„Deutsch war in der Schule mein Lieblingsfach, ich habe schon immer gern gelesen und geschrieben – da lag der Berufswunsch Journalist einfach nahe.“
So war es bei mir. Also dem Typen, der den Text hier geschrieben hat. Und auch wenn sich der Journalismus in den letzten Jahren, seit ich meine journalistische Ausbildung begonnen habe, rasant verändert hat – an seiner Faszination hat er nichts verloren.
Journalisten recherchieren, interviewen, berichten. Sie erzählen Geschichten, decken Missstände auf, erklären komplexe Themen und bringen Informationen auf den Punkt. Ob für Zeitung, Magazin, Onlineportal, Radio, TV oder Social Media: Der Journalismus ist vielfältiger denn je. Klar ist aber auch: Wer diesen Beruf ausübt, trägt Verantwortung – für Inhalte, für Sprache und für gesellschaftliche Debatten.
Doch wie wird man eigentlich Journalist oder Journalistin? Gibt es eine klassische Ausbildung oder führt der Weg immer über ein Volontariat? Und welche Fähigkeiten solltest du mitbringen?
Beginnen wir mit der grundlegenden Frage, was ein Journalist überhaupt ist. Ein Journalist ist eine Person, die professionell Informationen recherchiert, aufbereitet und veröffentlicht – mit dem Ziel, die Öffentlichkeit sachlich, kritisch und verständlich über relevante Themen zu informieren. Journalisten arbeiten dabei in ganz unterschiedlichen Medien: von Zeitungen und Magazinen über Radio und Fernsehen bis hin zu Online-Portalen, Podcasts und Social Media.
Im Zentrum der journalistischen Arbeit steht die sorgfältige und unabhängige Recherche. Fakten zu prüfen, Quellen zu hinterfragen und Zusammenhänge verständlich zu erklären, gehört zum journalistischen Selbstverständnis. Dabei ist der Beruf vielfältiger denn je: Manche Journalisten sind als Reporter im Außeneinsatz unterwegs, andere arbeiten als Redakteurinnen am Schreibtisch, als Moderatorinnen im Studio oder als Datenjournalisten mit digitalen Tools.
Die Aufgaben eines Journalisten sind vielseitig – je nach Medium, Fachgebiet und Redaktion können sie sich stark unterscheiden. Grundsätzlich geht es aber immer darum, Informationen zu recherchieren, aufzubereiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei sind journalistische Inhalte keineswegs auf Zeitungen oder Fernsehnachrichten beschränkt: Auch Podcasts, TikTok-Erklärvideos, Datenvisualisierungen oder investigativer Onlinejournalismus gehören längst zum Berufsalltag.
Tätigkeit | Beispiel |
---|---|
Recherche | Interviews führen, Akten sichten, Pressetermine besuchen |
Themenfindung | Ideen für Beiträge vorschlagen, aktuelle Entwicklungen beobachten |
Verfassen von Texten | Meldungen, Reportagen, Kommentare, Porträts oder Features schreiben |
Redigieren und Lektorieren | Beiträge von Kollegen überarbeiten oder für andere Formate aufbereiten |
Multimediale Aufbereitung | Beiträge für Online, TV, Podcasts oder Social Media produzieren |
Moderation | Nachrichten, Talks oder Podcasts moderieren |
Faktencheck und Quellenprüfung | Aussagen verifizieren, Hintergründe analysieren |
Zusammenarbeit in Redaktionen | Austausch mit Kollegen, Planung von Ausgaben oder Sendungen |
Der Weg in den Journalismus ist in Deutschland nicht strikt geregelt – genau das macht ihn vielseitig, aber auch etwas unübersichtlich. Grundsätzlich gibt es drei typische Einstiege: ein journalistisches Studium, ein Volontariat oder der direkte Einstieg über Praktika und freie Mitarbeit. Die meisten Berufsanfänger kombinieren mehrere dieser Wege miteinander.
Ein Studium ist zwar keine Pflicht, aber für viele Arbeitgeber gern gesehen. Besonders gefragt sind Studiengänge wie Journalismus, Kommunikationswissenschaft, Medienwissenschaft oder Politikwissenschaft. Wichtiger als der exakte Abschluss ist jedoch, dass du bereits während deines Studiums journalistisch arbeitest – zum Beispiel bei Hochschulmedien, Lokalredaktionen oder durch freie Mitarbeit.
Die praxisorientierteste Form der Journalistenausbildung ist das sogenannte Volontariat. Dabei handelt es sich um eine rund zweijährige Ausbildung in einer Redaktion, bei der du das journalistische Handwerk direkt im Arbeitsalltag lernst.
