Eine Apotheke ist auch nur ein Betrieb, der am Laufen gehalten werden muss – und eine wichtige Rolle dabei spielen die Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA). Sie sorgen mit ihrem kaufmännischen Know-how dafür, dass alle Medikamente immer auf Vorrat, die Regale ansprechend gestaltet und Rechnungen korrekt ausgestellt sind.
PKA ist die Abkürzung für Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte – nicht zu verwechseln mit PTA, was für Pharmazeutisch-technische Assistentin steht. Beides sind Ausbildungsberufe in öffentlichen Apotheken.
Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) kümmern sich in Apotheken um kaufmännische Aufgaben wie das Bestellen und Lagern von Medikamenten. Sie beraten Kunden, stellen Rezepte bereit und unterstützen die Apotheker bei Verwaltungsaufgaben. Außerdem helfen sie dabei, das Apothekensortiment zu organisieren und sorgen dafür, dass alle Medikamente korrekt gekennzeichnet sind.
PKA beraten die Apothekenkunden und verkaufen sogenannte apothekenübliche Waren wie z.B. Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika und Verbandsmaterialien – aber keine Arzneimittel. Das bleibt Apothekern und den Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) vorbehalten, die entsprechend ausgebildet sind.
Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) | Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) |
Duale Ausbildung | Schulische Ausbildung |
Ausbildungsdauer 3 Jahre | Ausbildungsdauer 2,5 Jahre |
Tätigkeit in Apotheken | Tätigkeit in Apotheken |
Fokus auf Beratung zu apothekenüblichen Waren und andere kaufmännischen Tätigkeiten | Fokus auf Beratung zu Medikamenten und Labortätigkeit |
Dienst am Wochenende möglich | Dienst am Wochenende möglich |
Ausbildungsgehalt 817–1.220 Euro | kein Ausbildungsgehalt, im Praktikum 793 Euro |
mittleres Einkommen nach der Ausbildung 2.800 Euro | mittleres Einkommen nach der Ausbildung 2.975 Euro |
Der typische Arbeitsplatz von PKA ist die öffentliche Apotheke. Für PKA kommen aber noch weitere Arbeitgeber in Frage:
Und: Dank deiner kaufmännischen Ausbildung findest du auch außerhalb des Gesundheitssektors einen Job, wenn du dich irgendwann beruflich umorientieren möchtest.
Krankenkassen freuen sich über Bewerber, die ein paar Jahre Berufserfahrung als PKA in einer Apotheke gesammelt haben: Als PKA bei der Krankenkasse beantwortest du z. B. Kundenanfragen rund ums Thema Arzneimittel und überprüfst Abrechnungen der Krankenhausapotheken sowie ausgestellte Rezepte.
Die Ausbildung zur PKA ist dual aufgebaut und dauert drei Jahre. Zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahrs gibt es eine Zwischenprüfung. Am Ende absolvierst du eine Abschlussprüfung. Das theoretische Wissen wird die in der Berufsschule vermittelt, die Praxis lernst du in deiner ausbildenden Apotheke.
In der Ausbildung zur PKA eignest du dir einerseits kaufmännisches Know-how an und andererseits apothekenspezifisches Wissen.
Als PKA in einer öffentlichen Apotheke verdienst du im ersten Ausbildungsjahr zwischen 793 und 817 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr gibt es 850 bis 876 Euro und im dritten Ausbildungsjahr 906 bis 933 Euro.
Die unterschiedlichen Gehaltszahlen entstehen dadurch, dass nicht im gesamten Bundesgebiet die gleichen Tarifverträge gelten. In den Kammerbezirken Nordrhein und Sachsen wird nämlich etwas mehr gezahlt.
Es gibt auch die Möglichkeit, die Ausbildung bei einem kommunalen Arbeitgeber zu machen. Da fällt dann dein Azubi-Gehalt etwas höher aus. Im ersten Jahr bekommst du 1.218 Euro, im zweiten Jahr 1.268 Euro und im dritten Jahr 1.314 Euro brutto monatlich.
Tarifvertrag | Ausbildungsvergütung* |
Tarifgehalt für Apothekenmitarbeiter:innen in Nordrhein und Sachsen | 817–933 Euro |
Tarifgehalt für Apothekenmitarbeiter:innen im restlichen Bundesgebiet | 793–906 Euro |
Tarifgehalt öffentlicher Dienst | 1.218–1.314 Euro |
*jeweils brutto im Monat, Stand 2024
Bist du mit deiner Ausbildung zur PKA fertig, kannst du mit einem Einstiegsgehalt von 2.115 Euro brutto im Monat rechnen. Nach zwei Berufsjahren steigt dein Gehalt auf 2.275 Euro und ab dem sechsten Berufsjahr sind 2.535 Euro drin. Diese Zahlen gelten für PKA in Sachsen und Nordrhein.
