Etwa 50 Prozent aller Steuerzahler sind dazu verpflichtet, pro Kalenderjahr eine Einkommenssteuererklärung abzugeben und damit ihre Einnahmen und Ausgaben offenzulegen. Von den vielen Fremdwörtern, Zahlen und Feldern sind viele überfordert: Was muss wie und in welcher Form angegeben werden? Eine Frage, die auf unzählige Einzelfälle zutrifft – und die Steuerfachangestellte individuell beantworten können.
Info: Für die Ausbildung als Steuerfachangestellte läuft aktuell ein Neuordnungsverfahren. Hintergrund ist, dass die Ausbildungsordnung veraltet ist und modernisiert werden soll. Der Bereich Digitalisierung rückt verstärkt in den Fokus, weil in den Steuerberatungskanzleien immer mehr elektronische Verfahren genutzt werden. Ein weiterer Bereich, der modernisiert wird, ist die Kommunikation mit den Mandanten, die sich ebenfalls weiterentwickelt hat. Die Neuordnung tritt am 1. Januar 2023 in Kraft.
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Mehr zur Ausbildung bei DeloitteMandanten betreuen und beraten: Als Steuerfachangestellte bist du Expertin für steuerliche und betriebswirtschaftliche Belange und die Ansprechpartnerin für deine Mandanten. Zudem berätst du sie und empfiehlst ihnen mögliche Handlungen, um ihre finanzielle Situation zu verbessern – zum Beispiel, welche Steuerabgaben sich die Klienten im Nachhinein zurückholen können. Dazu planst du die Mandantenbesprechungen terminlich ein, bist für die Vor- und Nachbereitung zuständig und begleitest sie gegebenenfalls bei Betriebsprüfungen.
Buchführung von Mandanten erledigen: Die Mandanten stellen Daten und Belege wie zum Beispiel ein Kassenbuch, Rechnungen und Bankbelege zur Verfügung, die von der Steuerfachangestellten überprüft und zu einer ordnungsgemäßen Buchführung weiterverarbeitet werden. Außerdem musst du eigenständig erstellte Buchführungen von Mandanten auf Richtigkeit überprüfen. Für eine gute, übersichtliche Dokumentation legst du für jeden Mandanten eine Akte an, die du fortgehend pflegst.
Betriebswirtschaftliche Auswertungen und Jahresabschlüsse erstellen : Eine besonders wichtige Aufgabe ist es, Mandanten bei dem Erstellen der Steuererklärung und Jahresabschlüsse zu helfen oder diese zu überprüfen. Hinzu kommen betriebswirtschaftliche Auswertungen wie zum Beispiel Lohnsteueranmeldungen oder Umsatzsteuerjahreserklärungen.
Lohn- und Gehaltsabrechnungen erstellen : Zu den typischen Aufgaben gehört es auch, Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bei den Sozialversicherungsträgern an- und abzumelden, wenn sie einen Job beginnen oder beenden, damit sie gesetzeskonform versichert sind. Außerdem berechnen Steuerfachangestellte die zu leistende Lohnsteuer, Kirchensteuer und die Sozialabgaben. Diese ist beispielsweise vom Einkommen oder dem Familienstand abhängig.
Deine Aufgaben auf einen Blick
Mandanten betreuen und beraten
Buchführung von Mandanten erledigen
Betriebswirtschaftliche Auswertungen und Jahresabschlüsse erstellen
Lohn- und Gehaltsabrechnungen erstellen
Organisatorische und kaufmännische Tätigkeiten übernehmen
Nach einer Ausbildung zur Steuerfachangestellten arbeitest du oft für Steuerberater und unterstützt sie bei ihren Tätigkeiten. Der genaue Unterschied: Um Steuerberater zu werden, muss eine extra Prüfung abgelegt werden. Diese ist allerdings erst nach mindestens zehn Jahren Berufserfahrung oder einem vorangegangenen Studium der Betriebswirtschaft oder Volkswirtschaft möglich. Als Steuerberater kannst du dich dann auch selbstständig machen – als Steuerfachangestellte nicht.
