Ausbildung zum Fachinformatiker/in für Anwendungsentwicklung

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Fachinformatiker/in für Anwendungsentwicklung

Von PHP über C# bis Java Script: Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung beherrschen Programmiersprachen wie andere Fremdsprachen. Mithilfe dieser entwickeln sie eine große Bandbreite an betriebsinternen oder kundenorientierten Softwarelösungen – ob nun ein Unternehmen Verbesserungen beider Datenverwaltung wünscht oder aber ein neues Content-Management-System, wie beispielsweise Typo3, zur Pflege deren Website benötigt.

Was macht ein Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung?

Software nach Kundenwunsch entwickeln: Die Grundlage des Berufes Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ist, wie der Name schon sagt, die Entwicklung von Software und Anwendungen für Unternehmen und Kunden. Dabei decken sie ein breites Feld ab – von kaufmännischen Programmen, die beispielsweise Arbeitsprozesse, wie Rechnungserstellung, in Betrieben erleichtern, bis hin zu Web-Content-Management-Systemen, also Anwendungen, mit denen man Inhalte auf Webseiten darstellen kann. Zu diesem Zweck machen sie sich im Beratungsgespräch zunächst ein genaues Bild von dem, was vom Kunden oder vom eigenen Unternehmen gewünscht wird: Was sollen die Funktionen der Software sein? Wie sieht die Oberflächenstruktur aus – zum Beispiel beschriftete Eingabefelder bei Formularen –, damit sie für den User besonders einfach zu handhaben ist?

Anwendungen testen und anpassen: Läuft die Anwendung problemfrei, und das auch auf allen Betriebssystemen? Gibt es Probleme, die übersehen worden sind und die nun ausgebessert werden müssen? Sobald eine Software entwickelt ist, muss sie zunächst auf Herz und Nieren geprüft werden, bevor sie entweder an den Kunden geleitet werden kann oder im eigenen Unternehmen eingeführt – oder fachsprachlich: implementiert – wird. Es gehört auch zu den Aufgaben der Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung bereits bestehende Tools zu testen und gegebenenfalls anzupassen und zu aktualisieren.

Konzepte und Kostenvoranschläge erstellen: Wie viele Arbeitsstunden werden benötigt, um eine Software umzusetzen? Wie viele Entwickler arbeiten an dem Projekt mit? Welcher Zeitraum ist für die Durchführung realistisch? All diese Fragen müssen bei der Konzeptionierung beantwortet werden, um einen reibungslosen Projektablauf sicherzustellen. Für Software, die für außerbetriebliche Zwecke, also als Kundendienstleistung, entwickelt wird, erstellen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung Kostenvoranschläge.

User schulen und betreuen: Sobald neue Anwendungen implementiert werden, kümmern sich Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung darum, dass die Mitarbeiter oder Kunden lernen, wie die neue Software funktioniert. Zu diesem Zweck geben sie Schulungen, entweder als Einzel- oder Gruppencoachings, und bieten mit dem IT-Support Hilfe an, wenn Probleme auftauchen. Da die Einarbeitung mit neuen Programmen ein Prozess ist, der je nach Komplexität längere Zeit beansprucht, verfassen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung zudem in vielen Fällen Handbücher, die als Nachschlagewerk dienen und den Umgang mit neuer Software verdeutlichen.

Neue Marktentwicklungen verfolgen: Technologien ändern sich fortlaufend –dementsprechend müssen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ihre Programmierkenntnisse immer auf dem aktuellen Stand halten, indem sie neue Entwicklungen im Internet oder in aktueller, oft englischsprachiger Fachliteratur recherchieren.

Gibt es noch andere Fachrichtungen, auf die man sich als Fachinformatiker spezialisieren kann?

Neben der Fachrichtung Anwendungsentwicklung gibt es die bereits bekannte Fachrichtung Systemintegration. Ab August 2020 gibt es jedoch eine Neuordnung der IT-Berufe, sodass noch zwei weitere Fachrichtungen für eine Ausbildung zur Verfügung stehen. Neu sind der Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse und der Fachinformatiker für Digitale Vernetzung. Dadurch ergeben sich auch für den Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung einige Neuerungen in der Ausbildungsordnung.

Warum sollte man Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung werden?

Da kaum ein Unternehmen heutzutage ohne elektronische oder digitale Systeme auskommt, werden auch zukünftig kompetente Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung sehr gefragt sein. Somit ist das stärkste Argument für diesen Beruf die hervorragende Berufsperspektive.

Wo kann ich als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung arbeiten?

Das Haupteinsatzgebiet der Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ist die IT-Branche, die sich in den vergangenen Jahren zu den größten Arbeitgebern Deutschlands entwickelt hat. Generell kannst du aber in Unternehmen der unterschiedlichsten Wirtschaftsbereiche arbeiten, von Internetagenturen über Reisebüros bis hinzu Stadtverwaltungen und Großunternehmen. Dein Einsatzgebiet ist überall dort, wo Computer und das Internet genutzt werden und Unternehmen auf Software angewiesen sind.

Wie sind die Arbeitszeiten als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung?

Die Arbeitszeiten der Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ist abhängig vom Einsatzort. Grundsätzlich ist eine 40-Stunden-Woche die Regel. Im Kundensupport kann es vorkommen, dass Schichtdienst der Fall ist und auch abends Fehler behoben werden müssen.

Welche Arbeitskleidung tragen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung?

Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung tragen in der Regel keine bestimmte Arbeitskleidung. In manchen Unternehmen tragen sie bei Kundenterminen ein Polohemd mit dem Logo des Unternehmens auf der Brust.

Wie läuft die Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ab?

