Orthopädietechnik-Mechaniker/in – Ausbildung

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Orthopädietechnik-Mechaniker/in Berufsbild

Als Orthopädietechnik-Mechaniker verbindest du Handwerk, Technik und Medizin: Du versorgst Menschen mit Prothesen, Orthesen und anderen Hilfsmitteln – passgenau, alltagstauglich, mit viel Feingefühl.

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Das Wichtigste in aller Kürze

  • Ausbildungsart & Dauer: dual, 3 Jahre (Handwerk).
  • Kernjobs: Prothesen/Orthesen bauen & anpassen, 3D-Scan/CAD, Beratung.
  • Arbeitsorte: v. a. Sanitätshaus, Werkstatt, Klinik.
  • Vergütung: variiert je nach Region/Tarif; mindestens aber Ausbildungs-Mindestlohn.
  • Karrieremöglichkeiten: Meister, Spezialisierungen, Bachelor/Master.

Was macht ein Orthopädietechnik-Mechaniker?

Du planst, fertigst und passt orthopädische Hilfsmittel an – von der Anamnese über das Messen/Abformen bis zur Einweisung. Du arbeitest im Team mit Ärztinnen, Ärzten und Physios, nutzt dabei moderne Verfahren (z. B. CAD/CAM).

5 typische Aufgaben als Orthopädietechniker

  • 🧍‍♂️Maßnehmen & Abformen: Körpermaße erfassen, Abdrücke/Scans erstellen.
  • 🛠️Fertigung: Werkstoffe bearbeiten, Bauteile fügen, Oberflächen behandeln.
  • 🧩Anprobe & Anpassung: Sitz/Funktion testen, feineinstellen, dokumentieren.
  • 💬Beratung: Umgang mit Hilfsmitteln erklären, Pflege/Training besprechen.
  • 🖥️Digitales: CAD-Modellierung, 3D-Scan/Fräsen im Prozess nutzen.

Wo arbeitet man als Orthopädiemechaniker?

Du arbeitest vor allem in Sanitätshäusern bzw. Orthopädietechnik-Betrieben – teils in der Werkstatt, teils im direkten Patientenkontakt. Je nach Region kooperierst du eng mit Kliniken, Rehazentren und Arztpraxen, wo Anproben und Anpassungen stattfinden. In größeren Betrieben kannst du außerdem in zentralen Fertigungs- oder CAD/3D-Bereichen eingesetzt werden.

Typische Einsatzorte als Orthopädiemechaniker

  • Sanitätshaus / Orthopädietechnik-Betrieb – Werkstatt, Beratung, Anprobe
  • Klinik & Rehazentrum – Kooperation für Maßnehmen und Anpassung
  • Außendienst / vor Ort – z. B. Pflegeeinrichtungen oder Hausbesuche

Schon gewusst?

Bis 2013 hieß der Ausbildungsberuf noch Orthopädietechniker/in bzw. Bandagist/in. Die Bezeichnung Orthopädiemechaniker ist teilweise immer noch geläufig. 

Seit einer Neuordnung im Jahr 2013, in der u. a. auch die Ausbildungsdauer auf drei Jahre verkürzt wurde, lautet die offizielle Bezeichnung Orthopädietechnik-Mechaniker/in. Seit 2013 gab es keine Änderungen an der Ausbildungsordnung, es sind derzeit (Stand: 2025) auch keine geplant.

Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/orthausbvo/

Wie läuft die Ausbildung zum Orthopädiemechaniker ab?

Die Ausbildung läuft dual: Du arbeitest in einem Sanitätshaus bzw. einer Orthopädietechnik-/Rehawerkstatt und besuchst parallel die Berufsschule. Die Inhalte und Prüfungen sind bundesweit durch die Orthopädietechnik-Ausbildungsverordnung (OrthAusbVO) geregelt. Im Verlauf vertiefst du je nach Betrieb und Schule die drei Schwerpunkte Prothetik, individuelle Orthetik und individuelle Rehabilitationstechnik.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Orthopädietechnik-Mechaniker?

Die Regeldauer beträgt 3 Jahre. Je nach Vorbildung, Leistungen und betrieblicher Vereinbarung kann die Ausbildung verkürzt oder verlängert werden. 

Sprich: Mit sehr guten Noten oder z. B. (Fach-)Abi ist oft eine Verkürzung möglich, bei Bedarf ist auch eine Verlängerung drin – das klärst du mit Betrieb und zuständiger Stelle.

Was lernt man in der Orthopädietechniker-Ausbildung?

Du lernst, orthopädietechnische Hilfsmittel zu planen, zu fertigen und anzupassen – vom Messen, Abformen und Modellieren über die Material- und Fertigungstechnik bis zur Anprobe. Dazu kommen Grundlagen in Anatomie/Physiologie/Biomechanik sowie das Planen und Organisieren von Arbeitsabläufen nach Normen und Vorschriften. 

Ein wichtiger Teil ist heute zudem Digitales Arbeiten (z. B. Informations-/Kommunikationstechniken) inklusive Patientendatenschutz sowie Qualitätssicherung.

Schule (Theorie) Betrieb (Praxis)
Anatomie/Pathologie Basics Maßnehmen, Abformen, Anproben
Werkstoffkunde, Prüfen Fertigen/Fügen, Oberflächen
CAD/CAM, Digitalprozesse Anpassung & Kundenberatung
Q-Management, Recht/Datenschutz Dokumentation & Teamwork

Wie bewerten andere Azubis diese Ausbildung?

