Technischer Produktdesigner / Technische Produktdesignerin Ausbildung & Beruf

Empf. Schulabschluss:
Fachabitur
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Technische/r Produktdesigner/in Berufsbild

Langarm oder kurzarm, elegant oder sportlich – wie der nächste Sommermantel aussehen soll, darum kümmern sich Modedesigner. Aber wie sieht es denn zum Beispiel mit einem Gabelstapler aus? Schon mal darüber nachgedacht, dass auch technische Produkte nicht eines Tages aus dem Boden geschossen gekommen sind? Denn genau dafür bist du mit der Ausbildung zum Technischen Produktdesigner zuständig. Du sorgst dafür, dass auch große Geräte ein schönes Design haben und dabei auch noch richtig funktionieren. Als Technischer Produktdesigner hast du sogar vor deiner Ausbildung die Möglichkeit, dich zwischen zwei Fachrichtungen zu entscheiden und dich auf ein Gebiet zu spezialisieren.

Vom Technischen Zeichner zum Technischen Produktdesigner

Früher gab es den Ausbildungsberuf Technischer Zeichner, der sich hauptsächlich mit dem Anfertigen technischer Zeichnungen und Pläne befasste. Im Zuge der technischen Weiterentwicklung und der zunehmenden Digitalisierung wurde dieser Beruf jedoch modernisiert und durch den Technischen Produktdesigner ersetzt.

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Was macht ein Technischer Produktdesigner?

Der Beruf des Technischen Produktdesigners hört sich im ersten Moment sehr modern an – tatsächlich existiert er aber bereits seit 1937 – da hieß der Beruf nämlich noch Technischer Zeichner. Und es gibt gute Neuigkeiten für kreative Computer-Freaks, denn seit 1990 gehört auch das Erlernen von CAD-Programmen mit zur Ausbildung dazu. Du kannst dir also dein Hobby zum Beruf machen. Und statt stundenlang mit Photoshop an einem Model rum zu retuchieren, arbeitest du eng mit Ingenieuren und anderen Produktdesignern zusammen und unterstützt deren Arbeit. Während deiner Ausbildung wirst du hierfür auf diverse Programme spezialisiert, um 3D -Datensätze und Dokumentationen für Bauteile und Baugruppen zu erstellen und zu modifizieren.

Wie läuft die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner ab?

Dafür dauert die Ausbildung zum Technischen Produktdesigner auch ungefähr ein halbes Jahr länger als gewöhnlich. Vorab kannst du dich entscheiden in welche Fachrichtung du gehen möchtest. Ob Produktgestaltung und –konstruktion oder doch lieber Maschinen- und Anlagenkonstruktion, das bleibt dir vollkommen selbst überlassen. Wenn du dich für die Fachrichtung Produktgestaltung entscheiden solltest, konzipierst und entwickelst du Datenmodelle und Produkte. Unter Berücksichtigung von Kosten, Gestaltung und technischen Möglichkeiten, wählst du die dafür nötigen Werkstoffe, Normen und Montagetechniken aus. In der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion konzipierst du in 3D -Modellen Bauteile/ Baugruppen sowie Fertigungsbezeichnungen für Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen. Dabei berücksichtigst du die Grundlagen der Steuerungs- und Elektrotechnik.

Damit du die notwendigen Berechnungen im Konstruktionsprozess auch ordentlich durchführen kannst, musst du Winkel, Flächen und Volumen, aber auch Beschleunigung und Reibung berechnen können. Aber keine Sorge, das ist keine Voraussetzung, um sich für eine Ausbildung als Technischer Produktdesigner zu bewerben – diese Rechnungen lernst du alle während deiner Ausbildung. Auch die unterschiedlichen Softwareprogramme und Designvorgaben werden dir beigebracht.

