Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst, Nachtarbeit möglich
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Fachkraft für Schutz und Sicherheit

In Deutschland werden jährlich rund 150.000 Wohnungseinbrüche verzeichnet, bei denen privates Eigentum beschädigt und Wertgegenstände gestohlen werden. Hauseigentümer und Bewohner setzen nicht nur auf technische Anlagen, um ihr Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz zu erfüllen. Auch Fachkräfte für Schutz und Sicherheit sind dafür da, um in jeder Lebenslage zu helfen.

Was macht eine Fachkraft für Schutz und Sicherheit?

Gefährdungspotenziale einschätzen

Als Fachkraft für Schutz und Sicherheit bist du mit allen Maßnahmen zur Gewährleistung von Sicherheit vertraut. Ob Bewegungsmelder, Alarmanlagen oder Videoüberwachung – du kannst Gefahrensituationen einschätzen und weißt, welche technischen Einrichtungen erforderlich sind, um für Sicherheit zu sorgen. Deine Arbeit beginnt immer mit der Einschätzung des Gefährdungspotenzials des zu schützenden Objektes. Auf Basis deiner Einschätzung wählst du anschließend die geeigneten Anlagen aus, installierst sie und nimmst sie in Betrieb.

Schutz von Anlagen und Objekten

Bei dem Schutz von Anlagen, Gebäuden und Objekten führst du regelmäßige Kontrollgänge durch und überprüfst dabei unter anderem die Funktionstüchtigkeit der installierten Geräte und Schutzmaßnahmen. In sogenannten Alarmzentralen kontrollierst du das Geschehen über spezielle Monitore. In Gefahrensituationen – etwa bei einem Einbruch – bist du dafür zuständig, die Polizei oder die Feuerwehr zu alarmieren. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte ist es deine Aufgabe, den Tatort zu sichern. Treffen Rettungskräfte am Einsatzort ein, zeigst du ihnen den schnellsten Weg zum Einsatzort und hältst den Rettungsweg für sie frei.

Personenschutz

Politiker und Prominente sind auf den Schutz von Fachkräften für Schutz und Sicherheit angewiesen. Diese begleiten sie in der Öffentlichkeit und schirmen sie ab, sodass sie vor Paparazzi, schaulustigen Personen oder sogar möglichen Gefahren geschützt sind. Kommt es zu Gefahrensituationen, versuchen sie diese zu unterbinden. Gewaltbereite Personen können sie aufgrund ihrer Nahkampftechniken abwehren. In manchen Situationen sind sie auch dazu befugt, Schusswaffen bei sich zu tragen.

Gewährleistung von Sicherheit bei Großveranstaltungen

Auf Veranstaltungen aller Art wie Konzerten, Messen oder Kongressen sorgen Fachkräfte für Schutz und Sicherheit dafür, dass alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Sie prüfen zum Beispiel vorab, ob es genug Notausgänge gibt und ob die Fluchtwege richtig gekennzeichnet sind. Beim Einlass der Besucher prüfst du, ob Personen gefährliche Gegenstände mit sich führen. Du prüfst auch Fahrzeuge und weist ihnen Parkplätze zu, um ein Verkehrschaos zu vermeiden. Während der Veranstaltung überwachst du das Gelände, stehst bei Fragen zur Verfügung, schlichtest Streit und übermittelst gewalttätige Besucher im Ernstfall an die Polizei.

Schutz von Werttransporten

Wenn es darum geht, Waren im hohen Wert von A nach B zu transportieren, sitzen meistens Fachkräfte für Schutz und Sicherheit am Steuer oder begleiten den Fahrer. Wertpapiere, Geld oder Wertgegenstände lassen sich schließlich nicht unbeaufsichtigt quer durch das Land transportieren. Zusätzlich sorgen Fachkräfte für Schutz und Sicherheit dafür, dass das Transportfahrzeug fahrtüchtig ist. Kurz gesagt: Sie überprüfen die Technik des Wagens, damit garantiert werden kann, dass dieser nicht wegen einer Panne liegen bleibt.

Geräte, die dir im Arbeitsalltag begegnen

  • Wärmebildkameras
  • Bewegungsmelder
  • Videoüberwachungsanlagen
  • Funkgeräte
  • Schlagwaffen
  • Flucht- und Evakuierungspläne

Warum sollte man Fachkraft für Schutz und Sicherheit werden?

Als Fachkraft für Schutz und Sicherheit erhält man ein tariflichgeregeltes Gehalt. Zudem gibt es verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten, welche das berufliche Know-how an den aktuellen Entwicklungsstand anpassen. Mit der abgeschlossenen Ausbildung qualifiziert man sich für ein Studium im Sicherheitsmanagement oder der Sicherheitstechnik. Mit dem Meister für Schutz und Sicherheit kann eine Führungsposition angestrebt werden.

