oder Anschreiben.
  • Individuelle Motivation zeigen: Warum genau dieser Beruf? Warum gerade bei diesem Unternehmen? Persönliche Beweggründe machen deine Bewerbung überzeugender.

Wie du das am besten machst und rüberbringst, kannst du in unserem Bewerbungsratgeber nachlesen.

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