Journalismus Ausbildung - Infos & freie Stellen

Empf. Schulabschluss:
Fachabitur
Ausbildungsdauer:
1-4 Jahre
Arbeitszeit:
werktags, Wochenend- und Nachtarbeit möglich
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Journalist/in Berufsbild

„Deutsch war in der Schule mein Lieblingsfach, ich habe schon immer gern gelesen und geschrieben – da lag der Berufswunsch Journalist einfach nahe.“

So war es bei mir. Also dem Typen, der den Text hier geschrieben hat. Und auch wenn sich der Journalismus in den letzten Jahren, seit ich meine journalistische Ausbildung begonnen habe, rasant verändert hat – an seiner Faszination hat er nichts verloren.

Journalisten recherchieren, interviewen, berichten. Sie erzählen Geschichten, decken Missstände auf, erklären komplexe Themen und bringen Informationen auf den Punkt. Ob für Zeitung, Magazin, Onlineportal, Radio, TV oder Social Media: Der Journalismus ist vielfältiger denn je. Klar ist aber auch: Wer diesen Beruf ausübt, trägt Verantwortung – für Inhalte, für Sprache und für gesellschaftliche Debatten.

Doch wie wird man eigentlich Journalist oder Journalistin? Gibt es eine klassische Ausbildung oder führt der Weg immer über ein Volontariat? Und welche Fähigkeiten solltest du mitbringen?

Auf dieser Seite erfährst du:

  • wie du Journalist oder Journalistin werden kannst,
  • welche Aufgaben dich im Alltag erwarten,
  • wie Ausbildung, Studium oder Volontariat ablaufen,
  • welche Karrierewege dir im Journalismus offenstehen,
  • und wie das Gehalt als Journalist so aussieht.

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Was ist ein Journalist?

Beginnen wir mit der grundlegenden Frage, was ein Journalist überhaupt ist. Ein Journalist ist eine Person, die professionell Informationen recherchiert, aufbereitet und veröffentlicht – mit dem Ziel, die Öffentlichkeit sachlich, kritisch und verständlich über relevante Themen zu informieren. Journalisten arbeiten dabei in ganz unterschiedlichen Medien: von Zeitungen und Magazinen über Radio und Fernsehen bis hin zu Online-Portalen, Podcasts und Social Media.

Im Zentrum der journalistischen Arbeit steht die sorgfältige und unabhängige Recherche. Fakten zu prüfen, Quellen zu hinterfragen und Zusammenhänge verständlich zu erklären, gehört zum journalistischen Selbstverständnis. Dabei ist der Beruf vielfältiger denn je: Manche Journalisten sind als Reporter im Außeneinsatz unterwegs, andere arbeiten als Redakteurinnen am Schreibtisch, als Moderatorinnen im Studio oder als Datenjournalisten mit digitalen Tools.

Was macht ein Journalist?

Die Aufgaben eines Journalisten sind vielseitig – je nach Medium, Fachgebiet und Redaktion können sie sich stark unterscheiden. Grundsätzlich geht es aber immer darum, Informationen zu recherchieren, aufzubereiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei sind journalistische Inhalte keineswegs auf Zeitungen oder Fernsehnachrichten beschränkt: Auch Podcasts, TikTok-Erklärvideos, Datenvisualisierungen oder investigativer Onlinejournalismus gehören längst zum Berufsalltag.

Im Alltag eines Journalisten können folgende Aufgaben anfallen:

Tätigkeit Beispiel
Recherche Interviews führen, Akten sichten, Pressetermine besuchen
Themenfindung Ideen für Beiträge vorschlagen, aktuelle Entwicklungen beobachten
Verfassen von Texten Meldungen, Reportagen, Kommentare, Porträts oder Features schreiben
Redigieren und Lektorieren Beiträge von Kollegen überarbeiten oder für andere Formate aufbereiten
Multimediale Aufbereitung Beiträge für Online, TV, Podcasts oder Social Media produzieren
Moderation Nachrichten, Talks oder Podcasts moderieren
Faktencheck und Quellenprüfung Aussagen verifizieren, Hintergründe analysieren
Zusammenarbeit in Redaktionen Austausch mit Kollegen, Planung von Ausgaben oder Sendungen

Wie wird man Journalist?

