PDL Weiterbildung (Pflegedienstleiter/in)

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3-24 Monate
Arbeitszeit:
werktags, Wochenendarbeit möglich
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PDL Weiterbildung (Pflegedienstleiter/in) Berufsbild

Als Pflegedienstleiter bzw. Pflegedienstleiterin (PDL) bist du für eine Einheit oder einen Bereich in der stationären oder ambulanten Pflege verantwortlich. Die Weiterbildung zum PDL kannst du machen, wenn du eine Ausbildung in einem Pflegeberuf abgeschlossen und in dem Beruf bereits gearbeitet hast.

Du kümmerst dich um die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, steuerst die Arbeitsprozesse und berichtest an die Geschäftsleitung. Kurz gesagt: Du trägst Verantwortung und triffst wichtige Entscheidungen für deinen Zuständigkeitsbereich.

PDL Bedeutung: Was ist ein Pflegedienstleiter?

Ein Pflegedienstleiter (PDL) ist eine Schlüsselperson in Pflegeeinrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen oder ambulanten Pflegediensten. Der bzw. die PDL ist für die Leitung und Koordination des Pflegepersonals verantwortlich und stellt sicher, dass alle pflegerischen Tätigkeiten ordnungsgemäß und qualitativ hochwertig durchgeführt werden. 

Neben administrativen Aufgaben kümmert sich der Pflegedienstleiter auch um die Planung und Organisation des Pflegealltags und sorgt dafür, dass die Pflegeeinrichtung effizient arbeitet. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit eines Pflegedienstleiters ist die Einhaltung von gesetzlichen und betrieblichen Vorgaben, um die Sicherheit und das Wohl der Patienten zu gewährleisten.

Was macht ein PDL / Pflegedienstleiter?

Die Aufgaben eines Pflegedienstleiters sind vielfältig und abwechslungsreich. Ein PDL ist nicht nur eine Führungskraft, sondern auch ein Bindeglied zwischen dem Pflegepersonal, den Patienten und deren Angehörigen. 

Aufgaben eines Pflegedienstleiters

Die konkreten Aufgaben eines Pflegedienstleiters können je nach Einrichtung variieren, umfassen aber in der Regel folgende Bereiche:

  1. Personalmanagement
    Einstellung und Einarbeitung: Der PDL ist für die Rekrutierung neuer Mitarbeiter verantwortlich und sorgt für deren umfassende Einarbeitung.
    Weiterbildung: Kontinuierliche Schulung und Weiterbildung des Pflegepersonals, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter auf dem neuesten Stand der Pflegewissenschaft sind.
    Mitarbeiterführung: Führen von Mitarbeitergesprächen, Leistungsbeurteilungen und Konfliktmanagement.
  2. Organisation
    Dienstplanung: Erstellung und Überwachung von Dienstplänen, um eine optimale Besetzung sicherzustellen.
    Ressourcenmanagement: Planung und Verwaltung von Ressourcen wie Pflegehilfsmitteln und Medikamenten.
    Betriebsorganisation: Implementierung und Optimierung von Pflegekonzepten und Arbeitsabläufen.
  3. Qualitätssicherung
    Qualitätsmanagement: Einführung und Überwachung von Qualitätsstandards und -richtlinien.
    Interne Audits: Durchführung von Audits und Qualitätskontrollen, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
    Dokumentation: Pflege der Dokumentation und Berichterstattung über die Pflegequalität und -prozesse.
  4. Kommunikation
    Angehörigenarbeit: Beratung und Unterstützung von Angehörigen bei pflegerischen Fragen und Problemen.
    Kooperation: Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten und anderen externen Partnern.
    Interne Kommunikation: Regelmäßige Teambesprechungen und Schulungen für das Pflegepersonal.

PDL Weiterbildung: Wie lange dauert die Ausbildung zum PDL?

Die Dauer der Weiterbildung zum Pflegedienstleiter kann je nach Anbieter und Modell variieren. Im Durchschnitt dauert die Ausbildung zwischen 6 und 24 Monaten. Es gibt verschiedene Modelle, die eine flexible Anpassung an individuelle Bedürfnisse ermöglichen:

  • Vollzeitkurse: Diese Kurse dauern in der Regel zwischen 6 und 12 Monaten und erfordern eine Vollzeitverfügbarkeit der Teilnehmer. Ein Vollzeitkurs mit 460 Stunden kann in etwa 3 bis 4 Monaten abgeschlossen werden, während ein 720-Stunden-Kurs etwa 6 bis 9 Monate in Anspruch nimmt.
  • Teilzeitkurse: Teilzeitmodelle erstrecken sich oft über 12 bis 24 Monate und sind so gestaltet, dass sie neben einer beruflichen Tätigkeit absolviert werden können. Ein Teilzeitkurs mit 460 Stunden dauert etwa 6 bis 12 Monate, je nach Intensität und Wochenstunden. Ein 720-Stunden-Kurs kann entsprechend 12 bis 24 Monate dauern.
  • Schnellkurse: Diese Intensivkurse sind besonders für erfahrene Pflegekräfte geeignet und können innerhalb von 3 bis 6 Monaten abgeschlossen werden. Ein Schnellkurs mit 460 Stunden kann in etwa 3 Monaten abgeschlossen werden, während ein 720-Stunden-Schnellkurs etwa 5 bis 6 Monate dauert.

