Duales Studium Polizei

Polizisten bei der Arbeit
Empf. Schulabschluss:
Fachabitur
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Duales Studium Polizei Berufsbild

Du willst zur Polizei und nicht nur zuschauen, sondern aktiv mitgestalten? Mit dem dualen Studium gehobener Polizeivollzugsdienst bekommst du die perfekte Mischung aus Theorie, Praxis und Training – und das mit guter Bezahlung von Anfang an. In drei Jahren wirst du zum Polizeikommissar oder zur Polizeikommissarin ausgebildet und legst den Grundstein für eine sichere Karriere im öffentlichen Dienst. Hier erfährst du alles, was du über das Studium, Voraussetzungen, Gehalt und Aufstiegschancen wissen musst.

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Wie ist das duale Studium Polizei aufgebaut?

Das duale Studium Polizei besteht aus drei Teilen: 

  1. die Theorie an der Hochschule für öffentliche Verwaltung
  2. praktische Einsätze in Polizeidienststellen
  3. spezielle Trainingsmodulen.

Theorie: In den Theoriephasen lernst du alles über Rechtswissenschaften (z. B. Strafrecht, Verkehrsrecht, Eingriffsrecht) und Polizeiwissenschaften (z. B. Einsatzlehre, Kriminalistik). Dazu kommen sozialwissenschaftliche Inhalte wie Psychologie oder Ethik. Du lernst auch interkulturelle Kommunikation und trainierst deine soziale Kompetenz – wichtige Skills für den Polizeialltag. Abgerundet wird der Unterricht durch Fachenglisch.

Praxis: In den Praxisphasen bist du in verschiedenen Dienststellen unterwegs. Du begleitest Streifen, machst Verkehrskontrollen, lernst den Umgang mit Digitalfunk und Waffen oder schreibst Anzeigen. Kommunikation ist dabei das A und O – du lernst, wie man deeskaliert und Bürgern und Bürgerinnen professionell begegnet.

Welche anderen Bezeichnungen gibt es für das duale Studium Polizei?

Das duale Studium Polizei bzw. die Berufsbezeichnung variiert je nach Bundesland. Man spricht auch vom Polizeivollzugsbeamten oder vom Polizeikommissar. Geläufig ist auch die Bezeichnung als duales Studium Polizeivollzugsdienst (gehobener). Wenn du mehr Infos zu den Beamtenausbildungen haben willst, dann schaue in unseren Ratgeber!

Welche Spezialisierungen gibt es im dualen Studium Polizei?

Je nach Bundesland kannst du dich im Studium spezialisieren:

  • Schutzpolizei: Hier bist du in Uniform unterwegs, führst Streifen, bearbeitest Verkehrsunfälle, hilfst bei Einbrüchen oder Demonstrationen.
  • Kriminalpolizei: Hier arbeitest du meist in Zivil und beschäftigst dich mit schwereren Straftaten wie Drogenhandel, Betrug oder Mord. Dazu gehört viel Analysearbeit und psychologisches Gespür.
  • In manchen Ländern ist sogar eine Spezialisierung auf Psychologie im Polizeidienst

Welche Abschlüsse bekommt man mit dem dualen Studium Polizei?

Nach deinem Abschluss trägst du den Titel "Polizeikommissar bzw. Polizeikommissarin". Du wirst direkt in den gehobenen Dienst übernommen – das ist die zweite von insgesamt drei Dienstlaufbahnen im Polizeivollzugsdienst (mittlerer, gehobener, höherer Dienst).

Unterschied: Mittlerer Dienst vs. Gehobener Dienst

Der Polizeivollzugsdienst in Deutschland ist in drei Laufbahngruppen unterteilt: mittlerer, gehobener und höherer Dienst. Je nachdem, welchen Schulabschluss du mitbringst und welche Aufgaben du übernehmen willst, kommen unterschiedliche Laufbahnen für dich infrage.

Mittlerer Dienst:

  • Voraussetzung ist meist ein mittlerer Schulabschluss (z. B. Realschule).
  • Die Ausbildung dauert in der Regel 2,5 Jahre.
  • Der Fokus liegt auf praktischer Polizeiarbeit – z. B. Streifendienst, Präsenz zeigen, Einsätze begleiten.
  • Es handelt sich nicht um ein Studium, sondern um eine klassische Ausbildung.
  • Nach der Ausbildung trägst du den Titel „Polizeimeister“.