Die Ausbildungsdauer beträgt 3, 5 Jahre, kann aber bei guten Leistungen auch verkürzt werden. Eine Vorliebe für Zahlen und ein Feingefühl für Maße solltest du neben einem guten Schulabschluss ebenfalls mitbringen. Bevorzugt werden hier Realschulabgänger oder Abiturienten. Und sollte dir das nicht reichen, kannst du dich nach deiner Ausbildung zum staatlichen geprüften Gestalter mit der Fachrichtung Produktdesign oder zum Techniker mit der Fachrichtung Maschinentechnik weiterbilden. Und mit einer Hochschulzugangsberechtigung kannst du auch noch eine Runde studieren gehen und einen Abschluss als Dipl.-Ing. in Konstruktionstechnik oder als Dipl.-Designer in Industrial-Design machen. „Konstruiere“ dir selber deinen ganz eigenen Weg!

Nach deiner Ausbildung kannst du…

  • visuelle Darstellungen unter der Anwendung von 3D/CAD-Softwareprogrammen planen und erstellen

  • Arbeitsschritte planen, dokumentieren und in den Produktentstehungsprozess einordnen

  • außergewöhnliche Freihandskizzen anfertigen

  • einem Stuhl ein schönes neues Design verpassen

  • kundenorientiert arbeiten

  • Baugruppen planen und konzipieren

Was verdient ein Technischer Produktdesigner während der Ausbildung?

Wie bei fast jeder Ausbildung erhöht sich auch bei der zum Technischen Produktdesigner der Verdienst mit jedem Ausbildungsjahr. Wie viel Gehalt du tatsächlich jährlich bekommst, hängt hierbei ganz davon ab, aus welchem Bundesland du kommst, beziehungsweise in welchem Bundesland du deine Ausbildung beginnst. In einem Tarifvertrag ist daher geregelt, dass je nach Tarifgebiet ein anderes Ausbildungsgehalt gezahlt wird. In der Regel liegt dieses im 1. Ausbildungsjahr zwischen 830 Euro in Sachsen-Anhalt und 930 Euro in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen. Wenn du bereits im 2. Ausbildungsjahr zum Technischen Produktdesigner bist, verdienst du schon etwas mehr. Hier liegen die Beträge zwischen 910 Euro in Sachsen-Anhalt und 980 Euro in Baden-Württemberg. Im dritten Ausbildungsjahr kannst du als Technischer Produktdesigner bereits um die 1000 Euro verdienen. Hier gehst du als Azubi in Nordrhein-Westfalen mit dem geringsten Gehalt von 970 Euro und in Baden-Württemberg mit dem höchsten Gehalt von 1060 Euro brutto im Monat nach Hause. Und im vierten Ausbildungsjahr steigt das Gehalt nochmals an. Zwischen 1010 Euro in Niedersachsen und 1120 Euro in Baden-Württemberg gehörst du so bereits zu den mit am besten bezahlten Auszubildenden. Allgemein gesagt verdienst du in den alten Bundesländern in der Regel mehr als in den neuen.

Was kann ich als Technischer Produktdesigner nach der Ausbildung verdienen?

Aber interessant ist es doch auch zu wissen, wie es nach deiner Ausbildung aussieht. Hier kann dein Gehalt als Technischer Produktdesigner entsprechend der Ausrichtung des Betriebes oder des Unternehmens von Arbeitgeber zu Arbeitgeber variieren. Die Höhe des Gehalts unterscheidet sich aber nicht nur je nach Branche, sondern unter anderem auch je nach Unternehmensgröße und -lage. Durchschnittlich liegt dein Einstiegsgehalt bei 2500 Euro brutto im Monat. Kommst du bei einem kleineren Unternehmen auf dem Land unter, kann der Lohn niedriger ausfallen. In größeren Betrieben in einer Stadt sind bis zu 3000 Euro brutto monatlich drin – vor allem wenn du in der Metall- und Elektroindustrie tätig bist. Hier richten sich Arbeitgeber häufig nach aktuellen Tarifverträgen, die vor allem in dieser Branche ein vergleichsweise hohes Gehalt vorsehen.