Zahlengenie : Mathe war in der Schule dein Lieblingsfach und du hast keine Angst vor dem Umgang mit Zahlen. Auch bei umfangreichen Kostenabrechnungen behältst du den Überblick und die Prozentrechnung, die du zum Verrechnen von Steuersätzen brauchst, beherrscht du im Schlaf.
Organisationstalent : Deine gute Organisation und Struktur hilft dir dabei, komplizierte Sachverhalte im Zuge von Paragrafen und Gesetzestexten richtig einzuordnen und zu verstehen. Deshalb kannst du auch unter Zeitdruck gut arbeiten.
Perfektionist: Du bist dir deiner Pflichten stets bewusst und arbeitest mit großer Sorgfalt. Deine Aufgaben meisterst du immer mit größter Konzentration zur Richtigkeit.
Die duale Ausbildung zur Steuerfachangestellten dauert drei Jahre und findet parallel im Ausbildungsbetrieb – also einer Steuerberater- oder Wirtschaftsprüferkanzlei – und in der Berufsschule statt. Die Berufsschule besuchen die Auszubildenden an festen Tagen in der Woche oder im Block.
Das erste und zweite Ausbildungsjahr bilden inhaltlich eine Einheit und vermitteln den größten Teil der Ausbildungsinhalte. Hier lernst du alles über die wichtigen Grundlagen der allgemeinen Wirtschaftslehre, Steuerlehre und Rechnungswesen. Da die Inhalte sehr komplex sind, werden im dritten Jahr vor allem die Kenntnisse aus den vorigen beiden Jahren vertieft. Vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres absolvieren die Auszubildenden eine Zwischenprüfung. Die Abschlussprüfung erfolgt dann nach dem Ende der dreijährigen Ausbildung.
1. und 2. Ausbildungsjahr
1. Lernfeld:
Allgemeine Wirtschaftslehre: Damit die Auszubildenden die Aufgaben des Berufsfelds wie zum Beispiel der betriebswirtschaftlichen Beratung bald beherrschen können, lernen sie in der Berufsschule die Grundlagen der allgemeinen Wirtschaftslehre kennen. Diese bietet Antworten auf Fragen wie „Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es in der Wirtschaft?“ oder „Was gibt es für Finanzierungsarten?“.
2. Lernfeld:
Steuerlehre: Für die Steuererklärung sind Kenntnisse der Steuerlehre unumgänglich. Dazu gehört zum Beispiel das Steuerrecht als Grundlage und Regel für die Aufgaben im Beruf. Darauf basierend lernen die Auszubildenden, welcher Arbeitnehmer oder welche Arbeitnehmerin beziehungsweise welches Unternehmen wie viele Steuern zahlen muss. Ein verheirateter Arbeitnehmer ist nämlich abhängig vom Einkommen des Ehepartners in einer anderen Steuerklasse als etwa eine alleinlebende Frau.
3. Lernfeld:
Rechnungswesen: Auch das Rechnungswesen bildet als Teilgebiet der allgemeinen Wirtschaftslehre eine wichtige Grundlage für den Beruf der Steuerfachangestellten – zum Beispiel für die Prüfung vom Jahresabschluss eines Unternehmens. Mithilfe des Rechnungswesens können Geld- und Leistungsströme systematisch erfasst und überwacht werden.
3. Ausbildungsjahr
Da die Ausbildungsinhalte aus dem ersten und zweiten Jahr sehr komplex sind, dient das dritte Jahr überwiegend zur Vertiefung der Kenntnisse. In der Berufsschule kommen demnach keine neuen Inhalte hinzu – vielmehr bereitet sie die Auszubildenden im letzten Abschnitt ihrer Berufsausbildung optimal auf die Abschlussprüfung vor.