PDL Weiterbildung mit 460 Stunden vs. PDL Weiterbildung mit 720 Stunden

  • 460-Stunden-Kurs
    Kompaktere Ausbildung: Fokus auf die wesentlichen Führungsaufgaben und grundlegenden Managementkenntnisse.
    Schnellerer Abschluss: Ideal für Pflegekräfte, die bereits über fundierte praktische Erfahrungen verfügen und sich schnell weiterqualifizieren möchten.
  • 720-Stunden-Kurs
    Umfassendere Ausbildung: Vertiefte Behandlung von Spezialthemen wie Qualitätsmanagement, Rechtsfragen und betriebswirtschaftlichen Aspekten.
    Gründlichere Vorbereitung: Geeignet für Teilnehmer, die eine umfassende und tiefgehende Ausbildung wünschen, um bestmöglich auf die vielfältigen Aufgaben eines PDL vorbereitet zu sein.

Kann man die PDL-Weiterbildung online machen?

Ja, die PDL-Weiterbildung kann auch online absolviert werden. Viele Bildungsanbieter haben ihre Programme entsprechend angepasst und bieten Online-Kurse an, die es ermöglichen, flexibel und ortsunabhängig zu lernen. Die Vorteile einer Online-Weiterbildung sind:

  • Flexibilität: Du kannst lernen, wann und wo es dir am besten passt, und das Tempo selbst bestimmen.
  • Kostenersparnis: Keine Fahrt- oder Unterbringungskosten, was besonders für Teilnehmer aus ländlichen Regionen attraktiv ist.
  • Gleiche Anerkennung: Online-Kurse sind genauso anerkannt wie Präsenzkurse und führen zu denselben Abschlüssen.

Kann man die PDL-Weiterbildung auch berufsbegleitend machen?

Ja, die Weiterbildung zum Pflegedienstleiter kann auch berufsbegleitend absolviert werden. Viele Anbieter haben ihre Programme so gestaltet, dass sie sich gut mit einer beruflichen Tätigkeit vereinbaren lassen. Die Vorteile einer berufsbegleitenden Weiterbildung sind:

  • Praxisnähe: Die Möglichkeit, das Gelernte direkt im beruflichen Alltag anzuwenden und umzusetzen.
  • Einkommenssicherung: Du kannst weiterhin in deinem Beruf arbeiten und dein Einkommen sichern.
  • Flexibilität: Die Kurse sind oft modular aufgebaut und bieten flexible Lernzeiten, die sich an den individuellen Bedürfnissen orientieren.

Inhalte der Weiterbildung zum PDL

Die Weiterbildung zum Pflegedienstleiter umfasst sowohl theoretische als auch praktische Ausbildungsinhalte. In den theoretischen Teilen werden fundierte Kenntnisse in Pflegewissenschaft, Management, Recht und Personalführung vermittelt. Die praktischen Teile finden meist in Pflegeeinrichtungen statt und ermöglichen es den Teilnehmern, das Gelernte direkt anzuwenden und praktische Erfahrungen zu sammeln.

Theoretische Inhalte

  • Pflegewissenschaft: Vertiefung der Kenntnisse in Pflegekonzepten und -methoden.
  • Management: Einführung in betriebswirtschaftliche Grundlagen, Projektmanagement und Organisationsentwicklung.
  • Recht: Vermittlung von rechtlichen Grundlagen im Gesundheitswesen, Arbeitsrecht und Datenschutz.
  • Personalführung: Schulung in Mitarbeiterführung, Konfliktmanagement und Kommunikation.

Praktische Inhalte

  • Praxisphasen: Mehrwöchige Praktika in Pflegeeinrichtungen, in denen die Teilnehmer unter Anleitung erfahrene Pflegedienstleiter begleiten und praktische Erfahrungen sammeln.
  • Projektarbeit: Durchführung und Dokumentation eines eigenen Projekts zur Verbesserung der Pflegequalität oder der Organisation in einer Pflegeeinrichtung.

Was kostet eine PDL-Ausbildung?