Generell gilt: Je mehr Erfahrung du mitbringst, desto mehr Geld kannst du verdienen. So steigt das Gehalt mit dem Alter und der Berufserfahrung bei gleichen Arbeitsstunden in der Regel an.

Es zeigt sich, dass mit steigender Berufserfahrung auch das Gehalt steigt. Aber auch hier gibt es Unterschiede: So verdient beispielsweise ein Technischer Produktdesigner im Alter von 44 Jahren mit mehr als 10 Jahren Berufserfahrung, aber bloß einer 35-Stunden-Woche, schon 3100 € Brutto im Monat und liegt damit deutlich über dem Gehalt eines Produktdesigners aus Baden-Württemberg, der mehr Stunden die Woche arbeitet und fast 10 Jahre mehr Berufserfahrung mitbringt. Grundsätzlich gilt, dass regionale und branchenabhängige Einkommensunterschiede auftreten. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Verdienst eines Technischen Produktdesigners davon abhängt, in welcher Branche er arbeitet und welche tariflichen Vereinbarungen hier gelten.

Wer sich weiterbilden möchte, kann durch höhere Qualifikationen nochmals zusätzlich dafür sorgen, dass er mehr Gehalt bekommt. So kannst du dich beispielsweise als staatlich geprüfter Techniker weiterbilden und im Anschluss daran den technischen Betriebswirt machen. Hier übernimmst du verantwortungsvolle und leitende Aufgaben. Dein Verdienst beruht aus diesem Grund auf betriebsinternen Arbeitsaufgaben und kann in der Höhe variieren. Jedoch hast du gute Chancen, dein Brutto-Gehalt zu steigern.

Welche Fort- und Weiterbildungen gibt es?

Ausbildung zum Technischen Produktdesigner

Nach deiner Ausbildung zum Technischen Produktdesigner hast du die Möglichkeit, dich in verschiedene Richtungen weiterzubilden. In der Regel arbeitest du als Technischer Produktdesigner in Entwicklungs- und Konstruktionsabteilungen von Industrieunternehmen, z.B. bei Herstellern von Möbeln, Elektromaschinen oder aber auch in Betrieben des Maschinenbaus.

Staatlich geprüfter Techniker/ Gestalter

Um an einer Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker oder Gestalter teilnehmen zu dürfen, musst du mindestens 5 Jahre in deinem Beruf und in der Fachrichtung, in der du den Techniker erwerben möchtest, gearbeitet haben. Nebenberuflich kannst du dann in 4 Jahren den Lehrgang zum staatlich geprüften Techniker/ Gestalter absolvieren. In Vollzeit sogar schon in 2 Jahren.

Technischer Betriebswirt

Im Anschluss an die Technikerschule und einer erfolgreich abgeschlossenen Prüfung hast du die Möglichkeit, den Abschluss des technischen Betriebswirtes zu erlangen. In Teilzeit dauert das etwa ein Jahr, in Vollzeit sogar nur ein halbes Jahr.

Studium an der Fachhochschule, z.B. Konstruktionstechnik oder Maschinenbaustudium

Um ein Studium an einer Fachhochschule beginnen zu können, musst du mindestens die Fachhochschulreife mitbringen. Diese kannst du an einer Fachoberschule oder Berufsoberschule erwerben. Als staatlich geprüfter Techniker bist du bereits zur Fachhochschule zugelassen. Ein Studium im Bereich Konstruktionstechnik oder Maschinenbau verläuft meist über 8 Semester, d. h. 4 Jahre und kann mit dem Diplom enden.

Studium an der Universität

Um für eine Universität zugelassen zu werden, ist das Abitur oder ein abgeschlossenes Studium im gleichen Studiengang an einer Fachhochschule Voraussetzung. Dein Studium an der Universität würde mindestens 5 Jahre dauern und endet mit dem Bachelor oder Master of Science. Und wer den Vogel dann noch abschießen will, für den ist eine Promotion mit dem Erhalt eines Doktortitels möglich.

