Werkstoffprüfer / Werkstoffprüferin Ausbildung & Beruf

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Werkstoffprüfer/in Berufsbild

Woraus sind die Dinge gemacht? Wenn dich diese Frage interessiert, dann erfüllst du schon mal die Grundvoraussetzung für den Beruf des Werkstoffprüfers. Werkstoffprüfer sind unersetzlich für die Metall-, Kunststoff- und Elektroindustrie, denn ihr geschultes Auge entscheidet, ob Materialien für die Produktion geeignet sind oder nicht. Und dabei tragen sie sehr viel Verantwortung, denn sie müssen alle Fehler erkennen und melden. Bist du genau, kritisch und findest Gefallen an Chemie? Dann setz schon mal die Schutzbrille auf und prüfe deine Karrieremöglichkeiten mit der Ausbildung zum Werkstoffprüfer.

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Was macht man in der Ausbildung zum Werkstoffprüfer?

Kannst du dir vorstellen, den ganzen Tag in einem Labor zwischen großen Maschinen zu verbringen? Als Werkstoffprüfer ist das sozusagen dein natürlicher Lebensraum. Du untersuchst Metalle, Kunststoffe und auch technische Keramik auf ihre Eigenschaften und Zusammensetzungen. Weil das relativ komplex ist, wirst du in der Ausbildung zum Werkstoffprüfer lernen, wie du die Automaten und Halbautomaten zu bedienen hast und ihre Ergebnisse auswertest. Hier ist Genauigkeit gefragt, denn alles will bis ins kleinste Detail protokolliert und dokumentiert werden. Deine Chance, mal aus dem Labor rauszukommen, und ein wenig Zeit am Schreibtisch zu verbringen! Weil nicht alle gleichzeitig im selben Labor arbeiten können, musst du dich auf Schichtdienst einstellen – du wirst also auch mal nachts die Metalle oder Kunststoffe auf den Prüfstand stellen.

Was ist der Unterschied zur Ausbildung zum Technischen Assistenten für Metallographie und Werkstoffanalyse?

Es gibt eine Ausbildung, die inhaltlich mit der Ausbildung zum Werstoffprüfer verwandt ist - nämlich die Ausbildung zum Technischen Assistenten für Metallographie und Werkstoffanalyse. Hierbei handelt es sich aber um eine schulische Ausbildung und nicht um eine duale, das heißt, dass du nicht parallel in einem Ausbildungsunternehmen arbeitest. In der schulischen Ausbildung untersuchst du Metalle und andere Werkstoffe unter verschiedensten Bedingungen und ermittelst deren Eigenschaften. Bei der Metallographie handelt es sich um ein besonderes Arbeitsgebiet der Werkstoffwissenschaft, das wörtlich „Metallbeschreibung“ bedeutet. Da befasst du dich mit der Mikrostruktur von Werkstoffen, damit die Qualität des Materials gesichert ist und kein Schaden entsteht. Im Gegensatz zur Ausbildung zum Werkstoffprüfer dauert die Ausbildung zum Technischen Assistenten für Metallographie und Werkstoffanalyse in der Regel nur zwei bis drei Jahre. Inhaltlich gibt es aber sehr viele Überschneidungen.

Wie läuft die Ausbildung zum Werkstoffprüfer ab?

Dreieinhalb Jahre dauert deine Zeit als Azubi, die du in einem Betrieb der Elektro-, Metall- oder Kunststoffindustrie oder auch z.B. bei einem Materialprüfamt verbringen kannst. Das Praktische wird dir direkt in deinem Ausbildungsbetrieb beigebracht, für das Theoretische wirst du Zeit in der Berufsschule verbringen. Da steht natürlich jede Menge Werkstoffkunde und Chemie auf dem Stundenplan, aber auch elektrotechnische, mathematische und physikalische Grundlagen werden dir vermittelt. Neben den naturwissenschaftlichen Fächern wirst du in der Ausbildung zum Werkstoffprüfer auch etwas Englisch gebrauchen können, denn die meiste Fachliteratur ist in dieser Sprache geschrieben.

Welche Schwerpunkte gibt es in der Ausbildung?

Werkstoffprüfer ist nicht gleich Werkstoffprüfer – du kannst zwischen drei Schwerpunkten wählen. Im Schwerpunkt Metalltechnik stellst du mit verschiedenen Prüfverfahren die Härte, Formbarkeit und Festigkeit von Materialien wie Stahl fest. Gibt es in bestimmten Produkten Fehler, kann es auch mal sein, dass du vor Ort zum Kunden fährst und dort die Prüfung vornimmst. Der Schwerpunkt Halbleitertechnik beschäftigt sich mit dem Kontrollieren der sogenannten Halbleiterwerkstoffe – und das nicht erst beim fertigen Produkt sondern schon während der Herstellung. Du machst also Vor-, Zwischen- und Nachkontrollen, unter anderem mit einem Rasterelektronenmikroskop. Hier hast du viel mit Bauelementen wie Mikrochips und Schaltkreisen zu tun.