Gehobener Dienst:

  • Voraussetzung ist ein (Fach-)Abitur.
  • Du durchläufst ein duales Studium mit Bachelorabschluss.
  • Theorie und Praxis wechseln sich ab – du wirst gezielt auf Führungs- und Spezialfunktionen vorbereitet.
  • Nach dem Studium wirst du zum „Polizeikommissar“ ernannt.
  • Mit dem dualen Studium hast du gute Perspektiven für schnellen Aufstieg und Wechsel in den höheren Dienst.

Kurz gesagt: Der mittlere Dienst ist praxisnäher und schneller erreichbar, der gehobene Dienst bietet dir mehr Verantwortung, ein Studium und bessere Karrierechancen.

Was sind die Voraussetzungen für den gehobenen Polizeidienst?

Schulabschluss: Um zum dualen Studium im gehobenen Polizeivollzugsdienst zugelassen zu werden, brauchst du in der Regel die Fachhochschulreife oder das Abitur. In manchen Bundesländern kannst du dich auch mit einer beruflichen Qualifikation und bestandenem Eignungstest bewerben. 

Körperliche Eignung: Wichtig ist außerdem, dass du körperlich fit bist – oft wird das Deutsche Sportabzeichen in mindestens Bronze verlangt. Zusätzlich brauchst du ein ärztliches Attest und musst einen Sehtest bestehen. Außerdem darfst du keine chronischen Erkrankungen oder Einschränkungen haben, die dich im Polizeidienst behindern könnten. 

Persönliche Eigenschaften: Belastbarkeit, Teamfähigkeit, ein gutes Urteilsvermögen und sicheres Auftreten sind wichtig für den gehobenen Dienst bei der Polizei.

Rechtliche Voraussetzungen: Ein einwandfreies Führungszeugnis ist Pflicht, genauso wie die Identifikation mit den demokratischen Werten unseres Staates. In der Regel musst du die deutsche oder eine EU-Staatsangehörigkeit besitzen. 

Alter: Die Altersgrenze liegt je nach Bundesland oft bei 31 Jahren, das variiert aber je nach Bundesland. Informiere dich bei der Polizei deines Bundeslandes, welche Regeln gelten.

Polizist bei der Arbeit auf der Straße.

Laufbahn im gehobenen Polizeivollzugsdienst

Polizeikommissar bzw. Polizeikommissarin: 

Der weitere Verlauf deiner Karriere hängt davon ab, ob du für eine Polizeibehörde mit oder ohne Einsatzhundertschaft arbeitest. Eine Hundertschaft besteht aus einer Gruppe 80 bis 120 Polizeibeamten, die insbesondere bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Demonstrationen zum Einsatz kommt. Wenn du dich für die Hundertschaft entscheidest, arbeitest du ein Jahr im Streifendienst und weitere drei Jahre in der Bereitschaftspolizeihundertschaft, kurz BPH. In den Behörden ohne Hundertschaft dagegen beweist du dich die nächsten vier Jahre lang im Wach- und Wechseldienst. Es warten also zahlreiche Früh-, Spät- und Nachtdienste auf dich.

Polizeioberkommissar bzw. Polizeioberkommissarin: 

Nachdem du mindestens vier Jahre als Polizeikommissar oder Polizeikommissarin gearbeitet hast, kannst du zum Polizeioberkommissar bzw. zur Polizeioberkommissarin aufsteigen. Hier warten die ersten Führungsaufgaben auf dich, wie Zugführer, Wachleiter, Erster Streifenführer oder stellvertretender Dienstgruppenleiter. 

Polizeihauptkommissar bzw. Polizeihauptkommissarin:

Der nächste Schritt ist die Beförderung zum Polizeihauptkommissar. Führungspositionen hierfür sind zum Beispiel die Leitung von Polizeistationen, Kommissariaten oder Wachen oder die stellvertretende Dienststellenleitung. 