Das Volontariat gilt im Journalismus als klassischer und anerkanntester Einstieg in den Beruf. Es handelt sich dabei um eine praxisnahe journalistische Ausbildung, die meist zwei Jahre dauert und in Redaktionen von Tageszeitungen, Magazinen, Online-Medien, Radio- und TV-Sendern oder Nachrichtenagenturen absolviert wird. Aber was ist ein Volontariat eigentlich genau? Ganz einfach: Es ist ein journalistisches Berufspraktikum mit Ausbildungscharakter, das dich Schritt für Schritt zum professionellen Redakteur oder zur Redakteurin ausbildet.
Im Volontariat Journalismus lernst du alle redaktionellen Grundlagen: von der Themenrecherche über das Schreiben und Redigieren bis hin zu Interviewführung, Social-Media-Arbeit, crossmedialem Storytelling oder dem Umgang mit Content-Management-Systemen. Die meisten Redaktionen wechseln die Volontärinnen und Volontäre durch verschiedene Ressorts, damit du ein breites Spektrum an journalistischen Arbeitsfeldern kennenlernst – von Politik und Wirtschaft bis Kultur oder Sport. Begleitend dazu gibt es meist externe Schulungen und Seminare, etwa zu Medienrecht, Stilistik oder Recherchetechniken.
Ein Volontariat ist für viele Medienhäuser Voraussetzung, um später fest als Redakteur übernommen zu werden. Bewerben kannst du dich direkt bei den Verlagen oder Sendern, wobei oft erste journalistische Erfahrungen (zum Beispiel durch Praktika oder freie Mitarbeit) erwartet werden. Gerade bei überregionalen Medien ist die Konkurrenz groß – umso wichtiger ist ein starker Lebenslauf mit bereits veröffentlichten Arbeitsproben.
Du merkst: Praktische Erfahrungen wie Praktika, freie Mitarbeit und natürlich das Volontariat spielen eine entscheidende Rolle auf dem Weg in den Journalismus. Sie zeigen nicht nur dein Engagement, sondern helfen dir auch, erste Arbeitsproben zu sammeln und Kontakte in der Medienwelt zu knüpfen – ein unschätzbarer Vorteil für die spätere Bewerbung auf einen journalistischen Job.
Weg | Typischer Ablauf |
---|---|
Studium | z. B. Journalismus, Medienwissenschaft, Politik |
Volontariat | 18–24 Monate praktische Ausbildung in einer Redaktion |
Freie Mitarbeit / Praktika | Einstieg durch praktische Erfahrungen und Arbeitsproben |
Journalistenschule | Auswahlverfahren, sehr praxisnah, oft berufsbegleitend |
Wenn du Journalist oder Journalistin werden willst, führt dein Weg oft über eine dieser drei Ausbildungsformen: Volontariat, Studium oder Journalistenschule. Doch worin unterscheiden sich diese Wege genau?
Das Volontariat ist die praxisnächste Ausbildung und dauert meist 18 bis 24 Monate. Du arbeitest von Anfang an in einer Redaktion mit, durchläufst verschiedene Ressorts und lernst das journalistische Handwerk direkt im Berufsalltag. Ergänzt wird die Ausbildung oft durch externe Seminare (z. B. bei der Deutschen Journalistenschule oder Akademien großer Verlagshäuser).
Ein Journalismus-Studium (z. B. an Hochschulen in Leipzig, Dortmund oder Eichstätt) kombiniert journalistische Inhalte mit wissenschaftlicher Methodik und dauert in der Regel sechs bis acht Semester. Du bekommst Grundlagen in Medienethik, Presserecht, Medientheorie und kannst dich in Praktika ausprobieren. Ein solches Studium bietet eine breite Basis – ersetzt aber kein Volontariat, wenn du direkt in den Journalismus willst.
Die Journalistenschulen – wie die Henri-Nannen-Schule, die Deutsche Journalistenschule oder die Axel-Springer-Akademie – gelten als besonders renommiert. Die Ausbildung ist meist auf 18–24 Monate ausgelegt, stark praxisorientiert und hoch selektiv. Sie verbindet das Beste aus Studium und Volontariat – allerdings musst du dich gegen zahlreiche Mitbewerber durchsetzen.
Ja – denn Journalist ist in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung. Das bedeutet: Auch ohne klassisches Studium oder Volontariat kannst du in den Journalismus einsteigen. Viele freie Journalistinnen und Journalisten haben als Blogger, Podcaster oder über soziale Medien erste redaktionelle Erfahrung gesammelt. Wenn du gut schreibst, fundiert recherchierst und Themen erkennst, die Menschen bewegen, kannst du auch als Quereinsteiger überzeugen – vorausgesetzt, du bringst Ausdauer und Eigeninitiative mit.
Hilfreich ist es, sich auf ein Thema zu spezialisieren, in dem du bereits Fachwissen mitbringst – etwa Technik, Medizin oder Recht. Viele Redaktionen suchen gezielt nach Experten, die fachlich fit sind und journalistisch arbeiten können. Wichtig ist: Du brauchst eine starke Bewerbungsmappe mit Arbeitsproben, idealerweise schon veröffentlichte Artikel, etwa in Blogs, Magazinen oder Fachportalen.