Wo kann ich als Fachkraft für Schutz und Sicherheit arbeiten?

Fachkräfte für Schutz und Sicherheit arbeiten überall dort, wo große Menschenmengen aufeinandertreffen, Einzelpersonen in Gefahr sein könnten oder Wertgegenstände geschützt werden müssen. Angestellt bist du in Sicherheitsfirmen, in Unternehmen für Sicherheitsberatung und Sicherheitsschulung oder auch direkt bei Veranstaltungsunternehmen oder Messen.

Deine Einsatzorte auf einen Blick

  • Großveranstaltungen
  • Bahnhöfe
  • Flughäfen
  • Werttransporter
  • Private Haushalte
  • Im Freien (Streifgänge)

Wie sind die Arbeitszeiten als Fachkraft für Schutz und Sicherheit?

Als Sicherheitsfachkraft arbeitest du immer dann, wenn deine Hilfe benötigt wird. Bedeutet: Deine Arbeitszeiten sind nicht einheitlich geregelt. Da Großveranstaltungen wie Konzerte oder Fußballspiele in der Regel an Wochenenden stattfinden, sind Wochenendeinsätze üblich. Grundlegend arbeitest du in Schichtarbeit und häufig leistest du auch Bereitschaftsdienst, damit du verfügbar bist, wenn deine Unterstützung angefordert wird.

Arbeitszeiten

  • Schichtarbeit
  • Wochenendarbeit
  • Bereitschaftsdienst

Welche Arbeitskleidung tragen Fachkraft für Schutz und Sicherheit?

Damit du bei deiner Arbeit als Fachkraft für Schutz und Sicherheit wahrgenommen wirst, trägst du uniformähnliche Kleidung. Je nach Gefährdungsgrad deiner Arbeit trägst du auch Schutzkleidung.

Was muss ich für ein Typ sein, um Fachkraft für Schutz und Sicherheit zu werden?

Techniker: Da es zu deinen Tätigkeiten gehört, technische Sicherheitseinrichtungen und Geräte zu installieren, zu bedienen und instand zu halten, ist ein technisches Verständnis von Vorteil.

Teamplayer: Als Fachkraft für Schutz und Sicherheit solltest du nicht nur gern unter Menschen sein, sondern auch gerne im Team arbeiten. Gerade auf Streifzügen oder auf großen Veranstaltungen bist du rund um die Uhr mit deinen Arbeitskollegen per Funkgerät in Kontakt und eilst zur Stelle, wenn sie deine Hilfe benötigen. Im Team stellt ihr vorab Pläne auf und organisiert Abläufe.

Helfer: Menschen zu helfen und sie zu schützen, ist für dich von oberster Priorität. Zudem musst du über eine gute Menschenkenntnis verfügen, damit du abschätzen kannst, wie sich Menschen in deiner Umgebung verhalten. In Notfallsituationen bist du sofort zur Stelle und leistest Erste Hilfe.

Wusstest du schon, dass…

… Frankfurt mit mehr als 16.000 Verbrechen im Jahr die gefährlichste Stadt Deutschlands ist, während München mit nicht mal halb so vielen Verbrechen die sicherste Stadt ist?

Wie läuft die Ausbildung als Fachkraft für Schutz und Sicherheit ab?

In deiner Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit besuchst du drei Jahre die Berufsschule. Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres erwartet dich der erste Teil deiner schriftlichen Abschlussprüfung. Der zweite Teil folgt im letzten Jahr und erfolgt in Kombination mit einer mündlichen Prüfung. Theoretisches Wissen sammelst du in deinem Ausbildungsbetrieb.

In der Berufsschule werden dir Schutz- und Sicherheitsvorschriften nahegebracht und du lernst, Rechtsverstöße und Delikte zu erkennen und zu bewerten. Außerdem lernst du verschiedene Sicherheitsmaßnahmen kennen und verstehst, wann sie zum Einsatz kommen. Fachkräfte für Schutz und Sicherheit erlernen nicht nur Nahkampftechniken, Erste-Hilfe-Maßnahmen und Fähigkeiten zum Lösen von Konflikten, sie benötigen auch ein technisches Verständnis. Sie sind schließlich dafür zuständig, technische Anlagen, die Sicherheit gewährleisten, zu installieren, zu warten und zu reparieren. Deshalb lernst du verschiedene technische Einrichtungen und Anlagen kennen und lernst, wie du sie bedienst und reparierst.

Was lernt eine Fachkraft für Schutz und Sicherheit in der Berufsschule?

1. Ausbildungsjahr:

Sicherheitsmaßnahmen zur präventiven Gefahrenabwehr planen

Damit es erst gar nicht zu Gefahrensituationen wie Einbrüchen oder Unruhen kommt, sorgst du vorab dafür, dass Sicherheit durch bestimmte präventive Maßnahmen gewährleistet wird. Du schaust dir zu sichernde Gebäude und Gelände an und planst, welche Vorkehrungen getroffen oder welche technischen Einrichtungen installiert werden müssen.