„Mir gefällt, dass die Ausbildung viele Facetten hat: Anatomie, Biologie, Physik, Technik, Umgang mit Patienten und natürlich auch das Handwerk.“

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Was sind die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Orthopädiemechaniker?

Ein mittlerer Bildungsabschluss ist ideal, manche Betriebe nehmen aber auch mit Hauptschulabschluss, wenn Motivation und handwerkliche Fähigkeiten passen. 

Entscheidend sind Technik- und Handwerksinteresse sowie Einfühlungsvermögen, weil du eng mit Patienten arbeitest. Außerdem hilft dir eine sorgfältige, präzise Arbeitsweise – du misst, modellierst und passt Hilfsmittel an und trägst Verantwortung für Komfort und Sicherheit.

Voraussetzungen in der Kurzübersicht

  • Schulabschluss: mittlerer Abschluss (häufig), teils auch Hauptschule je nach Betrieb
  • Fächer: Mathe, Werken/Technik, Bio
  • Soft Skills: Sorgfalt, Fingerspitzengefühl, Kommunikationsstärke.
  • Sonstiges: Freude am Patientenkontakt

Wie viel verdient ein Orthopädietechnik-Mechaniker in der Ausbildung?

In der Ausbildung variiert die Vergütung je nach Region, Tarifbindung und Betrieb

In der Regel liegt das Gehalt für Orthopädietechnik-Azubis über der Mindestausbildungsvergütung (724 Euro/854 Euro/977 Euro). Du kannst ca. mit 900 Euro/brutto im ersten, 1.000 Euro im zweiten und 1.100 Euro im dritten Lehrjahr rechnen.

Tatsächlich kann dein Lohn je nach Tarifvertrag, Unternehmensgröße und Standort etwas höher oder niedriger ausfallen.

Ausbildungsvergütung & Gehalt als Orthopädietechniker

  • 1. Jahr: 724–900 €
  • 2. Jahr: 854–1.000 €
  • 3. Jahr: 977–1.100 €
  • Einstieg nach der Ausbildung: ca. 2.600–2.900 €

Wie viel verdient ein Orthopädietechnik-Mechaniker nach der Ausbildung?

Als Berufseinsteiger/in liegst du meist bei ca. 2.600–2.900 € brutto/Monat; der deutsche Durchschnitt bewegt sich um ~34.000 € brutto/Jahr (≈ 2.800–2.900 € mtl.). 

Mit wachsender Erfahrung und Verantwortung sind ~3.100–3.500 € brutto/Monat realistisch – je nach Region, Tarifbindung und Betriebsgröße.

Welche Karrieremöglichkeiten gibt es für Orthopädietechniker?

Nach der Ausbildung startest du als Gesell/in im Sanitätshaus oder in der Werkstatt – nah am Patienten und mit viel Praxis. Mit Erfahrung kannst du dich spezialisieren oder mehr Verantwortung übernehmen, z. B. in Leitung oder Ausbildung.

  • Spezialisierung im Betrieb: Prothetik, individuelle Orthetik, Rehatechnik oder digital (CAD/3D-Scan).
  • Meister/in (Bachelor Professional): Team-/Werkstattleitung, Azubis ausbilden, ggf. selbstständig machen.
  • Staatl. geprüfte/r Techniker/in – Medizintechnik: Technikerschule; mehr Fokus auf Entwicklung, Qualität & Service.
  • Studium (mit (Fach-)Abi oder über Meister/Techniker): Orthopädie-/Rehatechnik, Technische Orthopädie, Orthobionik.

Hat der Beruf Orthopädietechnik-Mechaniker Zukunft?

Ja – die Zukunftsaussichten sind sogar richtig gut! Durch die alternde Bevölkerung und mehr Reha-Bedarf werden Prothesen, Orthesen & Co. eher mehr gebraucht, nicht weniger. 

Gleichzeitig wird der Job immer hightech-lastiger: 3D-Scan, CAD/CAM und 3D-Druck beschleunigen die Versorgung – Handwerk & Patientenkontakt bleiben aber der Kern. 

Und weil viele Betriebe Fachkräfte suchen, hast du in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sehr stabile Jobchancen – mit Aufstieg über Spezialisierung, Meister/Techniker oder Studium.

Wie bewerbe ich mich um einen Ausbildungsplatz als Orthopädiemechaniker?

Für die Ausbildung zum Orthopädietechnik-Mechaniker gibt es keine besonderen Besonderheiten – du bewirbst dich ganz normal mit kurzem Anschreiben, Lebenslauf und aktuellen Zeugnissen. Bewirb dich am besten frühzeitig direkt beim Sanitätshaus/Orthopädietechnik-Betrieb.

Alle Tipps, Formulierungen und Beispiele findest du in unserem Bewerbungsratgeber – inklusive Vorlagen für Anschreiben und Lebenslauf.

Häufig gestellte Fragen zur Orthopädietechniker-Ausbildung

Du solltest Orthopädietechnik-Mechaniker/in werden, wenn …

  1. du gerne mit Menschen zusammenarbeitest.
  2. ein reiner Bürojob nichts für dich ist.
  3. es deine Leidenschaft ist, Menschen zu helfen.

Du solltest auf keinen Fall Orthopädietechnik-Mechaniker/in werden, wenn …

  1. du mit Menschen mit einer Behinderung nicht umgehen kannst.
  2. dein handwerkliches Geschick eher mäßig ausgeprägt ist.
  3. Mathematik dein schwächstes Fach ist.
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