Im ersten Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden in der Praxis die betreffenden Gesetze und Grundlagen des Personalwesens und Arbeits- und Sozialrechts kennen, auf deren Basis sie die Aufgaben als angehende Steuerfachangestellte bearbeiten.
Für die Buchführung gelten spezielle Vorschriften und Techniken, die du in der Ausbildung kennenlernen wirst. Außerdem lernst du in der Kanzlei beziehungsweise dem Unternehmen die Abgabenordnung und den Umgang mit Umsatzsteuer und Einkommenssteuer kennen. Die praktische Anwendung und der Einblick in die Steuerarbeit für reale Mandanten hilft dir, die Hintergründe und die Anwendung des theoretischen Wissens aus der Berufsschule besser nachzuvollziehen.
Neben dem Vertiefen der Kenntnisse aus dem ersten und zweiten Ausbildungsjahr, vermittelt dir der Ausbildungsbetrieb im dritten Ausbildungsjahr Kenntnisse über die Lohn- und Gehaltsabrechnung. Außerdem lernst du, wie die Rechnungslegung funktioniert – das ist die Information über die Lage und Entwicklung eines Unternehmens beziehungsweise die Rechenschaft über die Verwendung von finanziellen Mitteln.
Um beruflich voranzukommen und eventuell sogar Führungspositionen zu erreichen, sind Aufstiegsweiterbildungen sehr hilfreich. Oft wird nicht nur eine abgeschlossene Ausbildung als Steuerfachangestellter vorausgesetzt, sondern auch mehrere Jahre Berufserfahrung.
Steuerfachwirt
Eine der zahlreichen Fortbildung ist die zum Steuerfachwirt. Steuerfachwirte übernehmen als im engen Austausch mit den Vorgesetzten oft verantwortungsvolle Aufgaben in einer Steuerberaterpraxis mit Sachverhalten aus Steuerrecht, Rechnungswesen und Betriebswirtschaft.
Bilanzbuchhalter
Die Fortbildung zum Bilanzbuchhalter vermittelt unter anderem Wissen aus den Bereichen Steuerrecht, Kostenrechnung und Finanzmanagement. Nach Abschluss der Qualifikation können Bilanzbuchhalter Aufgaben an der Schnittstelle zwischen Rechnungswesen und Unternehmensführung ausführen.
Controller
In der Fortbildung zum Controller lernt man, Unternehmensbilanzen und -zahlen zu prüfen und für das Management aufzubereiten. Controller sind außerdem für die Steuerung und Planung von Projekten zuständig und liefern der Unternehmensleitung wesentliche Informationen für strategische Entscheidungen.
Studium
Außerdem gibt es die Möglichkeit im Anschluss an die Ausbildung noch zu studieren, sofern der entsprechende Schulabschluss vorhanden ist – zum Beispiel den Bachelor im Studienfach Steuern und Prüfungswesen.
Selbstständigkeit
Nach bestandener Steuerberaterprüfung ist zudem der Schritt in die Selbstständigkeit möglich und man kann entweder als eigenständiger Steuerberater oder zusammen mit anderen qualifizierten Mitarbeitern aus dem Steuer- und Wirtschaftsbereich eine Kanzlei eröffnen.
Die Ausbildung zur Steuerfachangestellten sichert dir eine sehr gute Startposition für deinen beruflichen Werdegang und gute Chancen für einen Karriereaufstieg. Das umfassende Wissen zum komplexen Steuer- und Wirtschaftssystem in Deutschland erleichtern dir den Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten, die in diesem Bereich aufgrund der verschiedenen Anwendungsfelder sehr gut sind.
Die Vergütung während der Ausbildung ist bei Betrieben mit Tarifbindung durch Verträge festgelegt und richtet sich entsprechend nach den tarifvertraglichen Vereinbarungen. Je nachdem, in welchem Bundesland sich der Ausbildungsbetrieb befindet, können sich die Gehälter während der Ausbildung teilweise deutlich unterscheiden.
