Du behältst nicht nur den Überblick, wenn sich die Papiere auf deinem Schreibtisch bis zur Decke stapeln, sondern bist auch noch Profi, wenn es darum geht, mit Zahlen zu jonglieren? Dann bist du für die Ausbildung als Beamter im mittleren Steuerdienst wie geschaffen. Hier sind nicht nur Rechenkünste, sondern vor allem Sorgfalt gefragt, wenn es darum geht, Steuerbescheide zu prüfen und zu bearbeiten. Denn in diesem Bereich bist du Spezialist. Wie viel Steuern gezahlt werden müssen, liegt mit in deiner Hand. Aber auch, wenn es darum geht, wer überhaupt Steuern zahlen muss, bist du der richtige Ansprechpartner. Was du in deiner Ausbildung als Beamter im mittleren Steuerdienst sonst noch alles so lernst, verraten wir dir hier.
Als angehender Beamter im mittleren Steuerdienst bist du quasi ein Allround-Talent, denn du kennst dich nicht nur mit den Steuergesetzen aus, sondern hast auch immer die Anweisungen der Finanzverwaltung sowie die Urteile der Finanzgerichte im Hinterkopf. Selbst die Arbeit am Computer bereitet dir keine Schwierigkeiten. Ganz im Gegenteil: Ohne diesen elektronischen Alltagsbegleiter geht gar nichts. Mit speziellen Programmen kannst du nämlich die eingereichten Steuererklärungen bearbeiten und auswerten. Wie du dir das vorstellen sollst? Ganz einfach: Wenn zum Beispiel jemand ein Haus oder Grundstück besitzt, ist es mithilfe der elektronischen Datenverarbeitung ein Kinderspiel für dich, die dafür anfallenden Steuern zu ermitteln.
Doch keine Sorge: Auch wenn es sich gerade so anhört, bist du auf keinen Fall nur Geldeintreiber. Denn in der Ausbildung als Beamter im mittleren Steuerdienst lernst du auch darauf zu achten, dass nicht zu viele Steuern gezahlt werden. Sollte das einmal der Fall sein, sorgst du dafür, dass die Betroffenen ihr Geld zurückbekommen. Im Großen und Ganzen kümmerst du dich also um Ordnung und Gerechtigkeit. Sollte dir bei der Buchhaltung auffallen, dass jemand seinen Steuerzahlungen nicht nachkommt oder trotz Mahnung nicht reagiert, ergreifst du entsprechende Maßnahmen. Und dann ist Teamwork gefragt. Zusammen mit deinen Kollegen aus den anderen Abteilungen schaust du, wie die Schulden beglichen werden können. Das ist leider der etwas unangenehme Teil deiner Arbeit, denn dann fährst du zu den Schuldigen hin und pfändest Gegenstände in Höhe des Schuldbetrages. Wie du mit diesen Situationen umzugehen hast, lernst du natürlich ebenfalls in der Ausbildung als Beamter im mittleren Steuerdienst.
Für die Ausbildung gibt es unterschiedliche Bezeichnungen - inhaltlich bleibt in der Regel alles gleich. Zum einen ist die Bezeichung als Beamter/Beamtin im mittleren Steuerdienst sehr geläufig, zum anderen spricht man auch vom Beamten/Beamtin Steuerverwaltung (mittl. Dienst) oder vom Finanzwirt. Der Finanzwirt ist aber nicht zu verwechseln mit dem Diplom-Finanzwirt, da man dafür ein duales Studium absolvieren muss.
Was dich also in dieser Ausbildung erwartet, ist eine Kombination von Praxis und Theorie. Anders als du es vielleicht von anderen Ausbildungen kennst, bist du mit der Ausbildung als Beamter im mittleren Steuerdienst nach zwei Jahren ausgelernt. Davon verbringst du acht Monate an einer Landesfinanzschule und drückst die Schulbank, sechzehn Monate lernst du hingegen in einem Finanzamt die Praxis kennen. Daher wird deine Lernzeit eigentlich auch nicht als Ausbildung bezeichnet, sondern als Vorbereitungsdienst. Die Chancen übernommen zu werden, stehen außerdem recht gut. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, kannst du später aber nicht nur bei Finanzämtern arbeiten, sondern zum Beispiel auch bei Finanzministerien oder im Bundeszentralamt für Steuern.
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