Die Wärmebehandlungstechnik ist der dritte Schwerpunkt. Hier setzt du Werkstoffe den unterschiedlichsten Temperaturen aus. Du prüfst und korrigierst Fehler mit Öfen und Anlagen zur Wärmebehandlung. Außerdem führst du mit den Materialien Bruchtests aus und entwickelst durch deine Analysen neue Verfahren und machst Verbesserungsvorschläge.

Seit 2013 gibt es noch einen vierten Schwerpunkt, auf den du dich spezialisieren kannst: die Fachrichtung Kunststofftechnik. Wenn du dich besonders für den Werkstoff Kunststoff interessierst, bist du hier genau richtig. In der Ausbildung zum Werkstoffprüfer der Fachrichtung Kunststofftechnik lernst du, wie du Kunststoffprodukte ganz genau überprüfst. Du testest beispielsweise die Materialeigenschaften und überprüfst, ob Schäden vorliegen. Falls du dir jetzt vorstellst, wie du einen Plastikeimer auf Risse oder seine Belastbarkeit untersuchst, liegst du ganz falsch. Du gehst viel wissenschaftlicher vor, indem du Proben entnimmst, sie analysierst und letztendlich die Qualität der Produkte sicherst.

Nach deiner Ausbildung kannst du…

  • ganz genaue Ergebnisprotokolle anfertigen
  • Werkstoffe mit den unterschiedlichsten Verfahren prüfen
  • alle Maschinen und Automaten im Labor wie alte Freunde begrüßen und perfekt bedienen
  • dich zu Recht Meister im Fehlerfinden nennen
  • nach Vorgaben Stichproben entnehmen
  • auch die Messgeräte überprüfen und einstellen
  • Fachbegriffe wie Härtereitechnik und Wafer erklären

Was verdiene ich während der Ausbildung zum Werkstoffprüfer?

Da du als Werkstoffprüfer wahrscheinlich zu den kritischen Menschen gehörst, keine Panik, schon während der Ausbildung kann sich dein Gehalt sehen lassen. Denn da du in der Industrie sehr gefragt bist, ist dein Verdienst im Gegensatz zu manch anderen Ausbildung überdurchschnittlich gut. Bereits im ersten Ausbildungsjahr kannst du mit ungefähr 750 bis 850 Euro brutto rechnen. Wie bei jeder dualen Ausbildung gewinnst du mit der Zeit immer mehr Erfahrung und Fachkenntnisse, was sich auch auf deinen Kontostand auswirkt. So bietet das zweite Lehrjahr 790 bis 940 Euro pro Monat und das dritte schon 850 bis 1020 Euro. Du könntest also schon im dritten Jahr die tausender Marke knacken. Im letzten halben Jahr als Werkstoffprüfer-Azubi ist ein Gehalt von 890 bis 1090 Euro drin. Hierbei handelt es sich allerdings um ein Bruttogehalt, was bedeutet, dass dir noch einiges an Steuern und Versicherungen abgezogen wird. Trotzdem wirst du von dem, was übrig bleibt, wahrscheinlich schon ganz gut leben können. In der Metall- und Elektroindustrie ist dein Gehalt meistens tariflich geregelt. Sollte deine Ausbildung aber nicht unter einen Tarifvertrag fallen, musst du selbstständig mit deinem Betrieb verhandeln. Dann kann es auch sein, dass dein Verdienst ganz anders ausfällt, als in unserem Beispiel.

Was verdiene ich nach meinem Abschluss als Werkstoffprüfer?

Hast du deine Ausbildung abgeschlossen, wird das auch mit einem Gehaltssprung belohnt. Werkstoffprüfer können mit einem Einstiegsgehalt zwischen 1800 und 2500 Euro rechnen. Die Unterschiede hängen auch hier von ganz unterschiedlichen Faktoren ab. Arbeitest du z.B. in einem großen Betrieb, wirst du mehr verdienen, als in einem kleineren Unternehmen. Auch der Standort macht viel aus, denn das Gehalt orientiert sich üblicherweise an den Lebenshaltungskosten wie Miete usw. Mit mehr Berufserfahrung und mehr Verantwortung kommt auch mehr Verdienst zustande. Du kannst dein Gehalt als Werkstoffprüfer bis auf 4200 Brutto steigern, theoretisch ist mit vielen Weiterbildungen oder einem Studium sogar noch mehr drin. Es liegt an dir, was du aus deiner Ausbildung machst. Prüfe dich selbst immer wieder und tolles Gehalt ist dir gewiss!

Welche Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Werkstoffprüfer?

Ausbildung zum Werkstoffprüfer

Nach 3 ½ Jahren und bestandenen Prüfungen darfst du dich offiziell Werkstoffprüfer nennen. Glückwunsch, deine Ausbildung hast du erfolgreich beendet und kannst nun die nächsten Karriereschritte wagen.