Der Weg in den Journalismus ist in Deutschland nicht strikt geregelt – genau das macht ihn vielseitig, aber auch etwas unübersichtlich. Grundsätzlich gibt es drei typische Einstiege: ein journalistisches Studium, ein Volontariat oder der direkte Einstieg über Praktika und freie Mitarbeit. Die meisten Berufsanfänger kombinieren mehrere dieser Wege miteinander.

Ein Studium ist zwar keine Pflicht, aber für viele Arbeitgeber gern gesehen. Besonders gefragt sind Studiengänge wie Journalismus, Kommunikationswissenschaft, Medienwissenschaft oder Politikwissenschaft. Wichtiger als der exakte Abschluss ist jedoch, dass du bereits während deines Studiums journalistisch arbeitest – zum Beispiel bei Hochschulmedien, Lokalredaktionen oder durch freie Mitarbeit.

Die praxisorientierteste Form der Journalistenausbildung ist das sogenannte Volontariat. Dabei handelt es sich um eine rund zweijährige Ausbildung in einer Redaktion, bei der du das journalistische Handwerk direkt im Arbeitsalltag lernst.

Volontariat als Einstieg in den Journalismus: Wie genau läuft das ab?

Das Volontariat gilt im Journalismus als klassischer und anerkanntester Einstieg in den Beruf. Es handelt sich dabei um eine praxisnahe journalistische Ausbildung, die meist zwei Jahre dauert und in Redaktionen von Tageszeitungen, Magazinen, Online-Medien, Radio- und TV-Sendern oder Nachrichtenagenturen absolviert wird. Aber was ist ein Volontariat eigentlich genau? Ganz einfach: Es ist ein journalistisches Berufspraktikum mit Ausbildungscharakter, das dich Schritt für Schritt zum professionellen Redakteur oder zur Redakteurin ausbildet.

Im Volontariat Journalismus lernst du alle redaktionellen Grundlagen: von der Themenrecherche über das Schreiben und Redigieren bis hin zu Interviewführung, Social-Media-Arbeit, crossmedialem Storytelling oder dem Umgang mit Content-Management-Systemen. Die meisten Redaktionen wechseln die Volontärinnen und Volontäre durch verschiedene Ressorts, damit du ein breites Spektrum an journalistischen Arbeitsfeldern kennenlernst – von Politik und Wirtschaft bis Kultur oder Sport. Begleitend dazu gibt es meist externe Schulungen und Seminare, etwa zu Medienrecht, Stilistik oder Recherchetechniken.

Ein Volontariat ist für viele Medienhäuser Voraussetzung, um später fest als Redakteur übernommen zu werden. Bewerben kannst du dich direkt bei den Verlagen oder Sendern, wobei oft erste journalistische Erfahrungen (zum Beispiel durch Praktika oder freie Mitarbeit) erwartet werden. Gerade bei überregionalen Medien ist die Konkurrenz groß – umso wichtiger ist ein starker Lebenslauf mit bereits veröffentlichten Arbeitsproben.

„Das mit Abstand Wichtigste auf meinem Weg zum Journalisten waren die praktischen Erfahrungen – vor allem das zweijährige Volontariat. Theorie ist wichtig, aber erst im redaktionellen Alltag lernt man, worauf es wirklich ankommt."
Autorenbild
Tobi
Redakteur bei Ausbildung.de

Du merkst: Praktische Erfahrungen wie Praktika, freie Mitarbeit und natürlich das Volontariat spielen eine entscheidende Rolle auf dem Weg in den Journalismus. Sie zeigen nicht nur dein Engagement, sondern helfen dir auch, erste Arbeitsproben zu sammeln und Kontakte in der Medienwelt zu knüpfen – ein unschätzbarer Vorteil für die spätere Bewerbung auf einen journalistischen Job.

 Kurz zusammengefasst: Diese Wege führen in den Journalismus

Weg Typischer Ablauf
Studium z. B. Journalismus, Medienwissenschaft, Politik
Volontariat 18–24 Monate praktische Ausbildung in einer Redaktion
Freie Mitarbeit / Praktika Einstieg durch praktische Erfahrungen und Arbeitsproben
Journalistenschule Auswahlverfahren, sehr praxisnah, oft berufsbegleitend

Was sind die Unterschiede zwischen Volontariat, Journalismus-Studium und Journalistenschule?

