Betriebswirt/in Weiterbildung

Empf. Schulabschluss:
Fachabitur
Ausbildungsdauer:
4 Monate bis 4 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Betriebswirt/in

Der Betriebswirt gehört zu den beliebtesten Weiterbildungen in Deutschland und richtet sich an alle, die eine kaufmännische Ausbildung gemacht haben. Die Vorteile der Betriebswirt-Weiterbildung liegen klar auf der Hand: Du eignest dir zusätzliches Fachwissen an, wodurch du deine Karrierechancen verbesserst und somit auch deine Gehaltsaussichten. 

Wir verraten dir alles, was du über die Weiterbildung wissen musst. Angefangen bei den Voraussetzungen über die Inhalte der Weiterbildung bis hin zu den Karrieretüren, die dadurch geöffnet werden.

Wichtig: Betriebswirt ist kein Ausbildungsberuf, sondern eine Aufstiegsweiterbildung. Für die Betriebswirt-Weiterbildung brauchst du bereits eine abgeschlossene Ausbildung in einem kaufmännischen Beruf. Mittlerweile gibt es aber auch die Möglichkeit, Ausbildung und Betriebswirt-Weiterbildung direkt zusammen zu machen.

Was macht ein Betriebswirt?

Ein Betriebswirt ist ein Fachmann für Betriebswirtschaft. Er verfügt über umfassende Kenntnisse in den Bereichen Rechnungswesen, Finanzierung, Marketing, Personalwesen und Unternehmensführung. Betriebswirte sind in allen Branchen und Unternehmensgrößen tätig. Sie übernehmen leitende Positionen in der Administration, im Management oder in der Beratung.

Betriebswirt Aufgaben

  • Geschäftsprozesse analysieren
  • Unternehmensstrategien entwickeln
  • Abläufe optimieren
  • Finanzpläne erstellen
  • Controlling unterstützen
  • Personalplanung
  • Kundenberatung
  • Vertrieb

Wie du siehst, ist das Aufgabenspektrum von Betriebswirtinnen sehr vielfältig. In der Regel übernimmst du nicht alle diese Aufgaben, sondern nur ein paar – je nachdem, auf welche Bereiche du dich spezialisiert hast.

Wie wird man Betriebswirt?

Es gibt verschiedene Wege, um Betriebswirt zu werden. Der klassische Weg führt über eine Weiterbildung nach einer kaufmännischen Ausbildung. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Ausbildung und Betriebswirt-Weiterbildung zu kombinieren. Das nennt man dann doppelt-qualifizierende Ausbildung.

Weiterbildung

  • Voraussetzung: abgeschlossene Ausbildung im kaufmännischen Bereich bzw. abgeschlossene Fachwirt-Weiterbildung (IHK)
  • Ablauf: Besuch von Lehrgängen an Fachschulen oder Akademien, die auf die Prüfung vorbereiten
  • Dauer: 1–3 Jahre
  • Abschluss: Staatlich geprüfter Betriebswirt / Betriebswirt IHK

Doppelt-qualifizierende Ausbildung

  • Voraussetzung: Mittlere Reife oder Fachhochschulreife
  • Ablauf: kombinierte Ausbildungsprogramme, die eine Berufsausbildung mit einer betriebswirtschaftlichen Weiterbildung kombinieren
  • Dauer: 3–4 Jahre
  • Abschluss: Doppelqualifikation Berufsabschluss + Betriebswirt

Duales Studium

  • Voraussetzung: Fachhochschulreife
  • Ablauf: Duales Studium, das Theorie und Praxis verbindet
  • Dauer: 3 Jahre
  • Abschluss: Bachelor + Betriebswirt

3 Gründe für die Weiterbildung zur Betriebswirtin

Es gibt zahlreiche Vorteile, die die Weiterbildung mit sich bringt:

  1. Fachliches Know-how: Im Rahmen der Weiterbildung eignest du dir Fachwissen an.
  2. Bessere Karrierechancen: Mit der Weiterbildung qualifizierst du dich für Positionen mit mehr Verantwortung.
  3. Höheres Gehalt: Als Betriebswirt verdienst du mehr als eine Fachkraft ohne Weiterbildung.

Natürlich hängt das auch alles ein bisschen zusammen. Durch das zusätzliche Fachwissen und Know-how verschaffst du dir bessere Karrierechancen und das sorgt wiederum für mehr Gehalt.

Wie ist die Weiterbildung aufgebaut?

Aufbau und Inhalte der Weiterbildung unterschieden sich je nach Anbieter und Art der Aus- bzw. Weiterbildung. Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, die Weiterbildung in Vollzeit und Teilzeit zu machen sowie im Rahmen eines Fernstudiums.