Auch, wenn dein Betrieb keinen Tarifvertrag hat, bist du rechtlich abgesichert ein ordentliches Gehalt zu bekommen. Trotzdem ist dein Gehalt dann Verhandlungssache mit deinem Chef, deswegen bist du selbst gefragt, eine angemessene Bezahlung zu fordern. Informiere dich am besten trotzdem über die aktuellen Tarifverträge und scheu dich nicht davor, über dein Gehalt zu verhandeln.
Die Tarifverträge gelten nur für die Ausbildung – für den eigentlichen Beruf gibt es keine festgelegten Tarife, die das Gehalt in der Branche regeln. Deshalb richtet sich der Verdienst stark nach dem Arbeitgeber: Eine große Wirtschaftsgesellschaft kann beispielsweise mehr zahlen als eine kleine Kanzlei. Außerdem gibt es teilweise große Gehaltsunterschiede zwischen den neuen und den alten Bundesländern.
Wenn du mit deinem Gehalt unzufrieden bist, kannst du dich an die zuständige Steuerberaterkammer wenden. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts ist sie die zuständige Berufsvereinigung für steuerberatende Berufe und bietet die Rechtsgrundlage für entsprechende Verhandlungen.
Für die Bewerbung um eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten sind an sich keine bestimmten Voraussetzungen verlangt. Bewerben kannst du dich theoretisch also mit jedem Schulabschluss.
Auch, wenn für die Ausbildung zur Steuerfachangestellten keine bestimmte schulische Ausbildung vorgeschrieben ist, stellen die Betriebe überwiegend Ausbildungsanfänger und Ausbildungsanfängerinnen mit Hochschulreife ein. Dennoch hast du auch mit einem guten Realschulabschluss gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz – bewerben solltest du dich in jedem Fall auch mit niedrigerem Schulabschluss.
Schulische Vorbildung in der Praxis
Hauptschulabschluss: 1 %
Mittlerer Bildungsabschluss: 33 %
Hochschulreife: 65 %
Sonstige: 1 %
Relevante Schulfächer:
Mathematik: Sichere Mathematikkenntnisse sind für die Auszubildenden unverzichtbar, denn sie führen Konten, berechnen Gewerbesteuerrückstellungen und überschlagen die Umsatzsteuer. Der sichere Umgang mit Zahlen hat oberste Priorität.
Wirtschaft: Grundlagen aus dem Wirtschaftsunterricht in der Schule helfen bei der Kontoführung von Buchungsvorgängen. Vor allem ein Grundwissen über das Rechnungswesen ist für die Ausbildung sehr vorteilhaft.
Deutsch: Im Umgang mit Mandanten sowie für schriftliche Arbeiten und Geschäftsbriefe ist eine sichere, fehlerfreie deutsche Sprache sehr wichtig. Dazu gehören auch sehr gute Kenntnisse der Grammatik und Rechtschreibung.
Du hast schon einmal ein Praktikum im Bereich Steuern und Finanzen gemacht? Dann hast du deinen Mitbewerbern schon einiges voraus. Vielleicht hast du dir im Wirtschaftsunterricht in der Schule auch schon wirtschaftliche Grundlagen und spezifischeres Wissen zur Steuerlehre und zum Rechnungswesen angeeignet und kennst dich deshalb mit den Inhalten schon ein bisschen aus.
Einen fachlichen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern hast du zudem, wenn du das Zehn-Finger-Schreiben am Computer beherrscht und schnell tippen kannst. All das solltest du auf jeden Fall in deiner Bewerbung erwähnen.
Für deine Bewerbung gibt es keine speziellen Anforderungen. Wichtig ist die Vollständigkeit deiner Unterlagen: Anschreiben , Lebenslauf und Anlagen gehören zu jeder Bewerbung dazu.
Angemessen ist der Business-Stil für das Vorstellungsgespräch zur Steuerfachangestellten.
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