Die Kosten für die PDL-Ausbildung können stark variieren, abhängig vom Anbieter, der Dauer und der Art des Kurses. Im Durchschnitt liegen die Kosten zwischen 1.500 und 5.000 Euro. Es gibt jedoch verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten:

  • Bildungsgutscheine: Unter bestimmten Voraussetzungen können Bildungsgutscheine der Agentur für Arbeit genutzt werden, um die Kosten zu decken.
  • BAföG: Einige Weiterbildungsprogramme sind förderfähig durch das Aufstiegs-BAföG, welches finanzielle Unterstützung bietet.
  • Ratenzahlung: Viele Anbieter ermöglichen eine Ratenzahlung, um die finanzielle Belastung zu verteilen.

PDL Weiterbildung Voraussetzungen: Was braucht man, um PDL zu werden?

Um die Weiterbildung zum Pflegedienstleiter beginnen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese können je nach Bildungsanbieter variieren, umfassen aber in der Regel:

  • Abgeschlossene Ausbildung: Du brauchst eine abgeschlossene Ausbildung in einem Pflegeberuf.
  • Berufserfahrung: Du brauchst mehrjährige Berufserfahrung in der Pflege, normalerweise mindestens 2 Jahre.
  • Motivation und Engagement: Du brauchst ein hohes Maß an Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft, Führungsaufgaben zu übernehmen.

Wer kann eine Weiterbildung zum Pflegedienstleiter machen?

Die Weiterbildung zum Pflegedienstleiter richtet sich an Personen mit einer abgeschlossenen Ausbildung in einem der Pflegeberufe:

Was macht einen guten PDL aus?

Eine gute Pflegedienstleiterin oder ein guter Pflegedienstleiter sollte nicht nur fachlich kompetent sein, sondern auch über ausgeprägte soziale und organisatorische Fähigkeiten verfügen. Zu den wichtigsten Eigenschaften gehören:

  • Fachliche Kompetenz: Fundiertes Wissen in Pflegewissenschaft, Management und Recht
  • Führungskompetenz: Die Fähigkeit, Mitarbeiter zu motivieren, zu führen und weiterzuentwickeln
  • Soziale Fähigkeiten: Empathie, Kommunikationsstärke und Konfliktlösungskompetenz
  • Organisationsgeschick: Die Fähigkeit, komplexe Abläufe zu planen und zu koordinieren
  • Durchsetzungsvermögen: Klarheit und Entschlossenheit in Entscheidungen und Handlungen
  • Engagement: Die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzubilden und sich für die Pflegequalität einzusetzen

PDL Gehalt: Was verdient man in der PDL-Ausbildung?

Während der Weiterbildung zum Pflegedienstleiter erhält man in der Regel kein Gehalt, da es sich um eine Weiterbildung und nicht um eine Ausbildung im herkömmlichen Sinne handelt. Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung:

  • Aufstiegs-BAföG: Das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) bietet finanzielle Unterstützung für berufliche Weiterbildungen.
  • Bildungsgutscheine: Unter bestimmten Voraussetzungen können Bildungsgutscheine der Agentur für Arbeit genutzt werden.
  • Stipendien und Förderprogramme: Verschiedene Institutionen und Stiftungen bieten Stipendien und Förderprogramme für Weiterbildungen an.

PDL Gehalt: Was verdient ein PDL nach der Weiterbildung?

Wie viel du später in deinem Job als Pflegedienstleiter verdienst, hängt davon ab, bei welchem Unternehmen du arbeitest. Entscheidend ist, ob du bei einem privaten, öffentlichen oder kirchlichen Träger arbeitest. Pflegedienstleiter, die in einer öffentlichen Einrichtung tätig sind, werden nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt und erhalten zwischen 3800 und 6300 Euro brutto im Monat.

Ein weiterer Punkt, der sich auf dein späteres Gehalt auswirkt, ist das Bundesland, in dem du lebst. Während du in Baden-Württemberg mit einem durchschnittlichen Gehalt von 4500 Euro brutto im Monat rechnen kannst, sind es in Sachsen-Anhalt etwa 3500 Euro. Oft wird bei größeren Unternehmen auch mehr gezahlt als bei kleineren.

Wie bewerbe ich mich um eine Weiterbildung als Pflegedienstleiter?

Der Zugang zur Weiterbildung zum Pflegedienstleiter erfolgt über eine Anmeldung bei dem jeweiligen Anbieter. Der Anmeldung musst du deine Bewerbungsunterlagen beifügen. Neben einem tabellarischen Lebenslauf solltest du auch die Abschlussunterlagen deiner Ausbildung parat haben. Diese Dokumente solltest du der Anmeldung beifügen:

  • dein Zeugnis der Berufsausbildung
  • deine Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung
  • einen Nachweis darüber, dass du mindestens zwei Jahre in dem Beruf gearbeitet hast

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