Betriebswirt IHK

Die Prüfung zum Betriebswirt IHK besteht aus mehreren Teilen:

  • zwei schriftliche Prüfungen 
  • mündliche Prüfung (unter Umständen Bestandteil der zweiten schriftlichen Prüfung)
  • Projektarbeit
  • fachbezogenes Abschlussgespräch

Staatlich geprüfter Betriebswirt

Die Abschlussprüfung zum staatlich geprüften Betriebswirt besteht ebenfalls aus mehreren Teilen:

  • schriftliche Abschlussarbeit
  • Projektarbeit
  • Präsentation

Achtung: Ablauf, Dauer und Inhalte der Prüfungen können je nach Anbieter und Bundesland variieren.

Betriebswirt sitzt mit Kollegen an einem Tisch und besprechen betriebswirtschaftliche Themen.

Wie lange dauert die Weiterbildung zum Betriebswirt?

Die Betriebswirt-Weiterbildung dauert zwischen vier Monate und vier Jahre. Für den Betriebswirt IHK musst du zwischen vier Monate und zwei Jahre einplanen. Der Staatlich geprüfte Betriebswirt nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch – hier sind es zwei bis vier Jahre.  

Beide Weiterbildungen kannst du in Voll- und Teilzeit machen.

Welche Betriebswirt-Abschlüsse gibt es?

Die Weiterbildung wird von verschiedenen Institutionen angeboten. Dadurch ergeben sich Unterschiede bei der Dauer, den Inhalten und der Berufsbezeichnung. 

  • Staatlich geprüfter Betriebswirt: Die Weiterbildung findet an Fachschulen oder Akademien statt und richtet sich an ausgebildete Kaufleute.  
  • Betriebswirt (IHK): Die Weiterbildung findet bei der Industrie- und Handelskammer statt. Zielgruppe sind Fachwirte und Fachkaufleute. Dafür ist also schon eine Fachwirt-Weiterbildung erforderlich.

Die beiden Weiterbildungen unterscheiden sich auch vom Niveau. Der Betriebswirt IHK ist die höchstmögliche Weiterbildung bei der IHK. Der Abschluss ist mit einem Master-Abschluss zu vergleichen. Der Fachwirt IHK entspricht einem Bachelor. Auf diesem Qualifikationsniveau ist auch die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Betriebswirt angesiedelt.

Möchtest du eine betriebswirtschaftliche Weiterbildung mit technischem Fokus machen, gibt es auch noch den Geprüften technischen Betriebswirt IHK.

Welche Fachbereiche bzw. Spezialisierungen gibt es bei der Betriebswirt-Weiterbildung?

Die Weiterbildung zum Betriebswirt bietet eine Vielzahl an Fachbereichen bzw. Spezialisierungsmöglichkeiten. Damit kannst du dich auf spezifische Branchen oder Funktionsbereiche in Unternehmen vorbereiten. 

  • Betriebswirt/in Immobilien (Immobilienbetriebswirt)
  • Betriebswirt/in Gesundheits- und Sozialwesen
  • Betriebswirt/in Marketing
  • Betriebswirt/in Bank (Bankbetriebswirt)
  • Betriebswirt/in Logistik
  • Betriebswirt/in Controlling
  • Betriebswirt/in Personalwirtschaft (HR)
  • Betriebswirt/in für Gesundheitsmanagement
  • Betriebswirt/in Touristik
  • Betriebswirt/in E-Commerce
  • Betriebswirt/in Internationales Management

Diese Liste ist nicht komplett! Es entwickeln sich immer neue Spezialisierungen und neue Fachbereiche entstehen. Viele Weiterbildungsinstitute bieten die Möglichkeit, individuelle Schwerpunkte zu setzen, um die Ausbildung an die persönlichen Karriereziele anzupassen.

Was sind die Voraussetzungen für die Betriebswirt-Weiterbildung?

Die Voraussetzungen unterscheiden sich je nach Bildungsanbieter und Art der Weiterbildung etwas. Es gibt allerdings ein paar Voraussetzungen, die auf fast alle Betriebswirt-Ausbildungen zutreffen:

  • Schulabschluss: Meistens ist für die Weiterbildung mindestens die Mittlere Reife erforderlich.   
  • Berufsabschluss: In der Regel brauchst du eine abgeschlossene Ausbildung in einem kaufmännischen Beruf.   
  • Berufserfahrung: Hast du keinen kaufmännischen Berufsabschluss, ist es auch möglich, sich über Berufserfahrung für die Weiterbildung zu qualifizieren. Da musst du dann mindestens fünf bis sieben Jahre Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich nachweisen.

Für die Weiterbildung zum Betriebswirt IHK musst du außerdem bereits die Weiterbildung zum Fachwirt IHK gemacht haben.

Bei den doppelt-qualifizierenden Ausbildungen können die Voraussetzungen etwas abweichen. In der Regel sind das Abiturientenausbildungen und du brauchst die Fachhochschulreife. Dafür entfallen der erforderliche Berufsabschluss sowie die Berufserfahrung.

Wie die Voraussetzungen genau aussehen, kannst du in der Stellenausschreibung nachlesen.

Freie Stellen Betriebswirt-Weiterbildung

Welche Ausbildungen qualifizieren mich für die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Betriebswirt?

