 
Als Orthopädietechnik-Mechaniker verbindest du Handwerk, Technik und Medizin: Du versorgst Menschen mit Prothesen, Orthesen und anderen Hilfsmitteln – passgenau, alltagstauglich, mit viel Feingefühl.
Du planst, fertigst und passt orthopädische Hilfsmittel an – von der Anamnese über das Messen/Abformen bis zur Einweisung. Du arbeitest im Team mit Ärztinnen, Ärzten und Physios, nutzt dabei moderne Verfahren (z. B. CAD/CAM).
Du arbeitest vor allem in Sanitätshäusern bzw. Orthopädietechnik-Betrieben – teils in der Werkstatt, teils im direkten Patientenkontakt. Je nach Region kooperierst du eng mit Kliniken, Rehazentren und Arztpraxen, wo Anproben und Anpassungen stattfinden. In größeren Betrieben kannst du außerdem in zentralen Fertigungs- oder CAD/3D-Bereichen eingesetzt werden.
Bis 2013 hieß der Ausbildungsberuf noch Orthopädietechniker/in bzw. Bandagist/in. Die Bezeichnung Orthopädiemechaniker ist teilweise immer noch geläufig.
Seit einer Neuordnung im Jahr 2013, in der u. a. auch die Ausbildungsdauer auf drei Jahre verkürzt wurde, lautet die offizielle Bezeichnung Orthopädietechnik-Mechaniker/in. Seit 2013 gab es keine Änderungen an der Ausbildungsordnung, es sind derzeit (Stand: 2025) auch keine geplant.
Die Ausbildung läuft dual: Du arbeitest in einem Sanitätshaus bzw. einer Orthopädietechnik-/Rehawerkstatt und besuchst parallel die Berufsschule. Die Inhalte und Prüfungen sind bundesweit durch die Orthopädietechnik-Ausbildungsverordnung (OrthAusbVO) geregelt. Im Verlauf vertiefst du je nach Betrieb und Schule die drei Schwerpunkte Prothetik, individuelle Orthetik und individuelle Rehabilitationstechnik.
Die Regeldauer beträgt 3 Jahre. Je nach Vorbildung, Leistungen und betrieblicher Vereinbarung kann die Ausbildung verkürzt oder verlängert werden.
Sprich: Mit sehr guten Noten oder z. B. (Fach-)Abi ist oft eine Verkürzung möglich, bei Bedarf ist auch eine Verlängerung drin – das klärst du mit Betrieb und zuständiger Stelle.
Du lernst, orthopädietechnische Hilfsmittel zu planen, zu fertigen und anzupassen – vom Messen, Abformen und Modellieren über die Material- und Fertigungstechnik bis zur Anprobe. Dazu kommen Grundlagen in Anatomie/Physiologie/Biomechanik sowie das Planen und Organisieren von Arbeitsabläufen nach Normen und Vorschriften.
Ein wichtiger Teil ist heute zudem Digitales Arbeiten (z. B. Informations-/Kommunikationstechniken) inklusive Patientendatenschutz sowie Qualitätssicherung.
| Schule (Theorie) | Betrieb (Praxis) | 
|---|---|
| Anatomie/Pathologie Basics | Maßnehmen, Abformen, Anproben | 
| Werkstoffkunde, Prüfen | Fertigen/Fügen, Oberflächen | 
| CAD/CAM, Digitalprozesse | Anpassung & Kundenberatung | 
| Q-Management, Recht/Datenschutz | Dokumentation & Teamwork | 
„Mir gefällt, dass die Ausbildung viele Facetten hat: Anatomie, Biologie, Physik, Technik, Umgang mit Patienten und natürlich auch das Handwerk.“
Ein mittlerer Bildungsabschluss ist ideal, manche Betriebe nehmen aber auch mit Hauptschulabschluss, wenn Motivation und handwerkliche Fähigkeiten passen.
Entscheidend sind Technik- und Handwerksinteresse sowie Einfühlungsvermögen, weil du eng mit Patienten arbeitest. Außerdem hilft dir eine sorgfältige, präzise Arbeitsweise – du misst, modellierst und passt Hilfsmittel an und trägst Verantwortung für Komfort und Sicherheit.
In der Ausbildung variiert die Vergütung je nach Region, Tarifbindung und Betrieb.
In der Regel liegt das Gehalt für Orthopädietechnik-Azubis über der Mindestausbildungsvergütung (724 Euro/854 Euro/977 Euro). Du kannst ca. mit 900 Euro/brutto im ersten, 1.000 Euro im zweiten und 1.100 Euro im dritten Lehrjahr rechnen.
Tatsächlich kann dein Lohn je nach Tarifvertrag, Unternehmensgröße und Standort etwas höher oder niedriger ausfallen.
Als Berufseinsteiger/in liegst du meist bei ca. 2.600–2.900 € brutto/Monat; der deutsche Durchschnitt bewegt sich um ~34.000 € brutto/Jahr (≈ 2.800–2.900 € mtl.).
Mit wachsender Erfahrung und Verantwortung sind ~3.100–3.500 € brutto/Monat realistisch – je nach Region, Tarifbindung und Betriebsgröße.
Nach der Ausbildung startest du als Gesell/in im Sanitätshaus oder in der Werkstatt – nah am Patienten und mit viel Praxis. Mit Erfahrung kannst du dich spezialisieren oder mehr Verantwortung übernehmen, z. B. in Leitung oder Ausbildung.
Ja – die Zukunftsaussichten sind sogar richtig gut! Durch die alternde Bevölkerung und mehr Reha-Bedarf werden Prothesen, Orthesen & Co. eher mehr gebraucht, nicht weniger.
Gleichzeitig wird der Job immer hightech-lastiger: 3D-Scan, CAD/CAM und 3D-Druck beschleunigen die Versorgung – Handwerk & Patientenkontakt bleiben aber der Kern.
Und weil viele Betriebe Fachkräfte suchen, hast du in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sehr stabile Jobchancen – mit Aufstieg über Spezialisierung, Meister/Techniker oder Studium.
Für die Ausbildung zum Orthopädietechnik-Mechaniker gibt es keine besonderen Besonderheiten – du bewirbst dich ganz normal mit kurzem Anschreiben, Lebenslauf und aktuellen Zeugnissen. Bewirb dich am besten frühzeitig direkt beim Sanitätshaus/Orthopädietechnik-Betrieb.
Alle Tipps, Formulierungen und Beispiele findest du in unserem Bewerbungsratgeber – inklusive Vorlagen für Anschreiben und Lebenslauf.
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