Du hast ein Faible für Physik, tüftelst gern im Labor und möchtest wissen, wie moderne Technik wirklich funktioniert? Dann ist die Ausbildung zum Physiklaboranten genau dein Ding. Hier lernst du, spannende Experimente durchzuführen, Messgeräte zu bedienen und die Grundlagen physikalischer Forschung hautnah zu erleben – in Wissenschaft, Industrie oder Hightech-Laboren.
Ob Schall, Licht, Elektrizität oder Radioaktivität – Physiklaboranten tauchen tief in die Welt der Naturgesetze ein und sind echte Profis, wenn es darum geht, physikalische Phänomene zu untersuchen. Sie entwickeln Versuchsaufbauten, führen Messreihen durch und analysieren dabei auch die kleinsten Abweichungen. Dabei arbeiten sie eng mit Ingenieuren, Naturwissenschaftlern und Entwicklern zusammen. Ihre Ergebnisse sind die Grundlage für Innovationen in Technik, Forschung und Industrie – von der Lasertechnik bis zur Werkstoffprüfung.
Physiklaboranten arbeiten überall dort, wo geforscht, gemessen und entwickelt wird. Häufig sind sie in den Labors großer Industrieunternehmen tätig, etwa in der Elektro-, Automobil- oder Medizintechnik. Auch Forschungseinrichtungen, Hochschulen oder staatliche Institute wie das Max-Planck-Institut oder die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) zählen zu typischen Arbeitgebern. Je nach Einsatzbereich arbeiten sie in Messlaboren, Reinräumen oder Versuchseinrichtungen.
Typische Arbeitsorte:
Die Arbeitszeiten von Physiklaboranten sind in der Regel geregelt und orientieren sich am klassischen Büro- oder Labordienst – meist zwischen 7 und 17 Uhr. Je nach Arbeitgeber und Branche kann es allerdings auch zu Schichtarbeit kommen, vor allem in großen Industrieunternehmen oder Prüflaboren mit durchgehendem Betrieb.
In der Forschung oder an Hochschulen sind Überstunden selten, während in der Industrie flexible Arbeitszeitmodelle oder Gleitzeit häufiger vorkommen. Wochenendarbeit ist unüblich, kann aber in Ausnahmefällen – etwa bei zeitkritischen Versuchsreihen – vorkommen.
Die Ausbildung zum Physiklaboranten ist dual aufgebaut – das bedeutet: Du lernst sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule. Die Ausbildung dauert in der Regel 3,5 Jahre, kann aber bei guten Leistungen verkürzt werden.
In der Mitte der Ausbildung findet eine Zwischenprüfung statt, am Ende folgt die Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK). Sie besteht aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil.
Ausbildung auf einen Blick:
Während der Ausbildung zum Physiklaboranten wirst du Schritt für Schritt an die Arbeit im Labor herangeführt – mit einem starken Fokus auf naturwissenschaftliches Verständnis, technische Präzision und sorgfältige Dokumentation. Die Ausbildung vermittelt dir sowohl theoretisches Fachwissen als auch praktisches Können, das du direkt im Laboralltag anwenden kannst.
Im Betrieb arbeitest du von Anfang an in echten Labors mit, führst unter Anleitung Versuche durch und lernst den Umgang mit technischen Geräten. In der Berufsschule stehen Fächer wie Physik, Mathematik, Chemie, Informatik und Technik auf dem Stundenplan. Auch Themen wie Arbeitssicherheit und Dokumentation spielen eine wichtige Rolle.
Theorie | Praxis |
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Physiklaboranten werden deutschlandweit in verschiedenen Branchen ausgebildet – von der Hightech-Industrie bis zur Grundlagenforschung. Ausbildungsplätze findest du vor allem bei Unternehmen und Instituten, die eigene Labore betreiben und physikalische Messungen, Prüfungen oder Entwicklungen durchführen.
Typische Ausbildungsbetriebe sind:
Die Ausbildung zum Physiklaboranten ist eine duale Ausbildung mit IHK-Abschluss und findet in einem Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.
Daneben gibt es auch eine schulische Ausbildung zum Physikalisch-technischen Assistenten (PTA), die du an einer Berufsfachschule absolvieren kannst – meist in zwei Jahren und ohne Praxis im Betrieb.
👉 Wichtig: Nach dieser schulischen Ausbildung darfst du dich nicht Physiklaborant nennen, sondern Physikalisch-technischer Assistent. Die Tätigkeitsfelder sind ähnlich, aber der Abschluss und die Anerkennung am Arbeitsmarkt unterscheiden sich.