Beachtung von Schutz- und Sicherheitsvorschriften

Als Fachkraft für Schutz und Sicherheit musst du mit Sicherheitsvorschriften wie zum Beispiel den Brandschutzvorschriften vertraut sein. Du lernst außerdem, wie Räumungs- und Evakuierungspläne aufgebaut sind und wie du sie liest.

Rechtsverstöße erkennen und bewerten

Damit du Rechtsverstöße erkennen kannst, musst du die rechtlichen Grundlagen deiner Arbeit kennen. In der Berufsschule wirst du deshalb mit Themen des Einsatz-, Eigentums- sowie des Persönlichkeitsrechts vertraut gemacht. Darüber hinaus lernst du, wie du verschiedene Strafdelikte wie Diebstahl, Hausfriedensbruch, Einbruch, Sachbeschädigung, Betrug oder Nötigung erkennst.

2. Ausbildungsjahr:

Berufsspezifische Kommunikation erlernen

In Gefahrensituationen neigen Menschen dazu, in Panik zu verfallen. In der Berufsschule lernst du deshalb Techniken der Gesprächsführung und sogenannte Deeskalationsmethoden, die dich dazu befähigen, in gefährlichen Situationen die Kontrolle zu bewahren und Menschen zu beruhigen.

Anwendung sicherheitstechnischer Hilfsmittel

Du lernst verschiedene sicherheitstechnische Hilfsmittel wie Wärmebildkameras, Bewegungsmelder und Alarmanlagen kennen, lernst wann und wo du sie zum Einsatz kommen und wie du sie richtig bedienst.

Menschen, Objekte und Werte schützen

Beim Schützen von Menschen, Objekten und Werten gibt es einiges zu beachten. Zum Beispiel lernst du, wie du Einsätze einleitest, Gefährdungspotenziale realistisch einschätzt und welche Maßnahmen es im Fall einer Gefahrensituation zu ergreifen gilt.

3. Ausbildungsjahr:

Sachverhalte aufklären und dokumentieren

Neben der aktiven Arbeit beim Personenschutz oder dem Schutz von Gebäuden und Werten ist es wichtig, alle Vorgänge genau festzuhalten. Du dokumentierst deine Einsätze am PC, hältst alle Informationen fest und legst Sachverhalte ausführlich dar.

Geschäftsprozesse steuern und Dienstleistung anbieten

In der Berufsschule wird dir vermittelt, wie du Geschäftsprozesse steuerst. Das bedeutet: Du lernst, wie du Aufträge einholst, Angebote verfasst und Rechnungen schreibst.

Risiken im Kundenauftrag analysieren und Maßnahmen durchführen

Du lernst an Fallbeispielen, wie du Risikopotenziale im Kundenauftrag analysierst und bewertest. Anhand deiner Analyse planst du Sicherheitsmaßnahmen und den Einsatz technischer Sicherheitseinrichtungen.

Was lernt eine Fachkraft für Schutz und Sicherheit in der Praxis?

1. Ausbildungsjahr:

Im Ausbildungsbetrieb wirst du zunächst mit den relevanten Rechtsgrundlagen, die für Sicherheitsdienste gelten, vertraut gemacht. Dir wird vermittelt, wie angemessen kommuniziert wird und wie du dich bei Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen verhältst. Du lernst verschiedene sicherheitstechnische Einrichtungen wie Alarmanlagen, Überwachungskameras und Zaunanlagen kennen und verstehst ihre Funktionalität.

2. Ausbildungsjahr:

Kommt es zu einer Gefahrensituation, musst du diese abwehren. Deshalb lernst du in deinem zweiten Ausbildungsjahr bestimmte Nahkampftechniken und bekommst einen Einblick in die Waffenkunde. Damit du verletzten Menschen helfen kannst, wirst du in Sachen Erste Hilfe geschult. Auch bei der Kommunikation in Gefahrensituationen gilt es einiges zu beachten, weshalb du in Übungen und später auch in echten Fällen die angemessene Kommunikation und Gesprächsführung erlernst, die du benötigst, um Menschen zu leiten und Situationen zu deeskalieren.

3. Ausbildungsjahr:

Du wirkst an der Planung und Organisation von Sicherheitsdienstleistungen mit und dokumentierst die Abläufe ordnungsgemäß.

Wusstest du schon, dass …

… die Euro-Umstellung im Jahre 2001 für einen der aufwändigsten Geldtransporte aller Zeiten verantwortlich war? Allein für den Münzaustausch der EU-Staaten wurde ein Transportvolumen von 82.100 Geldtransportern benötigt. Über 1000 Aushilfskräfte wurden eingestellt.