Für die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Betriebswirt benötigst du eine kaufmännische Ausbildung. Dazu zählen unter anderem folgende Berufe:

Good to know: Es ist auch möglich, ohne klassische Kaufmann-Ausbildung die Betriebswirt-Weiterbildung zu machen. Dann musst du allerdings nachweisen, dass du über ausreichend Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich verfügst. 

Auf unserer Berufe-nach-Themen-Seite findest du jede Menge kaufmännische Berufe, die dich für die Weiterbildung qualifizieren.

Alle kaufmännischen Berufe

Wo bewerbe ich mich für die Weiterbildung zur Betriebswirtin?

Deine Bewerbungsunterlagen schickst du in der Regel direkt an den jeweiligen Anbieter oder die IHK. Achte darauf, dass du die erforderlichen Voraussetzungen erfüllst und in der Lage bist, die Weiterbildung finanziell zu stemmen.

Was kostet die Weiterbildung zur Betriebswirtin?

Die Kosten liegen zwischen 1.700 und 10.000 Euro. Die große Spanne kommt durch die unterschiedlichen Anbieter bzw. den angestrebten Abschluss zustande. 

  • Staatlich geprüfter Betriebswirt: 1.700–9.500 Euro
  • Betriebswirt IHK: 2.500–4.000 Euro

Gibt es finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für die Weiterbildung zur Betriebswirtin?

Die Betriebswirt-Weiterbildung kann recht teuer werden. Das kann sich nicht jeder leisten, weshalb es verschiedene finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten gibt.

  • Aufstiegs-BAföG
  • Staatliche Bildungsprämie
  • Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit
  • Weiterbildungsstipendien

Neben finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten gibt es in manchen Bundesländern auch noch den sogenannten Bildungsurlaub.

Junge Betriebswirtin sitzt im Büro mit Tablet in der Hand und unterhält sich mit einer Kollegin.

Gehalt: Wie viel verdient ein Betriebswirt?

Das Einstiegsgehalt von Betriebswirtinnen liegt bei 2.500 bis 3.500 Euro brutto im Monat. Mit mehreren Jahren Berufserfahrung und verantwortungsvolleren Aufgaben kann dein Gehalt auf monatlich bis zu 5.000 Euro brutto steigen. In einer Führungsposition ist sogar noch mehr möglich – die Spitzengehälter von Betriebswirten liegen bei 6.000–7.000 Euro.

Achtung: Die Zahlen dienen nur zur Orientierung. Es gibt jede Menge Faktoren, die dein Gehalt als Betriebswirt beeinflussen. Dazu zählen unter anderem Größe und Standort des Unternehmens sowie deine Berufserfahrung und dein fachliches Know-how.

Bekomme ich während der Betriebswirt-Ausbildung ein Gehalt?

Nein, während der Weiterbildung bekommst du kein Gehalt! Machst du den Betriebswirt im Rahmen eines doppelt-qualifizierenden Abschlusses, sieht es anders aus – dann bekommst du eine Ausbildungsvergütung. Je nachdem, welche Ausbildung du machst, liegt das Gehalt dann zwischen 800 und 1.200 Euro brutto im Monat.

Karriere: Was kann ich nach der Weiterbildung zur Betriebswirtin machen?

Nach Abschluss deiner Weiterbildung zur Betriebswirtin stehen dir vielfältige berufliche Möglichkeiten offen. Neben Positionen mit mehr Verantwortung im aktuellen Unternehmen ermöglicht dir der Betriebswirt auch oft einen Branchenwechsel. Unter Umständen ist es sogar möglich, in den öffentlichen Dienst zu wechseln.

Als Betriebswirt kannst du dann unter anderem in folgenden Bereichen tätig sein:

  • Controlling
  • Marketingmanagement
  • Personalmanagement
  • Vertriebsmanagement
  • Unternehmensberatung
  • Projektmanagement
  • Einkaufsmanagement
  • Logistikmanagement

Fakt ist: Du verfügst über umfangreiches betriebswirtschaftliches Know-how, das in den verschiedensten Branchen und Unternehmen gefragt ist. Die Weiterbildung eröffnet dir neue Karrieremöglichkeiten. So kannst du zum Beispiel zum Bereichs- bzw. Abteilungsleiter aufsteigen oder dich für eine Position in der Geschäftsführung qualifizieren.

Du solltest Betriebswirt/in werden, wenn …

  1. du deine Karrierechancen verbessern möchtest.
  2. du dein betriebswirtschaftliches Fachwissen vertiefen möchtest.
  3. du dein Einkommen steigern möchtest.

Du solltest auf keinen Fall Betriebswirt/in werden, wenn …

  1. du kein Interesse an wirtschaftlichen Themen hast.
  2. du nicht bereit bist, Zeit und Engagement für eine Weiterbildung aufzubringen.
  3. dir die Arbeit mit Zahlen, Analysen und strategischer Planung keinen Spaß macht.
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