Spezialisierungen

Du möchtest dich in einem Gebiet ganz genau auskennen und dir als Profi einen Namen machen? Dann mach doch eine Spezialisierung z.B. zum Metallvergüter, Rissprüfer oder Qualitätskontrolleur.

Fachkraft für Arbeitssicherheit

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und die Berufsgenossenschaft bieten die Weiterbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit an. Du kennst dich danach bestens in allen Sicherheitsbestimmungen aus und kannst deinen Betrieb unfallfrei halten.

Techniker Fachrichtung Werkstofftechnik

Mit der 2-jährigen Weiterbildung zum Techniker Werkstofftechnik oder Physiktechnik kannst du dich für höhere Positionen qualifizieren. Deine Fachkenntnisse sind zum Beispiel in Recyclingzentren aber auch in der öffentlichen Verwaltung oder Universitäten gefragt.

Technischer Fachwirt

Du hast festgestellt, dass dich auch kaufmännische Themen sehr interessieren und nicht nur die Produktion? Mit dieser Weiterbildung kannst du in Führungspositionen aufsteigen und dich um Planung und Organisation kümmern.

Studium

Hast du eine Hochschulzugangsberechtigung, also ein Abitur oder die Fachhochschulreife, kannst du an deine Ausbildung auch noch ein Studium anschließen. Durch dein Vorwissen bieten sich hier besonders die Fachrichtungen Materialwissenschaft und Werkstoffwissenschaft an.

Wusstest du schon, dass...

  • das härteste Metall der Welt „Osmium“ heißt
  • Kupfer erst bei 1083 Grad schmilzt
  • es nicht nur elektrische Leiter und Nichtleiter gibt, sondern auch Supraleiter, die quasi „unendlich“ leiten
  • es in Polen ein „Science Picnic“ gibt, bei dem sich 100.000 Besucher über Naturwissenschaft informieren
  • die kleinen runden „Wafer“-Bauteile von Mikrochips wegen ihres Aussehens nach dem englischen Wort für Waffel benannt wurden

Wie läuft die Bewerbung zum Werkstoffprüfer ab?

Das Wichtigste zuerst: eine Bewerbung zum Werkstoffprüfer besteht mindestens aus drei Teilen. In die Mappe gehören nämlich das Anschreiben, der Lebenslauf mit Passfoto und auch eine Kopie von deinem letzten Zeugnis. Zusätzlich kannst du noch Arbeitszeugnisse von Praktika beilegen, wenn du dort zum Beispiel im Labor gearbeitet hast. Das Anschreiben ist wie eine Visitenkarte, also der erste Eindruck. Du solltest hier folgende Fragen beantworten: Warum möchtest du Werkstoffprüfer werden? Warum bewirbst du dich bei dieser Firma? Was möchtest du lernen, was kannst du schon und worauf freust du dich am meisten? So kann dein zukünftiger Chef bereits einschätzen, ob du für den Beruf geeignet bist. Vor allem dein Interesse an den Naturwissenschaften ist wichtig. Wenn du bereits mal im Labor gearbeitet hast, solltest du auch das unbedingt erwähnen. Als Werkstoffprüfer ist Genauigkeit sehr wichtig und deshalb solltest du bei deiner Bewerbung zum Werkstoffprüfer auch darauf achten, dass du keine Rechtschreibfehler machst oder ein falsches Datum schreibst. Lies dir deinen Text deshalb noch einmal ganz in Ruhe durch oder gib es einem Bekannten oder Verwandten.

Dresscode im Bewerbungsgespräch

In deiner Ausbildung lernst du nicht nur woraus die Dinge bestehen, sondern auch, wie zum Beispiel ihre Oberfläche beschaffen ist. Genauso achtet man im Bewerbungsgespräch auch auf dein Auftreten und dein Äußeres. Aus diesem Grund solltest du nicht in Jogginghose ins Büro spazieren, sondern lieber zu gepflegten Schuhen, einer sauberen Hose und einem gebügelten Hemd bzw. einer schlichten Bluse greifen. Mit dieser Auswahl bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Bereite dich noch etwas auf das Gespräch vor, indem du deine Bewerbung zum Werkstoffprüfer noch einmal durchliest. Übe das Gespräch vielleicht mit einem Freund und überlege dir ein paar Fragen, die du vor deinem Ausbildungsbeginn hast. Wir drücken dir die Daumen!

Du solltest Werkstoffprüfer/in werden, wenn …

  1. es dir nichts ausmacht, auch mal nachts zu arbeiten und tagsüber zu schlafen.
  2. dir die naturwissenschaftlichen und technischen Fächer liegen.
  3. du sehr genau und sorgfältig bist.

Du solltest auf keinen Fall Werkstoffprüfer/in werden, wenn …

  1. dir der Umgang mit giftigen Chemikalien Angst macht.
  2. du gerne schnell fertig wirst und dann manchmal ungenau arbeitest.
  3. du lieber mit Menschen als mit Stoffen umgehen möchtest.
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