Die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ist eine klassische duale Ausbildung und dauert insgesamt drei Jahre. Während der Unterricht an bis zu zwei Tagen an der Berufsschule oder in Form von Blockunterricht stattfindet, wird das erlernte Wissen im Ausbildungsbetrieb direkt in die Praxis umgesetzt. Im dritten Ausbildungsjahr wird die Ausbildung mit einer Prüfung abgeschlossen. Du lernst theoretische und praktische Grundlagen, die in allen Fachinformatiker-Fachrichtungen gleich sind und die später durch spezielle Fachkenntnisse der Anwendungsentwicklung und betriebliche Projektarbeit ergänzt werden. Ab August 2020 wird es eine gestreckte Abschlussprüfung geben. Teil eins der Prüfung ist in allen IT-Berufen gleich. Der zweite Prüfungsteil besteht aus berufsspezifischen Aufgaben und einer betrieblichen Projektarbeit.

Wusstest du schon, dass...

  • in den 1930er Jahren die erste Programmiersprache, das sogenannte Lambda-Kalkül, entwickelt wurde?
  • Programmiersprachen auch Dialekte haben können?
  • Fachinformatiker für Anwendungsentwickung im Grunde genommen in jedem Bereich einen Job finden können, in dem mit Computern gearbeitet wird?
  • manche Unternehmen nur Leute mit Abi für die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung zulassen?
  • du nach der Ausbildung auch eigene Computerspiele und Apps programmieren kannst?

Wo ist der Unterschied zwischen der Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und Systemintegration?

Prinzipiell sind beide Ausbildungsberufe Schwerpunkte der Ausbildung Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Obwohl sich die Auszubildenden bereits zu Beginn der Ausbildung für einen der Schwerpunkte entscheiden, haben sie in den ersten Ausbildungsjahren gemeinsame Grundlagenfächer in der Berufsschule. Während sich die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung hauptsächlich mit Konzepten und ebender Entwicklung von Software befasst, sind Fachinformatiker für Systemintegration dafür zuständig, Kommunikationssysteme – also beispielsweise Telefonanlagen, Server, PCs, etc. – zu installieren und miteinander zu verknüpfen.

Was lernt ein Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung in der Berufsschule?

Der Unterricht der Berufsschule setzt sich aus verschiedenen Lernbereichen zusammen. Es werden berufsbezogene fachübergreifende und allgemeinbildende Fächer unterrichtet. In den berufsbezogenen Lernbereich fallen die Themen, die einen Praxisbezug für die Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung haben, wie beispielsweise Informationssysteme, aber auch Wirtschafts- und Geschäftsbereiche. Der allgemeinbildende Lernbereich dient dazu, weiterführende Kompetenzen in Fächern wie Deutsch, Politik und Sport zu erlangen. Zusätzlich müssen auch fachrichtungsübergreifende Kenntnisse erworben werden, zum Beispiel aus den Bereichen Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht. Und auch Inhalte wie Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes, Sicherheit und Gesundheitsschutz, Umweltschutz und Vernetztes Zusammenarbeiten unter Nutzung digitaler Medien gehören dazu.

Auszubildende erlernen die Grundlagen und Strukturen von Informations- und Kommunikationssystemen kennen. Thematisiert wird auch, wie einfache Anwendungen und Software installiert und konfiguriert wird. Außerdem steht fachliches Englisch auf dem Stundenplan, da Fachliteratur sowie Software und Hardware-Dokumentationen überwiegend auf Englisch verfasst werden. Eines der Hauptlernfelder ist das Entwickeln und Bereitstellen von Anwendungssystemen. Hier lernen sie alles von den Basics, wie grundlegende Algorithmen, bis hin zu umfangreichen Entwicklungen von Datenbanken. Die Auszubildenden lernen Angebote für Kommunikationsnetze anhand der Beurteilung von aktuellen Leistungen verschiedener Informationsdienste (dazu gehören Festnetzanschlüsse oder Funknetze) zu erstellen. Hinzu kommt Rechnungswesen und Controlling.

Was lernt ein Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung in der Praxis?

Die Auszubildenden machen sich zunächst mit ihrem Ausbildungsbetrieb und dessen Tätigkeiten vertraut. Sie lernen, welche Geschäftsprozesse zum Tagesgeschäft gehören und für welche IT-Systeme sie zuständig sein werden. Problemlösungen und Anwenderberatung in Bezug auf Hardware und Software fallen ebenfalls in ihren Zuständigkeitsbereich.

Es werden wichtige Grundlagen und fachspezifische Kenntnisse vermittelt, die dich optimal auf deinen Arbeitsalltag vorbereiten. Dazu gehört zum Beispiel das Konzipieren und Umsetzen von kundenspezifischen Softwareanwendungen sowie das Sicherstellen der Qualität von Softwareanwendungen. Plant der Betrieb beispielsweise ein einfaches Content-Management-System, über welches die eigene Homepage gepflegt werden kann oder aber ein Online-Shop zum Laufen gebracht wird, dann sind sie nicht nur an der Entwicklung beteiligt, sondern helfen anschließend auch dabei, die User zu schulen und mit den neuen Systemen vertraut zu machen.

Du solltest Fachinformatiker/in für Anwendungsentwicklung werden, wenn …

  1. du eigenverantwortlich und zielorientiert arbeiten kannst.
  2. dein Traumjob sich um Computer drehen soll.
  3. das Programmieren von Anwendungen dich glücklich macht.

Du solltest auf keinen Fall Fachinformatiker/in für Anwendungsentwicklung werden, wenn …

  1. es dir schon zu kompliziert ist, eine App auf einem Smartphone zu installieren.
  2. du nicht gern tüftelst.
  3. Englisch und Mathe dir in der Schule sehr viele Schwierigkeiten bereitet haben.