Das mittlere Gehalt von PKA in Deutschland liegt aktuell bei 2.804 Euro brutto im Monat.
Regelmäßig handelt die Apothekengewerkschaft ADEXA mit dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) einen neuen Tarifvertrag für Apothekenmitarbeiter:innen aus. Für 2024 gibt es noch keinen neuen Tarifvertrag – gefordert wird aber eine Lohnerhöhung von über 10 Prozent für alle Berufsgruppen und auch für Auszubildende. Für dich ist wichtig, dass deine Apotheke dem Verband angehört, ansonsten kann es sein, dass der Tarifvertrag nicht für dich gilt.
Rechtlich ist für die Ausbildung zur PKA keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Empfohlen wird der Hauptschulabschluss.
Die meisten Arbeitgeber haben 2022 Bewerberinnen und Bewerber mit Realschulabschluss eingestellt (50 %). Mehr als ein Viertel der Ausbildungsanfänger:innen hatte den Hauptschulabschluss und auch ganz ohne Schulabschluss hast du Chancen, wenn deine Bewerbung überzeugt.
Kommunikations-Skills: Freundlichkeit und Kommunikationsfähigkeit sind wichtig, da du viel mit Kunden zu tun hast und sie kompetent beraten musst.
Organisationstalent: Gute organisatorische Fähigkeiten helfen dir, den Überblick über Lagerbestände und Verwaltungsaufgaben zu behalten.
Sorgfalt und Genauigkeit: Du musst präzise arbeiten, insbesondere bei der Bestellung, Lagerung und Kennzeichnung von Medikamenten sowie bei der Abrechnung.
Die Bewerbung für die PKA-Ausbildung besteht ganz klassisch aus drei Elementen:
Deine Unterlagen schickst du in der Regel als PDF per E-Mail zu deinem Ansprechpartner. Es kann aber auch sein, dass deine Apotheke mit einem Online-Bewerbungssystem arbeitet, in das du deine Bewerbungsunterlagen hochlädst.
Ein Praktikum hilft dir auf deinem Weg zum Ausbildungsplatz ungemein: Hast du schon mal ein paar Wochen in einer Apotheke gearbeitet, weißt du ganz genau, ob dir die Arbeit liegt und du Spaß daran hast. Und in deiner Bewerbung kommt praktische Erfahrung im passenden Berufsfeld immer gut an.
Es ist immer empfehlenswert, sich nach der Ausbildung noch fortzubilden. Weiterbildungsangebote findest du bei den Landesapothekerkammern.
Weiterbildung zum Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen
Schau dich bei deiner Industrie- und Handelskammer (IHK) nach der Weiterbildung zum Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen um. Damit verschaffst du dir noch mehr kaufmännisches Know-how und verbesserst so deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Weiterbildung zu Pharmareferentin
Als Pharmareferentin bist du immer unterwegs und informierst Ärzte, Apotheker und Krankenkassen über das aktuelle Arzneimittelsortiment. Um Pharmareferent werden zu können, benötigst du neben deinem Ausbildungsabschluss mindestens zwei Jahre Berufserfahrung.
Ausbildung zur PTA
Du hast während deiner Ausbildung gemerkt, dass dir die Arbeit mit Arzneimitteln und mit Chemikalien mehr Spaß macht als gedacht? Hast du den Realschulabschluss, kannst du nach deiner Ausbildung die Ausbildung zur PTA anschließen. Damit hast du etwas bessere Gehaltsaussichten.
Studium
Für ein Studium zur Ingenieurin bzw. zum Ingenieur mit Schwerpunkt Pharmatechnik oder Pharmazeutische Chemie brauchst du in der Regel das Abitur. Ein Pharmazie-Studium ist natürlich auch eine Möglichkeit. Damit kannst du deine eigene Apotheke eröffnen.
Apotheken sind und bleiben wichtig für die Gesundheitsversorgung – zumal auf Grund der alternden Bevölkerung der Bedarf an Medikamenten steigt. Und als PKA bist du mittendrin: Ohne die kaufmännischen Allround-Talente würden Apotheken nicht laufen. Klar, Herausforderungen gibt es auch: Unter anderem die Digitalisierung macht es notwendig, dass sich Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte ständig weiterbilden, Stichwort elektronische Rezepte und Online-Apotheken. Kurz: Mit der PKA-Ausbildung wählst du einen abwechslungsreichen Beruf, der dir viele Perspektiven eröffnet!
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