Erster Polizeihauptkommissar bzw. Erste Polizeihauptkommissarin: 

Innerhalb des gehobenen Polizeivollzugsdienstes gibt es nun nur noch eine Stufe zu erklimmen, die des Ersten Polizeihauptkommissars. Hier bist du vorwiegend als Revier- oder Kommissariatsleiter, als Führungskraft in den Polizei-Stäben oder als Leiter eines Fachbereichs in einer polizeilichen Bildungseinrichtung beschäftigt.

Laufbahn im höheren Polizeidienst

Hast du schon in dem dualen Studium auf dich aufmerksam gemacht und stichst du auch weiterhin hervor, kannst du für ein weiterbildendes Masterstudium ausgewählt werden. Mit diesem steigst du von gehobenen in den höheren Dienst auf. Ehe es aber losgeht mit dem Studium, wartet eine zweijährige Phase der Förderung auf dich. Hast du dich hier bewährt, kannst du das zweijährige Masterstudium beginnen.

Die Laufbahn im höheren Dienst ist die höchste Laufbahn, die du als Beamter erreichen kannst. Nach deinem Masterstudium zum höheren Polizeivollzugsdienst wirst du zunächst zum Polizeirat ernannt. Kannst du auch hier wie zuvor brillieren warten die nächsten Stationen Polizeioberrat und Polizeidirektor auf dich. Die höchste reguläre Stufe, die du als Polizist erreichen kannst, ist die des leitenden Polizeidirektors. Darüber stehen nur noch die Polizeipräsidenten, bzw. Vizepolizeipräsidenten, die zu den Besonders herausgehobenen Positionen im Höheren Dienst zählen.

Wie läuft die Bewerbung für das duale Studium bei der Polizei ab?

Zunächst einmal musst du prüfen, ob du die Grundvoraussetzungen für den gehobenen Polizeivollzugsdienst erfüllst und alle Belege und Zeugnisse zusammensuchen (Abiturzeugnis, Geburtsurkunde, das Deutsche Sportabzeichen, ärztliches Attest). Trägst du eine Brille oder Kontaktlinsen, dann musst du auch deinem Augenarzt einen Besuch abstatten, der untersucht, ob deine Sehkraft ausreichend ist. Das Sportabzeichen darf nicht älter als ein Jahr sein. Legst du es erst kurz vor der Bewerbung ab, solltest du sicherstellen, dass du auch die Urkunde rechtzeitig ausgestellt bekommst, denn es gelten strenge Abgabefristen.

Die Bewerbung erfolgt dann meist über ein Online-Bewerberportal deiner Landespolizei. Du gibst dort deine Daten ein, also die Dinge, die auch in jeden tabellarischen Lebenslauf gehören. Dann lädst du deine Unterlagen hoch und gibst deinen Wunschstandort ein. Das heißt, du musst auswählen, in welcher Stadt du gerne arbeiten würdest. Dafür hast du einen Erst- und einen Zweitwunsch. Mach dir also auch hierzu schon frühzeitig Gedanken.

Wie sieht der Einstellungstest für das duale Studium bei der Polizei aus?

Wenn du mit deiner Bewerbung um ein duales Studium gehobener Polizeivollzugsdienst erfolgreich warst, wartet der Einstellungstest auf dich. Der genaue Ablauf kann sich zwar je nach Bundesland unterschiedlich gestalten, es stehen aber immer verschiedene Prüfungen auf dem Programm. Getestet wird: 

  • dein logisches Denkvermögen
  • deine Reaktionsstärke
  • dein soziales Verhalten
  • dein Ausdrucksvermögen getestet.

Außerdem musst du dich einer sogenannten Polizeidiensttauglichkeitsprüfung unterziehen. Hier wird deine körperliche Eignung überprüft. Als letztes steht dann das Vorstellungsgespräch auf dem Plan.

Du solltest ein Duales Studium Polizei belegen, wenn …

  1. du extrem argumentationsstark bist und dich nicht schnell reizen lässt.
  2. du mutig bist, aber immer weißt, wo deine Grenzen sind.
  3. du die Bezeichnung „Freund und Helfer“ wörtlich nimmst.

Du solltest auf keinen Fall ein Duales Studium Polizei belegen, wenn …

  1. feste Arbeitszeiten dir sehr wichtig sind.
  2. körperlich nicht zu 100 Prozent fit bist.
  3. du sehr schüchtern und ängstlich bist.
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