Ob Hygiene- und Sicherheitsvorschriften bei einer öffentlichen Veranstaltung kontrolliert werden, ob im Standesamt ein Neugeborenes beurkundet wird oder sich zwei Turteltauben ewige Treue schwören. Ob in der lokalen Kulturförderung Festivals organisiert oder im Sozialamt die Kunden beraten werden – bei der Ausbildung als Stadtinspektoranwärter arbeitest du für die Verwaltung einer Stadt und bist für alle behördlichen Anliegen der Bürgerinnen und Bürger verantwortlich. Wenn du also Spaß an der Beratung von Menschen hast, dich für Verwaltungsaufgaben interessierst und dich außerdem eine Beamtenlaufbahn im gehobenen Dienst reizt, dann solltest du jetzt unbedingt weiterlesen.
Wenn du schon mal im Rathaus oder bei den Bürgerdiensten deiner Stadt warst, dann weißt du vermutlich, dass sich so eine Stadtverwaltung um tausende von Anliegen kümmert. Wohngeld beantragen? Das Auto zulassen? Einen Stand auf dem Markt anmelden? Um all solche Belange kümmerst du dich während und nach der Ausbildung als Stadtinspektoranwärter. Dafür musst du dich natürlich mit allen wichtigen Rechten und Vorschriften der Stadtverwaltung auskennen. Du musst aber nicht in jedem Sachbereich ein Spezialist sein, dafür gibt es einfach zu viele Abteilungen. Vielmehr lernst du bei der Ausbildung als Stadtinspektoranwärter die verschiedenen Einsatzgebiete kennen und suchst dir später dann einen Bereich aus. Reizt dich eher das Kommunalrecht, das Finanzwesen, das Ordnungsamt oder doch der Sozialdienst?
Die Ausbildung als Stadtinspektoranwärter ist ein duales Bachelorstudium. Die Hälfte der Zeit verbringst du an einer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, wo du alle wichtigen theoretischen Grundlagen lernst, zum Beispiel aus den Bereichen Verwaltungsrecht, Volkswirtschaftslehre oder Rechnungswesen. Je nach Stadt kannst du dich manchmal noch entscheiden, ob du dich eher für den juristischen oder eher den wirtschaftlichen Schwerpunkt interessierst. In diesem Fall wählst du zwischen dem Bachelor of Laws und dem Bachelor of Arts. Die verschiedenen Städte haben manchmal auch unterschiedliche Bezeichnungen für die Ausbildung als Stadtinspektoranwärter, zum Beispiel Duales Studium Bachelor of Arts Public Administration.
Die restliche Zeit deiner Ausbildung arbeitest du in den verschiedenen Ämtern der Stadtverwaltungen in Bereichen wie Wirtschaft, Kultur und Sport, Sicherheit und Ordnung, Finanzen oder Personalmanagement. Hier lernst du alle Abteilungen und die dortigen Arbeitsabläufe kennen und kommst auch schon mit den Bürgern in Kontakt. Manchmal bist du aber auch im Freien unterwegs und besichtigst zum Beispiel Baustellen oder guckst bei Veranstaltungen, ob alles mit rechten Dingen zugeht.
Die Zeit während der Ausbildung als Stadtinspektoranwärter wird als Vorbereitungsdienst bezeichnet. Du wirst nämlich auf eine Laufbahn im gehobenen Verwaltungsdienst vorbereitet. Du wirst also Beamter und das bringt im Vergleich zu anderen Angestelltenverhältnissen ein paar besondere Rechte und Pflichten mit sich. So kannst du zum Beispiel nicht gekündigt werden und genießt im Ruhestand eine besondere Sicherheit durch den Staat. im Gegenzug darfst du aber zum Beispiel nicht an Streiks teilnehmen und bist immer wieder zu Weiterbildungen verpflichtet. Es gibt übrigens noch viele weitere Berufe im gehobenen Dienst. Du kannst aber natürlich auch ohne Abitur Beamter werden. Wie wäre es mit einer Karriere im mittleren Verwaltungsdienst?
Um dich für die Ausbildung als Stadtinspektor bewerben zu können, brauchst du das Abitur oder die Fachhochschulreife. Außerdem musst du die Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedstaates besitzen. Und bei einigen Stadtverwaltungen darfst du bei Beginn der Ausbildung nicht älter als 27 Jahre sein. Das sind aber nur die formalen Voraussetzungen. Daneben solltest du dich natürlich für die Anliegen der verschiedenen Menschen interessieren, geduldig sein und gut mit den Leuten umgehen können.
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