Ausbildung Verwaltungswirt/in (mittlerer Dienst)

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
2 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Verwaltungswirt/in (mittlerer Dienst)

Die Ausbildung zum Verwaltungswirt bzw. zur Verwaltungswirtin bietet viele Möglichkeiten. Verwaltungswirte bzw. Beamte im mittleren nichttechnischen Dienst werden in sämtlichen öffentlichen Verwaltungen gebraucht, also in städtischen Verwaltungen, bei der Bundeswehr, beim Bundesnachrichtendienst oder auch beim Auswärtigen Amt. Du solltest ein Organisationstalent sein, denn in der Verwaltung bist du für reibungslose Abläufe verantwortlich. Ob es um die Zusammenstellung von Akten, die Nachbestellung von Materialien oder Buchung von Rechnungen geht, du bist der erste Ansprechpartner.

Worum geht es in der Ausbildung zum Verwaltungswirt (mittlerer Dienst)?

Zwei Jahre lang dauert deine Ausbildung zur Beamtin bzw. zum Beamten im mittleren nichttechnischen Dienst, die auch als Vorbereitungsdienst bezeichnet wird. Danach kannst du als sogenannter Regierungssekretär deine Beamtenlaufbahn beginnen. Verwaltungswirt (mittlerer Dienst) klingt zunächst kompliziert, wir bringen daher erst einmal etwas Licht ins Dunkle. Zunächst zur Frage, was sind Beamte überhaupt ist: Beamte sind Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, du arbeitest also für die Bundesrepublik Deutschland beziehungsweise eines der Bundesländer. Damit hast du besondere Rechte, so bist du zum Beispiel unkündbar und hast eine besonders gute Altersabsicherung. Natürlich hast du aber auch einige Pflichten zu erfüllen, so musst du zum Beispiel auch bereit sein, dort zu arbeiten, wo du gebraucht wirst.

Beamte gibt es im einfachen, mittleren, gehobenen und höheren Dienst. Aber Achtung: Manche Bundesländer haben hierfür neue Bezeichnungen eingeführt. In Bayern heißt der mittlere Dienst zum Beispiel 2. Qualifikationsebene. Dies bezieht sich auf den Anspruch der Aufgaben, die du übernehmen darfst. Im mittleren Dienst darfst du im Gegensatz zu deinen Kollegen im einfachen Dienst schon eigenständig und anspruchsvoll arbeiten. Oftmals übernimmst du aber auch Vorbereitungen für die Kollegen aus dem gehobenen Dienst und stellst beispielsweise Akten mit Informationen zusammen, die dann von den Mitarbeitern des gehobenen Dienstes ausgewertet werden. Wenn du mehr Infos zu den Beamtenausbildungen haben willst, dann klicke dich durch unseren Ratgeber!

Welche Bezeichnungen gibt es für die Ausbildung?

Die Ausbildung kann unterschiedliche Bezeichnungen haben. Einige davon listen wir dir hier auf:

  • Beamtin/Beamter im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst
  • Beamtin/Beamter des mittleren allgemeinen Verwaltungsdienstes
  • Beamtin/Beamter der 2. Qualifikationsebene, Verwaltung und Finanzen
  • Verwaltungssekretäranwärter/in
  • Regierungssekretäranwärter/in
  • Stadtsekretäranwärter/in

Übrigens: Der Zusatz "Anwärter" zeigt, dass du dich noch in der Ausbildung befindest. Nach deinem Abschluss fällt der Zusatz weg. Wenn du keine Verbeamtung anstrebst, dann kannst du dich als Verwaltungsfachangestellte ausbilden lassen. In der Regel gibt es inhaltlich keine Unterschiede. 

Wie läuft die Ausbildung zum Verwaltungswirt ab?

Die Ausbildung zum Verwaltungswirt (mittlerer Dienst) ist in theoretische und praktische Abschnitte unterteilt. Die ersten Monate verbringst du in der Regel in einer Fachschule, dort ist das Pauken der Theorie angesagt. Danach lernst du die verschiedenen Abteilungen der Verwaltung kennen und darfst in die Praxiswelt hineinschnuppern. Da die Schulen nicht am gleichen Ort sind wie die Verwaltungen, wirst du für diese Zeit dorthin ziehen. Eine Unterkunft wird dir für diese Zeit bereitgestellt und du wohnst zusammen mit deinen Azubikollegen. Am Ende wartet natürlich eine Abschlussprüfung auf dich.

Welche Voraussetzunngen muss ich erfüllen?

Um am Vorbereitungsdienst teilnehmen zu können, musst du natürlich einige Voraussetzungen erfüllen. So solltest du einen mittleren Schulabschluss und in allen drei Hauptfächern mindestens eine Drei haben. Ebenso ist es nötig, dass du über die deutsche oder eine andere EU-Staatsbürgerschaft verfügst. In den meisten Fällen werden Einstellungstests gemacht. In diesen musst du beweisen, dass du das nötige Allgemeinwissen für den Beruf hast.

 

Wusstest du schon, dass...

  • Beamte nicht gekündigt werden können?
  • angehende Beamte keine Ausbildung sondern einen Vorbereitungsdienst absolvieren?
  • zukünftige Beamte nicht Auszubildende sondern Anwärter genannt werden?
  • es fast 2 Millionen Beamte in Deutschland gibt?
  • Beamte im einfachen Dienst eine Minderheit unter den Beamten sind?

Wo kann ich nach der Ausbildung zur Verwaltungswirtin arbeiten?

Nach deiner Ausbildung hast du tolle Zukunftsaussichten. Deine Aufgaben hängen zum größten Teil davon ab, wo du deinen Vorbereitungsdienst gemacht hast. Beim Bundesnachrichtendienst beispielsweise gehört die Informationsbeschaffung zu deinen Aufgaben. Du sichtest Nachrichtenmaterial und erstellst übersichtliche Akten, die dann an die Mitarbeiter des gehobenen Dienstes weitergereicht werden.

In der Bundeswehrverwaltung dagegen bist du für reibungslose Abläufe verantwortlich und sorgst dafür, dass die Stützpunkte mit Materialien versorgt sind, Aufräumarbeiten ausgeführt und Rechnungen bezahlt und verbucht werden.  Du übernimmst also Tätigkeiten der Büroorganisation und Sekretariatsaufgaben. Übrigens: Zeigst du überdurchschnittlich gute Leistungen, kannst du aus dem mittleren Dienst in den gehobenen Dienst befördert werden. Als Verwaltungswirtin (mittlerer Dienst) hast du also einen überdurchschnittlich sicheren Beruf mit tollen Aufstiegschancen.

Du solltest Verwaltungswirt/in (mittlerer Dienst) werden, wenn …

  1. Sicherheit dir sehr wichtig ist.
  2. du an Planung und Organisation viel Freude hast.
  3. du gute Aufstiegschancen haben möchtest.

Du solltest auf keinen Fall Verwaltungswirt/in (mittlerer Dienst) werden, wenn …

  1. das Durchwälzen von Akten dir gar keinen Spaß macht.
  2. du im Beruf sehr viel Abwechslung haben möchtest.
  3. es dir schwer fällt, dich lange auf eine Aufgabe zu konzentrieren.