Pflegeberufe

Ausbildung in der Pflege

Von der Grundpflege wie Waschen und Anziehen über das Verabreichen von Medikamenten bis hin zum blitzschnellen Handeln in lebensbedrohlichen Situationen: All diese Aufgaben übernehmen Pflegekräfte. Sie sind aus dem Krankenhausalltag nicht wegzudenken. Aber auch Pflegeheime, Pflegedienste und andere Einrichtungen würden ohne qualifizierte Mitarbeiter:innen in der Pflege nicht laufen.

Aber Pflegekraft ist nicht gleich Pflegekraft. Wir erklären dir, welche Ausbildungen und dualen Studiengänge am Anfang einer Karriere in der Pflege stehen. Du bekommst Infos zu den Tätigkeiten, zu den Voraussetzungen, zu Gehaltsaussichten und mehr.

Welche Berufe in der Pflege gibt es?

Die bekannteste Ausbildung in der Pflege ist die dreijährige Pflegefachkraft-Ausbildung. Darüber hinaus gibt es aber auch noch kürzere Pflegeassistent-Ausbildungen, die ein bis zwei Jahre gehen. 

Mittlerweile gibt es auch viele Pflege-Studiengänge: Mit einem dualen Studium im Bereich Pflege kombinierst du in der Regel eine Pflegeausbildung mit einem Bachelor-Studium. 

Keine eigenständigen Ausbildungen mehr sind die drei Ausbildungen Altenpfleger, Kinderkrankenpflegerinund Gesundheits- und Krankenpfleger. Wir informieren darüber, wie du trotzdem in diesen Bereichen deine Karriere starten kannst.

Pflegefachmann/-frau

Im Jahr 2022 haben rund 52.100 Menschen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann begonnen. Damit gehört die generalistische Pflegeausbildung zu den beliebtesten Ausbildungen überhaupt. 

Du lernst in der Ausbildung alle Pflegebereiche kennen: klassische Pflege, Altenpflege, Kinderkrankenpflege und mehr. Entsprechend anspruchsvoll und vielseitig ist die Ausbildung. Als Pflegefachkraft bist du für die medizinische Versorgung zuständig, du dokumentierst die geleistete Arbeit, berätst und begleitest Patienten und ihre Angehörigen. Du bist ihr erster Ansprechpartner bzw. ihre erste Ansprechpartnerin. 

Altenpfleger/in

Seit 2020 gibt es die Ausbildung zur Altenpflegerin offiziell nicht mehr. Die Ausbildung wurde von der Pflegefachfrau ersetzt. Beginnst du die Ausbildung zur Pflegefachfrau, kannst du aber mit deinem Arbeitgeber vereinbaren, dass du trotzdem noch den Abschluss Altenpfleger machst. Das ist zum Beispiel gut in einem Seniorenheim möglich. Dort werden Altenpfleger:innen besonders gebraucht, wo sie die Bewohner und Bewohnerinnen versorgen.

Kinderkrankenpfleger/in

Auch die Ausbildung zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger ist in der neuen Ausbildung Pflegefachmann aufgegangen. Eine Spezialisierung auf die Pflege von Babys, Kindern und Jugendlichen ist aber weiterhin möglich: Du kannst dich nämlich im dritten Jahr der Pflegefachkraft-Ausbildung auf den Bereich Pädiatrie spezialisieren. 

Gut zu wissen: Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin – umgangssprachlich Krankenschwester – wurde tatsächlich komplett abgeschafft. Diesen Berufstitel kann man in Deutschland nicht mehr erwerben.

Pflegehelfer/in

Hast du den Hauptschulabschluss und möchtest du schon nach ein oder zwei Jahren den Berufsabschluss in der Tasche haben, ist vielleicht eine Pflegehelfer-Ausbildung etwas für dich. Das ist quasi eine abgespeckte Pflegefachkraft-Ausbildung. Du unterstützt die Pflegefachleute sowie Ärztinnen und Ärzte bei ihrer Arbeit, übernimmst Assistenzaufgaben wie zum Beispiel Blutdruck messen, Hilfe bei der Körperpflege oder das Umbetten von bettlägerigen Menschen. 

