Ausbildung zum/zur Redakteur/in

Empf. Schulabschluss:
Fachabitur
Ausbildungsdauer:
2 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst (möglich)
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Redakteur/in Berufsbild

Du weißt immer als erster Bescheid, was in der Welt passiert. Du bist neugierig, gehst Dingen auf den Grund und liebst es, neue Kontakte zu knüpfen. Deine Freunde schalten nicht den Fernseher an, sondern telefonieren mit dir, wenn sie wissen wollen, was es in der Welt Neues gibt. Natürlich träumst du schon ewig davon die nächste Karla Kolumna zu werden. Dann ist eine Ausbildung als Redakteur genau das Richtige für dich.

Wie verläuft die Ausbildung zum Redakteur?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Ausbildung zum Redakteur zu machen. Du kannst zum Beispiel nach deinem bestandenen (Fach-)Abitur auf eine Journalistenschule gehen. Journalistenschulen werden meist von großen Verlagen geleitet. Bevor dort jedes Jahr eine Handvoll Schüler aufgenommen werden, müssen diese jede Menge Tests bestehen. Zwischendurch gibt es mehrere Praxisphasen, bei denen die Schüler die Arbeit in Redaktionen kennenlernen. Eine Alternative sind Studiengänge wie Journalismus, Publizistik und Medienwissenschaften an einer Universität oder Fachhochschule. Das Studium dauert in der Regel drei Jahre und wird mit dem Titel Bachelor of Arts beendet. In den meisten Fällen ist es Pflicht, während des Studiums ein Praktikum zu machen, damit man so ein wenig Praxiserfahrung bekommt. Die wohl üblichste Ausbildung zum Redakteur ist das Volontariat. Das Volontariat wird als einzige der drei Ausbildungsmethoden bezahlt. Es dauert zwei Jahre und neben der täglichen Arbeit in einer Redaktion besucht man auch ab und zu Schulungen.

In welchen Bereichen kann man ein Volontariat machen?

Wenn du dich für ein Volontariat entscheidest, dann kannst du es in ganz unterschiedlichen Bereichen machen. Das geht eigentlich überall, wo es eine Redaktion gibt, beispielsweise bei Tages- und Wochenendzeitungen, bei Zeitschriften, bei Online-Redaktionen sowie bei Hör- und Rundfunkstationen. Was viele vielleicht gar nicht auf dem Schirm haben: Auch in Museen, bei Agenturen und bei Behörden kann man ein Volontariat machen. Außerdem gibt es noch den Kulturbereich – ein Volontariat ist da zum Beispiel im Kulturamt einer Stadt möglich.

Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?

Für die Ausbildung als Redakteur solltest du unbedingt kritikfähig sein. Es ist nicht böse gemeint, wenn ein von dir geschriebener Text korrigiert wird, deshalb solltest du dir sowas nie zu Herzen nehmen. Wichtig für den Beruf sind auch Einfühlungsvermögen und Belastbarkeit, denn nicht jeden Tag scheint die Sonne, es gibt auch traurige Ereignisse, über die berichtet werden muss. Hinzu kommt das Einhalten der Deadlines. Wenn ein Artikel am nächsten Tag in der Zeitung erscheinen soll, muss der Text bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein. Du solltest außerdem gute Deutschkenntnisse und ein generelles Interesse an Sprache und Grammatik haben und sehr internetbegeistert sein. Gut wäre natürlich auch, wenn du dich in den sozialen Netzwerken zuhause fühlst. Besonders gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz als Redakteur hast du, wenn du bereits Erfahrungen in diesem Bereich hast. Vielleicht kannst du ja in der Schülerzeitung deiner Schule erste Erfahrungen sammeln? Oder starte doch ganz einfach deinen eigenen Blog oder Youtube-Kanal.

Wusstest du schon, dass...

  • Redakteure die Berufsgruppe mit dem meisten Kaffeeverbrauch sind?
  • das Wort Redakteur von dem lateinischen Wort „redigiere“ stammt und somit „in Ordnung bringen“ bedeutet?
  • „was mit Medien“ heutzutage eine der häufigsten Antworten auf die Frage nach dem Berufswunsch bei Teenagern ist?
  • es schon bei den Römern im 1. Jahrhundert v. Chr. Redakteure gab? „Acta Diurna“ hieß das damals täglich erscheinende Informationsblatt.
  • der Spruch „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“, einer der bekanntesten Sprüche im Journalismus ist? Er bedeutet, dass dem Schreiber eines Textes das Thema nicht unbedingt gefallen muss, wichtig ist nur, dass es den Leser interessiert.

Was mache ich als Redakteur?

Einen typischen Tagesablauf als Redakteur gibt es nicht. Jeder Tag ist anders. Es wird recherchiert, telefoniert, geschrieben und korrigiert und natürlich werden auch Termine wahrgenommen. Im Normalfall nimmst du als Redakteur einen Termin wahr, bei dem es zum Beispiel darum geht, dass der Bürgermeister in der Stadt eine neue Parkbank einweiht. Du sprichst dort mit den Anwesenden und machst vielleicht auch ein Foto und notierst dir alle wichtigen Dinge. Anschließend kehrst du in die Redaktion an deinen Schreibtisch zurück und verfasst einen Text darüber. Der Text wird von den Kollegen korrekturgelesen, ehe er veröffentlicht wird. Als Redakteur arbeitest du auch crossmedial. Das heißt, der Text, den du für die gedruckte Zeitung verfasst hast, bereitest du auch noch auf, um ihn auf die Website zu stellen und ihn auf Facebook und Twitter zu verlinken.

Du solltest Redakteur/in werden, wenn …

  1. du gerne neue Kontakte knüpfst.
  2. schreiben deine Leidenschaft ist.
  3. du kreativ bist und ständig neue Ideen hast.

Du solltest auf keinen Fall Redakteur/in werden, wenn …

  1. dir Deutsch nicht liegt.
  2. Kontakt mit anderen Menschen nicht dein Ding ist.
  3. du nicht kritikfähig bist.