Für die Ausbildung zum Physiklaboranten brauchst du mindestens einen Realschulabschluss (Mittlere Reife) – bei forschungsnahen Einrichtungen wird auch häufig das (Fach-)Abitur vorausgesetzt.
Wichtiger als dein Schulabschluss sind aber deine Stärken und Interessen: Physiklaboranten müssen sorgfältig, konzentriert und logisch denken können – vor allem, wenn es um präzise Messungen und Versuchsaufbauten geht. Ein Muss: gutes Verständnis für Naturwissenschaften und Technik.
Schulische Voraussetzungen | Persönliche Eigenschaften |
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Die Laborantenausbildungen in der chemischen Inudstrie gehören zu den bestbezahlten Ausbildungen. Wie hoch die Ausbildungsvergütung genau ausfällt, hängt von mehreren Faktoren ab. So zum Beispiel ob du die Ausbildung in der chemischen Industrie machst oder im öffentlichen Dienst.
Im öffentlichen Dienst wirst du nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Diensts (TVöD) bezahlt. Die Ausbildungsvergütung ist dann genau festgelegt. Im ersten Jahr gib es 1.237 Euro brutto im Monat, im zweiten Jahr 1.291 Euro, im dritten Jahr 1.341 Euro und im letzten Jahr der Ausbildung sind es 1.410 Euro.
In der chemischen Industrie hängt dein Gehalt auch vom Bundesland ab, in dem du die Ausbildung machst. Grundsätzlich sind die Gehaltszahlen aber relativ ähnlich zu denen des TVödD. So bekommst du in der chemischen Industrie im ersten Ausbildungsjahr zwischen 1.147 und 1.204 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr 1.222 bis 1.315 Euro, im dritten 1.277 bis 1.389 Euro und im letzten Ausbildungsjahr zwischen 1.329 und 1.486 Euro brutto im Monat.
Tarif | Ausbildungsgehalt (brutto/Monat) |
Öffentlicher Dienst |
1. Jahr: 1.237 Euro 2. Jahr: 1.291 Euro 3. Jahr: 1.341 Euro 4. Jahr: 1.410 Euro |
Chemische Industrie |
1. Jahr: 1.147-1.204 Euro 2. Jahr: 1.222-1.315 Euro 3. Jahr: 1.277-1.389 Euro 4. Jahr: 1.329-1.486 Euro |
Wie viel du genau verdienst, hängt unter anderem von der Branche, dem Bundesland, dem Tarifvertrag und der Art deines Arbeitgebers ab – z. B. ob du in einem privaten Industrieunternehmen oder in einer öffentlichen Forschungseinrichtung arbeitest.
Im Durchschnitt liegt das Einstiegsgehalt für Physiklaboranten bei etwa 3.200 bis 3.400 Euro brutto im Monat. Durchschnittlich pendelt sich dein Gehalt mit der Zeit zwischen 3.600 und 4.400 Euro ein. Mit mehr Berufserfahrung und Weiterbildung kannst du zwischen 4.400 und 5.500 Euro verdienen. Es gilt: In tarifgebundenen Unternehmen – etwa in der Chemie- oder Metallindustrie – fällt dein Gehalt in der Regel höher aus als in Unternehmen ohne Tarif.
Karrierestufe | Gehalt (brutto/Monat) |
Einstieg | 3.200–3.400 Euro |
Durchschnitt | 3.600–4.400 Euro |
mit mehr Erfahrung/Weiterbildungen | 4.400–5.500+ Euro |
Mit der abgeschlossenen Ausbildung zum Physiklaboranten stehen dir viele Türen offen – ob du dich spezialisieren, mehr Verantwortung übernehmen oder ein Studium anschließen möchtest. Besonders in forschungsnahen Bereichen oder Hightech-Branchen ist deine Expertise gefragt. Durch gezielte Weiterbildungen kannst du sowohl dein Fachwissen vertiefen als auch dein Gehalt deutlich steigern.
💡Tipp: Viele Arbeitgeber unterstützen Fort- und Weiterbildungen finanziell oder durch Freistellung – besonders im MINT-Bereich.
Wenn du dich für eine Ausbildung zum Physiklaboranten bewerben willst, solltest du neben deinen schulischen Leistungen vor allem dein Interesse an Naturwissenschaften und Technik betonen. Arbeitgeber legen Wert auf Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein und eine strukturierte Denkweise – also zeig, dass du genau das mitbringst!
💡 Tipp: Ein Schülerpraktikum in einem Labor oder Forschungsbetrieb kommt in der Bewerbung besonders gut an – und hilft dir, herauszufinden, ob der Beruf zu dir passt.
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