Genau wie Pflegefachleute sind Pflegehelfer eine unverzichtbare Unterstützung im Krankenhausalltag. Nachwuchs wird gesucht. 

Info: Anders als die Pflegefachmann-Ausbildung ist die Pflegehelfer-Ausbildung landesrechtlich geregelt. Das bedeutet, dass sich die Berufsbezeichnung, die Ausbildungsdauer und teilweise auch die Tätigkeiten ein bisschen unterscheiden. In manchen Bundesländern ist die Ausbildung mittlerweile generalistisch, in anderen gibt es zwei verschiedene Abschlüsse für Altenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege.

Mögliche Ausbildungen:

Duales Studium Pflege

Von Pflegemanagement bis Pflegewissenschaften – längst kann man Pflege auch studieren. Die meisten dieser Studiengänge sind dual aufgebaut. So kommt die Praxis von Anfang an nicht zu kurz. In der Regel kombinierst du die Pflegefachkraft-Ausbildung mit einem Bachelor-Studium, in dem du dich mit dem Bereich Pflege aus wissenschaftlicher Perspektive näher beschäftigst. 

Nach einem dualen Studium Pflege verstehst du zum Beispiel noch besser die wirtschaftlichen Zusammenhänge unseres Gesundheitssystems, kannst pflegerisch-gesundheitliche Konzepte erstellen oder gesundheitsfördernde Projekte betreuen. Mit einem abgeschlossenen dualen Studium im Bereich Pflege hast du sehr gute Chancen auf eine Leitungsposition.

Duale Studiengänge im Bereich Pflege:

Duales Studium Hebamme

Nicht so ganz zu den Pflegeberufen gehört der Beruf der Hebamme. In dem Job betreust du Schwangere – von Beginn der Schwangerschaft über die Geburt und das Wochenbett bis zum Ende der Stillzeit des Säuglings. Du berätst, betreust und beobachtest die schwangere Person und ihr Baby und leistest damit einen wichtigen Beitrag zu ihrer gesundheitlichen Versorgung.

Wichtig: Die Hebammenausbildung wurde in den letzten Jahren akademisiert. Das bedeutet, dass du zwingend ein duales Studium Hebammenkunde absolvieren musst, um Hebamme zu werden. 

Welche Eigenschaften sollte ich für einen Beruf in der Pflege mitbringen?

Für eine Ausbildung oder ein duales Studium im Bereich Pflege solltest du vor allem Einfühlungsvermögen, Belastbarkeit und medizinisches Interesse mitbringen. Du solltest einfach gerne mit Menschen zu tun haben und keine Berührungsängste im Umgang mit Kranken haben. 

Du bist für eine Pflegeberuf geeignet, wenn du …

  • … Lust auf Teamwork hast,
  • … mit Stress am Arbeitsplatz umgehen kannst,
  • … Schichtdienst ok findest,
  • … Blut und andere Körperflüssigkeiten sehen kannst,
  • … jeden Tag etwas anderes erleben möchtest.

Wie sind die Karrieremöglichkeiten nach einer Pflegeausbildung?

Hast du eine Pflegefachfrau-Ausbildung gemacht, kannst du dich in verschiedenen Bereichen fortbilden. Möglich ist zum Beispiel eine Weiterbildung zur Pflegedienstleiterin oder zur Praxisanleiterin. Außerdem kannst du dich auf einen bestimmten Pflegebereich spezialisieren und Fachkrankenpflegerin werden. Ein Studium ist natürlich auch immer eine Option.

Warum sollte ich eine Ausbildung in der Pflege machen?

Mit einer Pflegeausbildung oder einem Pflegestudium entscheidest du dich für einen Job mit Sinn. Die beruflichen Perspektiven waren noch nie besser: Pflegekräfte werden überall gesucht und das wird auch in Zukunft so bleiben. Schon jetzt gehört die Ausbildung zur Pflegefachkraft zu den bestbezahlten Ausbildungsberufen und auch die Bezahlung nach der Ausbildung hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.