Wenn du Journalist oder Journalistin werden willst, führt dein Weg oft über eine dieser drei Ausbildungsformen: Volontariat, Studium oder Journalistenschule. Doch worin unterscheiden sich diese Wege genau?

Das Volontariat ist die praxisnächste Ausbildung und dauert meist 18 bis 24 Monate. Du arbeitest von Anfang an in einer Redaktion mit, durchläufst verschiedene Ressorts und lernst das journalistische Handwerk direkt im Berufsalltag. Ergänzt wird die Ausbildung oft durch externe Seminare (z. B. bei der Deutschen Journalistenschule oder Akademien großer Verlagshäuser).

Ein Journalismus-Studium (z. B. an Hochschulen in Leipzig, Dortmund oder Eichstätt) kombiniert journalistische Inhalte mit wissenschaftlicher Methodik und dauert in der Regel sechs bis acht Semester. Du bekommst Grundlagen in Medienethik, Presserecht, Medientheorie und kannst dich in Praktika ausprobieren. Ein solches Studium bietet eine breite Basis – ersetzt aber kein Volontariat, wenn du direkt in den Journalismus willst.

Die Journalistenschulen – wie die Henri-Nannen-Schule, die Deutsche Journalistenschule oder die Axel-Springer-Akademie – gelten als besonders renommiert. Die Ausbildung ist meist auf 18–24 Monate ausgelegt, stark praxisorientiert und hoch selektiv. Sie verbindet das Beste aus Studium und Volontariat – allerdings musst du dich gegen zahlreiche Mitbewerber durchsetzen.

Quereinstieg in den Journalismus: Ist das möglich?

Ja – denn Journalist ist in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung. Das bedeutet: Auch ohne klassisches Studium oder Volontariat kannst du in den Journalismus einsteigen. Viele freie Journalistinnen und Journalisten haben als Blogger, Podcaster oder über soziale Medien erste redaktionelle Erfahrung gesammelt. Wenn du gut schreibst, fundiert recherchierst und Themen erkennst, die Menschen bewegen, kannst du auch als Quereinsteiger überzeugen – vorausgesetzt, du bringst Ausdauer und Eigeninitiative mit.

Hilfreich ist es, sich auf ein Thema zu spezialisieren, in dem du bereits Fachwissen mitbringst – etwa Technik, Medizin oder Recht. Viele Redaktionen suchen gezielt nach Experten, die fachlich fit sind und journalistisch arbeiten können. Wichtig ist: Du brauchst eine starke Bewerbungsmappe mit Arbeitsproben, idealerweise schon veröffentlichte Artikel, etwa in Blogs, Magazinen oder Fachportalen.

Voraussetzungen: Was braucht man, um Journalist zu werden?

Der Weg in den Journalismus ist selten geradlinig – aber es gibt einige Voraussetzungen, die du auf jeden Fall mitbringen solltest, wenn du Journalist oder Journalistin werden möchtest. Dazu gehören nicht nur bestimmte schulische Qualifikationen, sondern vor allem persönliche Eigenschaften, Fachwissen und praktische Erfahrungen.

Schulische Voraussetzungen für Journalisten

Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung zum Journalisten – trotzdem setzen die meisten Journalistenschulen, Hochschulen und Redaktionen bestimmte schulische Leistungen voraus:

Ausbildung/Studium Schulabschluss
Journalistenschule (z. B. Henri-Nannen-Schule, Deutsche Journalistenschule) in der Regel (Fach-)Abitur
Duales oder klassisches Hochschulstudium im Bereich Journalismus, Kommunikation, Medien meist Fachhochschulreife oder Abitur
Volontariat (Direkteinstieg über Redaktion) oft Studium vorausgesetzt, teils auch mit sehr gutem Realschulabschluss möglich
„Mein Weg sah so aus: Nach meinem Abitur habe ich einen Bachelor in Germanistik gemacht, währenddessen mehrere journalistische Praktika und im Anschluss ein zweijähriges Volontariat. Ich kenne aber auch einige andere Fälle, die ohne Studium ein Volontariat bekommen haben oder sogar ganz ohne Studium oder Volontariat Journalisten geworden sind. In diesem Fall brauchst du aber viel praktische Erfahrung durch Praktika oder freie Mitarbeit in Redaktionen."
Autorenbild
Tobi
Redakteur bei Ausbildung.de