Der Weg in den Journalismus ist selten geradlinig – aber es gibt einige Voraussetzungen, die du auf jeden Fall mitbringen solltest, wenn du Journalist oder Journalistin werden möchtest. Dazu gehören nicht nur bestimmte schulische Qualifikationen, sondern vor allem persönliche Eigenschaften, Fachwissen und praktische Erfahrungen.
Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung zum Journalisten – trotzdem setzen die meisten Journalistenschulen, Hochschulen und Redaktionen bestimmte schulische Leistungen voraus:
Ausbildung/Studium | Schulabschluss |
---|---|
Journalistenschule (z. B. Henri-Nannen-Schule, Deutsche Journalistenschule) | in der Regel (Fach-)Abitur |
Duales oder klassisches Hochschulstudium im Bereich Journalismus, Kommunikation, Medien | meist Fachhochschulreife oder Abitur |
Volontariat (Direkteinstieg über Redaktion) | oft Studium vorausgesetzt, teils auch mit sehr gutem Realschulabschluss möglich |
Die journalistische Arbeit verlangt solides Grundlagenwissen – vor allem in diesen Bereichen:
Zudem erwarten viele Redaktionen heute erste Kenntnisse in Audio-, Video- oder Bildbearbeitung, Erfahrung mit Content-Management-Systemen (z. B. WordPress) und crossmediales Denken.
Mindestens genauso wichtig wie Noten oder Technik-Know-how sind persönliche Stärken. Diese Eigenschaften solltest du unbedingt mitbringen:
Eigenschaft | Warum sie wichtig ist |
---|---|
Neugierde | Ohne echtes Interesse an Menschen, Themen und Zusammenhängen keine guten Geschichten. |
Sprachgefühl | Für präzises, verständliches und kreatives Schreiben – je nach Medium auch unter Zeitdruck. |
Kritisches Denken | Nicht alles glauben – sondern hinterfragen, einordnen und neutral berichten. |
Organisationstalent | Recherchieren, Interviewtermine planen, Deadlines einhalten – Struktur ist das A und O. |
Belastbarkeit & Flexibilität | Unregelmäßige Arbeitszeiten, Themenwechsel, Krisenberichterstattung: Der Job ist kein 9-to-5. |
Empathie & Fingerspitzengefühl | Gerade im Interview mit Betroffenen oder in schwierigen Situationen wichtig. |
Der Journalismus ist heute vielseitiger denn je – nicht nur in den Medienformaten, sondern auch in den Fachrichtungen. Viele Journalistinnen und Journalisten spezialisieren sich im Laufe ihrer Karriere, etwa auf Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Wissenschaft oder Umwelt. Gerade Spezialisierungen wie Datenjournalismus, Wissenschaftsjournalismus oder investigativer Journalismus gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie fundierte Kenntnisse und tiefgehende Recherchen erfordern.
Wenn du dich weiterentwickeln willst, gibt es zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten – etwa in Medienrecht, Recherchetechniken, Social Media Management oder KI-gestütztem Journalismus. Institutionen wie die Akademie für Publizistik, die JournalistenAkademie der Friedrich-Ebert-Stiftung oder Netzwerk Recherche e.V. bieten regelmäßig praxisnahe Seminare an. Auch ein berufsbegleitender Master in Journalismus oder Medienmanagement kann sinnvoll sein, wenn du später redaktionelle Leitungsfunktionen übernehmen möchtest.
Bereich / Weiterbildung | Kurzbeschreibung |
---|---|
Datenjournalismus | Auswertung großer Datenmengen und visuelle Aufbereitung journalistisch relevanter Informationen. Besonders gefragt im Bereich Investigativ- und Wirtschaftsjournalismus. |
Wissenschaftsjournalismus | Vermittlung komplexer wissenschaftlicher Inhalte für ein breites Publikum – z. B. aus Medizin, Technik oder Umwelt. |
Investigativer Journalismus | Tiefgehende Recherchen, oft zu politischen oder wirtschaftlichen Missständen. Erfordert rechtliche Kenntnisse und Ausdauer. |
Lokaljournalismus | Nah am Geschehen: Themen aus Kommunen, Stadtteilen und Regionen. Optimal für den Berufseinstieg. |
Online- und Crossmedia-Journalismus | Arbeit mit digitalen Formaten wie Podcasts, Social Media, Videos und Blogs. Zunehmend essenziell für moderne Redaktionen. |
Volontariat mit Schwerpunkt | Viele Medienhäuser bieten Volontariate mit Fokus auf bestimmte Themen (Sport, Politik, Kultur, Digital). |
Journalistische Weiterbildung | Seminare, Webinare und Workshops z. B. zu Interviewtechnik, Medienrecht oder Storytelling – auch berufsbegleitend möglich. |
Master-Studiengänge | Vertiefende Studienangebote wie „Digital Journalism“ oder „Medienmanagement“ für journalistische oder redaktionelle Karrieren. |
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