Wusstest du schon, dass...

  • das Berufsprofil des Technischen Produktdesigners auf dem des Technischen Zeichners beruht

  • in der Regel kaum eine Zeichnung mehr handschriftlich angefertigt wird? Mit Hilfe der neuesten technischen Entwicklungen ist jede Zeichnung am Computer auf ein tausendstel Millimeter möglich

  • eine der bekanntesten Auszeichnungen für Produktdesign der red dot award ist

  • ein Drittel der Auszubildenden als Technischer Produktdesigner Frauen sind

  • im Sommer 2012 bei der Abschlussprüfung von 100 möglichen Geamtpunkten im Durchschnitt 82 Punkte erreicht wurden

Wie läuft die Bewerbung ab?

In Schulpausen, Vertretungsstunden und zuhause hast du immer einen Bleistift in der Hand gehabt? Irgendwo in deinem Zimmer tummeln sich tausende Skizzen? Dann hast du mit deiner Bewerbung als Technischer Produktdesigner die richtige Wahl getroffen. Vor allem, wenn du nicht nur Comics von Superhelden malen möchtest, sondern dich für Technik und Industrie interessierst. Damit du mit deiner Bewerbung bei deinem zukünftigen Arbeitgeber punkten kannst, haben wir dir hier ein paar Tipps zusammengestellt.

Eine Bewerbung besteht normalerweise aus drei Teilen –mindestens: dem Anschreiben, dem Lebenslauf mit Passfoto und einer Kopie von deinem letzten Schulzeugnis. Als angehender Designer kannst du aber auch eventuell Skizzen und Designs mit in die Bewerbungsmappe legen. Ob das gewünscht ist solltest du aber vorher telefonisch abklären. Dort kann man dir sicher auch erklären, was und wie gezeichnet werden soll.

Wir konzentrieren uns auf das, was du vielleicht weniger gerne machst: das Schreiben. Das ist nämlich bei der Bewerbung als Technischer Produktdesignerwie auch bei allen anderen Ausbildungsberufen das Wichtigste. Es geht darum, den Ton zu treffen. Am Anfang jeder Skizze hast du sicherlich ein Bild vor Augen, wie sie später aussehen soll. So kannst du auch bei deinen Texten vorgehen. Mach dir in Ruhe Gedanken, was du aufschreiben willst. Warum willst du Produktdesigner werden? Warum spricht dich Technik an? Was interessiert dich an der Firma und was willst du lernen? Neben deiner Motivation solltest du auch klarstellen, dass du etwas auf dem Kasten hast. Hast du schon passende Praktika absolviert? Hast du Zeichenkurse besucht? Wie ist es mit deiner Note in Kunst? Hast du Erfahrung mit CAD-Software oder Bildbearbeitungen? All so etwas gehört in dein Anschreiben und in den Lebenslauf. So hat dein zukünftiger Chef sofort den Überblick über das, was du willst und schon kannst. Weitere, ausführlichere Tipps und Regeln zur Bewerbung findest du hier.

Am Ende ist dann Feinschliff angesagt und damit meinen wir vor allem, alles noch einmal gründlich zu checken. Keine Rechtschreibfehler? Unterschrift? Datum richtig? Adresse richtig? Wenn du dann zufrieden bist und alles stimmt, dann einfach abschicken. Wir drücken dir die Daumen!

Du solltest Technische/r Produktdesigner/in werden, wenn …

  1. du häufig neue Ideen hast.
  2. der Umgang mit Zahlen dir Freude bereitet.
  3. du bereits im Kindergarten schon die besten Bilder „gezeichnet“ hast.

Du solltest auf keinen Fall Technische/r Produktdesigner/in werden, wenn …

  1. Mathematik dein absolutes Hassfach in der Schule ist/war.
  2. du dir nicht vorstellen kannst deinen Arbeitstag vor dem PC-Bildschirm zu verbringen.
  3. kein Gefühl für räumliche Darstellungen hast.
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