Fachliche Voraussetzungen für Journalisten

Die journalistische Arbeit verlangt solides Grundlagenwissen – vor allem in diesen Bereichen:

  • Sehr gutes Deutsch in Wort und Schrift
  • Grundverständnis für gesellschaftliche, politische und kulturelle Zusammenhänge
  • Sicherer Umgang mit digitalen Tools & Social Media
  • Medienrechtliches Basiswissen (z. B. Urheberrecht, Datenschutz)

Zudem erwarten viele Redaktionen heute erste Kenntnisse in Audio-, Video- oder Bildbearbeitung, Erfahrung mit Content-Management-Systemen (z. B. WordPress) und crossmediales Denken.

Persönliche Eigenschaften für Journalisten

Mindestens genauso wichtig wie Noten oder Technik-Know-how sind persönliche Stärken. Diese Eigenschaften solltest du unbedingt mitbringen:

Eigenschaft Warum sie wichtig ist
Neugierde Ohne echtes Interesse an Menschen, Themen und Zusammenhängen keine guten Geschichten.
Sprachgefühl Für präzises, verständliches und kreatives Schreiben – je nach Medium auch unter Zeitdruck.
Kritisches Denken Nicht alles glauben – sondern hinterfragen, einordnen und neutral berichten.
Organisationstalent Recherchieren, Interviewtermine planen, Deadlines einhalten – Struktur ist das A und O.
Belastbarkeit & Flexibilität Unregelmäßige Arbeitszeiten, Themenwechsel, Krisenberichterstattung: Der Job ist kein 9-to-5.
Empathie & Fingerspitzengefühl Gerade im Interview mit Betroffenen oder in schwierigen Situationen wichtig.

Welche Fort- und Weiterbildungen gibt es für Journalisten?

Der Journalismus ist heute vielseitiger denn je – nicht nur in den Medienformaten, sondern auch in den Fachrichtungen. Viele Journalistinnen und Journalisten spezialisieren sich im Laufe ihrer Karriere, etwa auf Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Wissenschaft oder Umwelt. Gerade Spezialisierungen wie Datenjournalismus, Wissenschaftsjournalismus oder investigativer Journalismus gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie fundierte Kenntnisse und tiefgehende Recherchen erfordern.

Wenn du dich weiterentwickeln willst, gibt es zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten – etwa in Medienrecht, Recherchetechniken, Social Media Management oder KI-gestütztem Journalismus. Institutionen wie die Akademie für Publizistik, die JournalistenAkademie der Friedrich-Ebert-Stiftung oder Netzwerk Recherche e.V. bieten regelmäßig praxisnahe Seminare an. Auch ein berufsbegleitender Master in Journalismus oder Medienmanagement kann sinnvoll sein, wenn du später redaktionelle Leitungsfunktionen übernehmen möchtest.

Spezialisierungen und Weiterbildungen im Journalismus

Bereich / Weiterbildung Kurzbeschreibung
Datenjournalismus Auswertung großer Datenmengen und visuelle Aufbereitung journalistisch relevanter Informationen. Besonders gefragt im Bereich Investigativ- und Wirtschaftsjournalismus.
Wissenschaftsjournalismus Vermittlung komplexer wissenschaftlicher Inhalte für ein breites Publikum – z. B. aus Medizin, Technik oder Umwelt.
Investigativer Journalismus Tiefgehende Recherchen, oft zu politischen oder wirtschaftlichen Missständen. Erfordert rechtliche Kenntnisse und Ausdauer.
Lokaljournalismus Nah am Geschehen: Themen aus Kommunen, Stadtteilen und Regionen. Optimal für den Berufseinstieg.
Online- und Crossmedia-Journalismus Arbeit mit digitalen Formaten wie Podcasts, Social Media, Videos und Blogs. Zunehmend essenziell für moderne Redaktionen.
Volontariat mit Schwerpunkt Viele Medienhäuser bieten Volontariate mit Fokus auf bestimmte Themen (Sport, Politik, Kultur, Digital).
Journalistische Weiterbildung Seminare, Webinare und Workshops z. B. zu Interviewtechnik, Medienrecht oder Storytelling – auch berufsbegleitend möglich.
Master-Studiengänge Vertiefende Studienangebote wie „Digital Journalism“ oder „Medienmanagement“ für journalistische oder redaktionelle Karrieren.
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