Als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte bist du für deinen Arbeitgeber so unverzichtbar wie der Stempel auf der Urkunde oder die Verfahrensakte im sorgfältig aufgeräumten Aktenschrank. Wärst du nicht da, würde in der Kanzlei oder dem Notariat das Chaos ausbrechen. Sämtliche Mandanten würden ihre Fristen nicht einhalten, das Gericht würde umsonst in der Kanzlei anrufen und dein Chef wüsste vor lauter Papierkram nicht, wo ihm der Kopf steht – und hätte dann nicht mehr die Zeit, sich auf seine wichtige Verhandlung am nächsten Tag vorzubereiten. Ganz zu schweigen davon, dass niemand die Rechnungen schreiben und dafür sorgen würde, dass die Mandanten ihr Geld überweisen. Es ist also nicht zu weit hergeholt zu sagen, dass du als RENO total wichtig für unser ganzes Rechtssystem bist. Und wo wir gerade beim Rechnungen schreiben sind: Wie viel verdienst du für eigentlich als unverzichtbare Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte? Wir haben für dich mal hinter die Kulissen geschaut.
Wie hoch dein Ausbildungsgehalt ausfallen wird, hängt zunächst davon ab, in welchem Bundesland du wohnst und eventuell auch davon, in welcher Stadt du arbeitest. Die Gehälter der angehenden Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten werden nämlich jeweils von den örtlichen Rechtsanwaltskammern festgelegt, mit Empfehlung an die Arbeitgeber, sich daran zu halten. Mit einem Tarifvertrag, der dein Einkommen auf den Cent genau festlegt, ist das leider nicht zu vergleichen. Trotzdem gibt es auch hier Untergrenzen, an die dein Chef sich halten muss. Unterschreitet er diese Grenze, kann die Anwaltskammer die Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages ablehnen. Schließlich möchtest du ja auch eine gewisse finanzielle Sicherheit haben.
Weil die Regelungen in deiner Ausbildung so sind wie oben beschrieben, können sich die Gehälter von RENO-Azubis stark voneinander unterscheiden. Während du zum Beispiel in einem Bundesland wie Hamburg schon im ersten Jahr rund 850 Euro brutto im Monat dein Eigen nennen kannst, zahlt man dir in Saarbrücken im Schnitt nur den Mindestlohn von mindestens 682 Euro. Ähnlich krass sind die Unterschiede im weiteren Verlauf: Im zweiten Jahr winkt ein Gehalt zwischen 805 und 1100 Euro und im dritten und letzten Ausbildungsjahr kannst du zwischen 921 und 1200 Euro brutto im Monat verdienen. Falls dein Ausbildungsbetrieb aber an einen Tarifvertrag gebunden ist, gelten immer die darin festgehaltenen Vergütungszahlen und nicht der Mindestlohn.
Klar, von dem Ausbildungsgehalt kann man noch keine großen Sprünge machen, dafür kannst du nach deinem Abschluss aber umso besser verdienen. Natürlich kommt es, wenn es um die Höhe deines Einstiegsgehaltes geht, auch immer drauf an, wie groß das Notariat oder die Kanzlei ist, in der du angestellt wirst. Je größer der Arbeitgeber, desto mehr Gehalt kann er dir natürlich monatlich überweisen. Fängst du zum Beispiel bei einer Wirtschaftsprüfergesellschaft oder in der Gerichtsverwaltung an, kann das ebenfalls eine saftige Gehaltssteigerung bedeuten, die von Fall zu Fall aber unterschiedlich ausfällt – denn wie schon in der Ausbildung wirst du nach deinem Abschluss nicht nach einem Tarifvertrag bezahlt.
Als Berufseinsteiger wirst du aber – dank des Mindestlohns – bei mindestens 2.200 Euro brutto anfangen. Vorausgesetzt, du hast eine 40-Stunden-Woche vor dir. Von da aus ist aber noch jede Menge Luft nach oben: Als guter RENO liegt dein Maximalgehalt nach ein paar Jahren im Beruf bei etwa 3300 Euro brutto monatlich. Je mehr Berufserfahrung du sammelst und je mehr Weiterbildungen du machst, desto mehr Geld bekommst du natürlich auch. Wusstest du zum Beispiel, dass Rechtsfachwirte im Schnitt 500 Euro mehr im Monat verdienen als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte?
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